Kurzer jährlicher Bericht zur Entwicklung des Versuches der Rückzüchtung der Hallertauer Landbiene, Teil 2
Zeitraum vom Juni 2021 bis Juni 2022
Freiluft-Sammelschwarm mit Reinzuchtkönigin der Zuchtrichtung Sklenar H47. Foto: Hans Georg Oswald bio-honig.com
Ankunft der Königinnen
Die zwei Königinnen wurden am 16. Juli 2021 durch DHL geliefert, und kamen in bestem Zustand an.
Beide Königinnen und alle Begleitbienen waren wohlauf und lebendig, und zeigten keine Zeichen von Aufregung oder Brausen.
Sogleich bei der Ankunft legte ich die Käfige an einen ruhigen, beschatteten Platz und benetzte die Käfige mit kleinen Wassertropfen, damit die Königinnen und Begleitbienen ihren Durst stillen und sich von der Reise erholen konnten.
Zehntausende Bienen krabbeln auf dem Tisch Richtung Bienenkönigin, welche sich im Zentrum des umgedrehten Kegels befindet. Foto: Imkerei Oswald bio-honig.com
Zuchtkarten und Dokumente
Die Begleitpapiere der Sendung waren wie folgt:
Zuchtkarten 2021 für Reinzucht Carnica Stamm Sklenar, Belegstelle 99-28 Hirschgrund des Niederösterreichischen Imkerverbandes, ausgestellt im Juli 2021 von Bio-Imkerei Beck, Gerasdorf bei Wien. Königinnen Zuchtbuch-Nr.: 214-2021 und Zuchtbuch-Nr.: 215-2021, beide Linie Sklenar H47; Mutter ZB-Nr.: 16-2020; Vater Linienbuch-Nr.: ZAC!-506406518 / Linie Sklenar 926
Rechnung -Nr.: RE-2021-1150 vom 29.07.2021 über 2 Reinzuchtköniginnen Sklenar biologisch AT-BIO-401
BIO Zertifikat Nr. BIOS-02203-B 34288/01 gemäß Ver. (EG) 834/2007 Ökologische Produktion gültig von 28.12.2020 bis 31.01.2022; Erzeugnisgruppe: Bienen; Status/Deklarationshinweis: Aus biologischer Landwirtschaft
Biokreis-Berufsimker Oswald und sein Freiluft-Sammelschwarm nach Guido Sklenar. Foto: Imkerei Oswald bio-honig.com
Vorbereitung der Bildung eines Freiluftsammelschwarmes nach Sklenar
Da die Wetterlage nicht stabil war und eventuell gegen Abend ein Sturm vorausgesagt war, entschloss ich mich, den Freiluftsammelschwarm unter einem Dachvorsprung an einer wettergeschützten Stelle zu machen.
Zuerst konstruierte ich zwei Schwarm-Ansitzbretter
Hierzu nahm ich ein rechteckiges Stück propolisierte Beutenwand, bohrte vier Löcher an den Ecken, an welchen ich vier Drähte befestigte, die an einem kleinen Eisenring zusammen befestigt wurden.
An diesem Eisenring kann man ebenfalls mittels S-Haken die Höhe des Ansitz-Brettes an der Kette leicht verändern (wichtige Voraussetzung).
Eine Kette hat den Vorteil, das das Schwarm Ansitzbrett ruhiger hängt und sich nicht unnötig dreht.
An der Unterseite des Brettes schraubte ich Stücke von Kokosseil, an dem sich die Schwarmbienen besser festhalten können als auf dem blanken Holz.
Dann schraube ich noch an die Unterseite ein Rähmchen mit Mittelwand, um dem Schwarm Stabilität zu geben, und um das spätere Einhängen zu erleichtern.
An den Oberträger des Rähmchens schraubt ich dann denn Königinnenkäfig.
Vorher entfernte ich das Sicherheitsplättchen und einen Teil des Ausfress-Teiges, damit die Königin und ihre Begleitbienen möglichst schnell von den Bienen befreit werden können.
Der selbst konstruierte Schwarmfänger hat sich gut bewährt. Die Mittelwand in der oberen Hälfte des Rähmchens ist gut zu erkennen. Foto: Imkerei Oswald bio-honig.com
Die Erstellung der beiden Freiluft-Sammelschwärme
Die beiden Ansitzbretter mit dem Rähmchen hingen nun mit ca. 1 m Abstand nebeneinander über dem Tisch, berührten aber mit dem Unterträger des Rähmchens den Tisch.
Vorteil: Die Schwarmbienen können dann auch zu Fuß zu ihrer neuen Königin laufen.
Wichtig ist das deshalb, weil im Bienengemisch der Wabe natürlich auch immer sehr junge, noch nicht fluggeübte Bienen dabei sind, die sonst leicht verlaufen und den Anschluss verlieren.
Nun nahm ich Waben aus intakten, weiselrichtigen, nicht schwarmlustigen Völkern, was sehr wichtig ist.
Denn schwarmlustige oder weisellose Bienen sind sehr unruhig, und würden die neue Königin in Gefahr bringen.
Ich nehme also möglichst ruhige, zufriedene Bienen.
Diese befördere ich mit einer Feder möglichst sanft auf den Tisch, möglichst nah an das Rähmchen mit dem Königinnenkäfig.
Es trennt sich dann die Spreu vom Weizen.
Ungefähr die Hälfte der Bienen sammelt sich an dem angebotenen Schwarmfänger mit der jungen Königin.
Die anderer Hälfte fliegt umher.
Es werden so viele Bienen von Waben abgefegt, bis der Freiluftschwarm annähernd normale Schwarmgröße erreicht.
Er soll aber auch nicht übergroß sind.
Viele Bienen sind verwirrt, und wissen nicht was geschieht.
Manche bleiben, andere fliegen zurück.
Aber genau darin liegt der Kern dieses Prinzips.
Der Freiluftsammelschwarm bildet sich nur aus sanftmütigen Bienen, die sich freiwillig entscheiden, bei der jungen Königin zu bleiben und sie anzunehmen.
Aggressive, ungeduldige Bienen fliegen sofort zurück zu ihrem Muttervolk, und gefährden die Annahme der wertvollen Reinzuchtkönigin nicht mehr.
Sobald die Dämmerung eingesetzt hat, beruhigt sich der Flug, und die Schwarmtraube hängt ruhig über Nacht am Schwarmfänger.
Die Großaufnahme der Schwarmtraube des Bienenschwarmes lässt die unterschiedlichen Einzelbienen gut erkennen. Man beachte die dunkelorange- bis lederfarbene Färbung der Hinterleibsringe einzelner Bienen. Später, wenn die Reinzuchtköniginnen ihre eigenen Nachkommen haben, wird diese Färbung verschwinden (siehe Fotos unten) Foto: Biokreis Imker Hans Georg Oswald bio-honig.com
Das Einlogieren der Freiluft-Sammelschwärme in die Beute
Am frühen Morgen stellte ich am Heimbienenstand zwei vorbereite leere Beuten auf.
Der neue Platz war in ca. 50m Entfernung von der Stelle, wo der Schwarm gebildet wurde.
Die Beuten wurden vorher ausgeflammt und mit Melissengeist innen besprengt.
Außerdem wurde die Innenseite mit dem Stockmeißel in einem diagonalen Raster aufgeraut, um die Propolisierung des Innenraumes zu erleichtern, und dadurch das Baumhöhlenklima zu imitieren.
Das Flugloch ist deutlich verkleinert auf Jungvolkgröße mit 50mm x 6mm.
Der Boden ist perforiert mit einem mit Hobelscharten gefüllten Raum, über den die Bienen zusätzlich Luft bekommen.
Auf die farbige Fluglochmarkierung lege ich großen Wert, damit der Verflug minimiert und das Einfliegen an dem neuen Platz für die Bienen sich möglichst einfach und problemlos gestaltet.
Beim Einlogieren fülle ich den ganzen Raum der Beute mit Rähmchen auf, in die eine halbe Mittelwand, welche in einem organischen Bogen nach dem goldenen Schnitt geformt ist.
Die Traube kann dadurch ihre natürliche Form annehmen und die Kommunikation zwischen den Bienen ist besser als bei durchgehenden Mittelwänden.
Man sieht dann auch den Baufortschritt besser.
Nachdem sich die Bienen gesammelt haben, wird das Schwarm-Ansitzbrett etwas hochgezogen auf etwa 1,80 m Höhe, um eine natürliche Schwarmsituation zu simulieren. Foto: Bienenhof Hallertau bio-honig.com
Die ersten Tage
Nach einigen Tagen entnahm ich die nicht benötigten, überzähligen Rähmchen.
Für einen normalen Schwarm reichen 5 Großwaben.
Die Seiten füllte ich mit Rähmchen mit Vollholzfüllung auf für besseren Wärmehaushalt.
Vor dem Verdeckeln der ersten Brut führte ich als Vorbeugung gegen Varroatose eine Oxalsäure-Sprühbehandlung durch, achtete aber darauf, dass die Königin nicht besprüht wurde, um sie zu schonen und nicht zusätzlichem Stress auszusetzen.
Unsere lieben Bienen aus dem Versuch. Sie sind deutlich dunkler als die Bienen der anderen Völker. Foto: bio-honig.com
Die Einwinterung im September
Die beiden Jungvölker mit den Reinzuchtköniginnen entwickelten sich normal, aber eines der beiden Völker war etwas schwächer als das andere, vermutlich durch Verflug, deshalb führte ich im September einen Platztausch mit einem anderen, überstarken Volk durch, um annähernd gleiche Einwinterungs-Stärke zu erreichen.
Die Jungvölker mit den Reinzuchtköniginnen fütterte ich rein mit Honig (Honigglas-Fütterung), um die Qualität des Nachwuchses nicht zu gefährden.
Am 24. September wurden noch Springkrautnektar und Springkrautpollen eingetragen.
Bienen im Honigraum der Linie Sklenar H47. Foto: bio-honig.com
Überwinterung und Auswinterung der Reinzuchtköniginnen
Der Winter verlief relativ unspektakulär, allerdings musste ich Spechtschutz in Form von Holzbrettern anbringen, welche ich über die Griffmulden schraubte.
Am 31. Dezember 2022 erfolgte die Winter-Träufelbehandlung.
Der erste Reinigungsflug erfolgte am 09. Februar 2022.
Alle Völker flogen.
Die Überwinterungsquote betrug 100%, ganz ohne Verluste.
Das ist natürliche erfreulich, allerdings lassen sich dadurch keine Unterschiede erkennen.
Die Nachkommen der Reinzuchtköniginnen sind völlig einheitlich in der Färbung. Einzelne verflogene Bienen oder Überlebende von der Schwarmbildung bestätigen die Regel. Foto: bio-honig.com
Frühjahr
Der erste Schwarm des Jahres fiel von einem der beiden Reinzuchtköniginnen.
Dieser Natur-Vorschwarm mit der Reinzuchtkönigin hing sich in perfekter Höhe in unmittelbarer Nähe des Muttervolkes an eine Salweide.
Das Volk hatte bereits eine passable Menge Honig eingetragen (ca. 1,5 Honigräume), den ich bei dieser Gelegenheit erntete.
Das Rest-Volk teilte ich in drei Schwarmzellen-Begattungsableger im Standmaß auf.
Sowohl der Schwarm, als auch die drei Begattungsableger entwickelten sich gut, und haben mittlerweile Überwinterungsstärke erreicht (6 bis 8 Großwaben), mit diesjährigen F1 Nachkommen der Reinzuchtkönigin.
Die andere Reinzucht-Königinnen-Volk entwickelte sich zum stärksten Volk am Stand mit der größten Erntemenge.
Fazit: Die beiden Reinzuchtköniginnen haben ordentliche Wirtschaftsvölker aufgebaut.
Beide waren in Vitalität und Wirtschaftlichkeit überdurchschnittlich gut.
Da ich aber als Berufsimker mit Standbegattung arbeite, möchte ich beobachten, wie sich die drei F1 Jungvölker, welche ich heuer gebildet habe, im nächsten Jahr bewähren.
Reinzucht Bienen im Honigraum zur Zeit der Frühtracht. Foto: Biokreis Imkerei Oswald bio-honig.com
Sommer
Das nicht geschwärmte Volk mit der Reinzuchtkönigin ist nach wie vor das stärkste Volk am Stand mit einem Dadant-Brutraum und zwei Honigaufsätzen voll besetzt.
Die Sommerhonigernte ist bereits abgeschlossen
Heute, wo ich dies schreibe, ist der 26.Juni.2022.
Es gab etwas Himbeere, Weißklee, Wiesenblüte und Linde, insgesamt aber nur ca. ein Halber Honigraum pro Volk.
Die Brombeere wurde entweder noch nicht gefunden, oder aber ist noch nicht ganz aufgeblüht.
Nahaufnahme der Nachkommen der Sklenar Reinzuchtkönigin. Der Chitinpanzer der Bienen ist einheitlich dunkel. Foto: H. G. Oswald bio-honig.com
Bewertung des ersten Jahres des Versuches
Die Reinzuchtvölker fielen auf durch eine vornehme Ruhe, starkem Vermehrungstrieb, großer Volksstärke und gutem Honigertrag in der Frühtracht und Sommerblüte.
Bis dato existieren folgende Völker in der Zuchtrichtung Sklenar:
1 Wirtschaftsvolk, gebildet als Freiluftsammelschwarm mit 2021er Reinzuchtkönigin
1 Naturschwarm mit 2021er Reinzuchtkönigin
4 Ableger/Jungvölker mit 2022 F1-Königinnen
Das Gesamterscheinungsbild der Sklenarbienen strahlt vornehme völlige Ruhe aus. Foto: Berufsimkerei-Fachbetrieb Imkerei Oswald bio-honig.com
Ausblick
Da für eine aussagekräftige Zuchtbewertung mindestens 20 Zuchttiere benötigt werden, plane ich in 2022 wieder zwei Reinzuchtköniginnen zu beziehen, um die Zahl der Nachkommen dieser Zuchtrichtung innerhalb des Völkerbestandes zu erhöhen.
Sobald 50% des Völkerbestandes Nachkommen der neuen Zuchtrichtung sind, kann ein AB-Test stattfinden.
Das heißt, es sind dann zwei gleich große Vergleichsgruppen.
Dadurch ergeben sich hoffentlich neue Erkenntnisse darüber, ob in der bodenständigen Sklenar Biene noch Eigenschaften der ursprünglich hier ansässigen Bienen schlummern, die ihr einen Überlebensvorteil gegenüber den teilweise degenerierten Überzüchtungen geben.
Denn sowohl der Klimawandel, als auch die zunehmende Verarmung der Landschaft führen dazu, dass die Imkerei der Zukunft eine andere Biene benötigt, als sie in den letzten vierzig Jahren gezüchtet wurde.
Von 1980 bis 2020 ging das allgemeine Zuchtziel einher mit immer größeren Sirup-Fütterungen, welche ich kategorisch ablehne.
Es wurden verschwenderische, kurzlebige Bienen gezüchtet, die für die ökologische Imkerei in rauen, eher ungünstigen Lagen sich als ungeeignet herausstellen.
Deshalb ist es wichtig, Bienenherkünfte zu finden, die sich im Winter selbst versorgen können, und auch unter schwierigen Bedingungen eine Ernte zu erwirtschaften in der Lage sind.
Hier ist ein Link zu dem diesem Bericht zu Grunde liegenden Artikels:
Rückzüchtung der ursprünglichen Hallertauer Landbiene, einer Varietät der Dunklen Heimatbiene, Teil 1 Viele hochwertige Stämme der ursprünglichen Bayerischen Biene sind leider ausgestorben Viele hochwertige Stämme der ursprünglichen Bayerischen Biene sind leider ausgestorben oder wurden verdrängt durch Carnica und andere Importe ...
1879 erstmalig von Pollmann beschrieben; ursprüngliches Verbreitungsgebiet: südliche Österreichische Alpen, Slowenien und nördlicher Balkan (Ungarn, Rumänien, Kroatien, Bosnien, Herzegovina, Serbien); wird umgangssprachlich auch Kärntner Biene, Krainer Biene, Graue Biene oder Bergbiene bezeichnet; mittelgroße, schlanke Biene mit grauen bis hellgrauen Filzbinden am Hinterleib; als Bergbiene ursprünglich angepasst an extreme Temperaturschwankungen mit späten, kurzen Sommern und langen Wintern; der Carnica ist ein starker Schwarmtrieb zu eigen, und eine gute Orientierungsleistung; nach der Sonnenwende bauen die Kolonien rasch ab; Verteidigungsverhalten und Putztrieb sind schwach ausgeprägt.
Apis mellifica, var. Lehzeni
Nordwestdeutsche Heidebiene – eine an spärliche Sommertracht und Spättracht angepasste Rasse, die sich durch große Schwarmlust auszeichnete.
Ausfärbungsstufen
des Farbenkleides der Honigbiene
Begegnungszone
Territorium, in dem sich Nigra, Italiener und Carnica seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden begegnen. In diesen Begegnungszonen findet man erfahrungsgemäß die besten Bienenstämme, da sich nur die besten Bienenstämme dazu in der Lage sind, sich dauerhaft in den Begegnungszonen dauerhaft etablieren zu können. Ein Beispiel für so eine Begegnungszone ist die alte Römische Provinz Noricum auf dem Gebiet des heutigen Österreich.
Biene der Zukunft
Apis melifera melifera – hohe Langlebigkeit der Einzelbiene
Bienenausgleich
im Frühjahr zur Unterstützung schwach ausgewinterter Völker, meist durch Platztausch
Bienenrasse
Sehr umstrittener Begriff, da durch die Globalisierung die ursprünglich vorhandenen geographischen Rassen bis auf Reste verschwunden sind; Ursprünglich bezeichnete der Begriff Bienenrasse eine erblich fixierte Anpassung an bestimmte Umweltbedingungen, welche im Laufe einer langen Entwicklungsgeschichte in einem geographischen Gebiet erworben wurde, und an klar unterscheidbare äußeren Merkmale gekoppelt war. Durch den Transport aller alten Bienenrassen in alle Erdteile und Klimazonen sind unzählig viele neue Anpassungen und Kombinationen entstanden, welche es sinnlos erscheinen lassen, noch von Bienenrassen zu sprechen.
Bienenvampir
Varroa destructor
Bienenverschleiß
Wertvolle, langlebige Winterbienen verschleißen sich oft in wechselhaften und nasskalten Wintern
Bienenwirtschaft
Die Bienenwirtschaft ist ein bedeutender landwirtschaftlicher Berufszweig der Tierischen Erzeugung
Bösartige Völker
ausgestorben
Braune Mitteleuropäische Bienen
Apis mellifera mellifera, Nachfahren in Nordpolen noch vorhanden, hohe Langlebigkeit der Einzelbiene, sparsamer Umgang mit Vorräten, außerordentliche Winterfestigkeit. Weitere Information (Empfehlung): Vortrag des Bundesverbandes der Dunklen Biene Deutschland.
Brausen
Ein gesundes Bienenvolk im Winter braust auf, wenn man an an die Beutenwand klopft. Ein Schwarm braust in der Schwarmfangkiste, wenn es ihm zu warm ist. Er braucht dann Wasser zur Kühlung. Das gleiche gilt für Wandervölker. Siehe auch unter „Verbrausen“.
Disharmonie
im Volk wieder ins Lot bringen (Aufgabe des Imkers)
Dreiklang Wald-Wiese-Weide
ausgesucht harmonisches Plätzchen für die Bienen
Drohnenschirm
durch umgeweiselte Außenstände
Dunkle Deutsche Biene
Apis mellifica, var. mellifica L.; wurde durch staatliche Verdrängungszucht ausgerottet. In den Siebziger Jahren wurden dann durch den Imker Kai Engfer erstmalig Dunkle Bienen aus Norwegen, welche von der Dunklen Deutschen Biene abstammten, nach Deutschland gebracht. Auch aus der Schweiz und Polnischen Gebieten, die vormals Deutsch waren, wurden Dunkle Bienen wieder nach Deutschland gebracht, und weiter gezüchtet. Bis heute hat sich das Zuchtwesen der Dunklen Deutschen oder Mitteleuropäischen Biene weiterentwickelt. Einen guten Einblick über den aktuellen Stand der Imkerei mit der Dunklen Mitteleuropäischen Biene gibt der Artikel „Klassische Imkerei – Imkern mit der Dunklen Biene“ von Johannes Peter, Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene e. V. (Link öffnet sich in eigenem Fenster): https://www.bv-dunkle-biene.de/imkern-mit-der-dunklen/klassische-imkerei/.
In seinem Artikel geht Johannes Peter auf die wesentlichen Eigenheiten der Dunklen Biene ein, und die daraus notwendigen imkerlichen Konsequenzen.
„Die Dunkle Biene (Apis mellifera mellifera) lässt sich wie alle Westlichen Honigbienen in modernen Beuten und Betriebsweisen wirtschaftlich halten. J.P.“
Edle Imkerei
Ein Berufszweig, weit älter als die gesamte Landwirtschaft
Entwicklungsfreudigkeit
Die alten Heidjer pflegten die Auslese nach Entwicklungsfreudigkeit.
Erbsubstanz der Biene
In der Erbsubstanz der Biene ist die Größe der Wintertraube genetisch festgelegt
Farbenauslese
Eine stark vereinfachte Form der Auslese, welche meist von Nicht-Wissenschaftlern betrieben wird
Farbzüchter
Züchter, die ausschließlich nach der Farbe der Bienen züchten
Folgen des Bienensterbens
Angebotsverknappung aller Nahrungsmittel, vor allem der höherwertigen Eiweiß- und fetthaltigen Nahrungsmittel, Preiserhöhung bei allen Nahrungsmitteln; Austrocknung der Böden durch fehlende Artenvielfalt und damit Durchwurzelung; Wasserknappheit und sinkende Grundwasserspiegel; Verteuerung der Wasserversorgung; Zusammenbruch des Ökosystems, dadurch Rückgang der Einnahmen durch Tourismus; Zunahme physischer und psychischer Erkrankungen der Bevölkerung, insbesondere bei Kindern; Dadurch Sinken der Gebrutsrate ; Weitere Degeneration der Landwirtschaft, des Gartenbaues und der Forstwirtschaft. Zunehmende Betriebsaufgaben und Insolvenzen bei Landwirten, Gärtnern, Gemüsebauern, Milchviehbetrieben, sowie deren nachgelagerten Bereichen, dem Lebensmittelhandwerk und Lebensmittelfachhandels; Verödung der Landschaft, infolgedessen Sinken der Kauf- und Konsumlaune; Rezession, Geldentwertung, Abwanderung und Desinvestition.
Goldene Stunde
(SKLENAR, bezeichnet den idealen Zeitpunkt zum Zusetzen einer neuen Königin, nämlich ca. 30 bis 60 Minuten nach Entnahme der Altkönigin.
Graubienen
Apis mellifera carnica
Graue Müllerin
Kosename der Sklenarbiene, erfunden von Guido Sklenar für dem 47er Stamm mit auffällig schöner grauer Färbung
Italienerkultus
Gelb-goldene Italiener-Königinnen waren vor 1870 in Deutschland heiß begehrt und teuer gehandelt zu 10 Talern das Stück, und von DZIERZON geliefert.
landfremde Rassen
erzielen anfangs Glanzleistungen, versagen später völlig, laut ZANDER
Leichenfall
Der Leichenfall während des Winters ist ein Gradmesser für die Langlebigkeit der Bienen, für die Qualität der Wintervorräte und für die baubiologische Qualität der Bienenbehausung.
Linienreinheit
(In der Schweiz wurde zuerst -seit 1898- auf Linienreinheit gezüchtet, später dann auch in Österreich und zuletzt auch in Deutschland. Wenn die Züchtung auf Linienreinheit einhergeht mit Verhätschlung und dem Zuchtziel extreme Sanftmut, dann ist mit verstärkter Krankheitsanfälligkeit dieser Linien zu rechnen.)
Nachkriegsimker
Der Nachkriegsimker war zunächst konfrontiert mit verlotterten, verwahrlosten und vernachlässigten Bienenständen; die Bienen aber wiesen eine größere Urwüchsigkeit auf. Die Dunkle Biene hatte noch einen Anteil von 50% innerhalb der Landbiene.
Primäre und sekundäre Ursachen des Bienensterbens
Primäre Ursachen sind Total-Herbizide wie Glyphosat, Insektizide bei Raps und anderen Feldfrüchten, sowie und rotierende Agrar-Technik, wie zum Beispiel das Mulchen. Sekundäre Ursachen sind der Schwund der Lebensräume der Bienen, wie durch das Häckseln von artenreichen Waldrändern, sowie die zu geringe Berücksichtigung und Schutz der Bienen in den Entscheidungen zur Agrarpolitik und Kommunalpolitik.
Prüfstein für die Rassenechtheit
Die Drohne als Trägerin bzw. Träger von Farbmerkmalen ist ein sicherer Prüfstein für die Rassenechtheit
Rentabilitätsproblem
wegen Flugbienenverlusten durch Agrarpestizide
Salzburger Biene
Dunkle Biene, aggressiv
Schwarmangst
Angst des Anfängers vor dem Schwärmen; „Ein richtiger Imker hat keine Angst vor der überquellenden Kraft, denn er kann sie lenken und zu seinem Nutzen leiten.“
Schwarmansatzstelle
Die Stelle, die sich der Schwarm aufsucht, um sich in einer Schwarmtraube aufzuketten
Schwarmlustige Bienenstämme
Bei Handels- und Vermehrungsbetrieben wegen der schnellen und problemlosen Vermehrung sehr beliebt, bei der Imkerschaft jedoch nicht. Diese Tatsache ist den meisten Imkern nicht bekannt, bzw. wollen dies auch nicht wahr haben.
Schwarmtaumel
„Man gönne den Bienen die Freuden des Schwarmtaumels.“ ZANDER
Schwarze Rasse
ursprünglich eintönig dunkler Farbton der Bienen im nördlichen Europa
Königin und Bienen müssen eine fest geschlossene Einheit vom allerersten Anfang an bilden, von der Volksgeburt an. Sie müssen fest verwachsen sein, die Bienen mit ihrer jungen Königin, keine Disharmonie darf zwischen ihnen walten. Ernt Perkiewicz IM.
Volksschwächung
durch Herbizide, Insektizide, Fungizide, Rotierende Agrartechnik, Lebensraumvernichtung und Biotopvernichtung
Wildheit der Jungköniginnen
Nachschwärme sind aufgrund der Wildheit der Jungköniginnen schwer zu fangen und schwer zu halten
Witterungsrückschläge
machen oft Begattung der Königinnen unmöglich
Zusammengehörigkeitsgefühl
zwischen Königin und Arbeitsbienen
Das Wesentliche ist das Einfache
Hoch lebe die Honigbiene!
Hans Georg Oswald
Biokreis Imkerei
Imkerlexikon und Enzyklopädie der Honigbiene mit 37.000 Wörtern aus der faszinierenden Bienenwelt Interessante Imkerei-Begriffe - eine archaische Fachsprache Aus der ...
Imkermeister.
1969 in Burghausen an der Salzach in Oberbayern geboren.
1990 Studium in Passau und Colorado.
1997 Gründung der ersten ökologischen Berufsimkerei Niederbayerns.
2000 Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung.
2002 Gemeinsam mit seiner Frau Ruth Aufbau des Bienenhofes im Isar-Hügelland.
2010 Prämierung für herausragende Produktqualität und Ökologische Besonderheiten des Betriebes, Nachhaltigkeit am Hof und soziale Verantwortung.
Wenn Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, dieser Artikel gefallen hat, empfehlen wir Ihnen, ihn weiter zu verbreiten.
Bitte geben Sie als Quelle die Webseite bio-honig.com an.
Nehmen Sie bitte auch am Erfahrungsaustausch teil.
Bitte teilen Sie Ihre konstruktiven Kommentare oder Fragen mit uns.
Ich beantworte Fragen gerne und zügig (no hard questions please).
Beste Grüße aus Oberlauterbach
Ihr Hans Georg Oswald
Wenn Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, dieser Artikel gefallen hat, empfehlen wir Ihnen, ihn weiter zu verbreiten.
Bitte geben Sie als Quelle die Webseite bio-honig.com an.
Nehmen Sie bitte auch am Erfahrungsaustausch teil.
Bitte teilen Sie Ihre konstruktiven Kommentare oder Fragen mit uns.
Ich beantworte Fragen gerne und zügig (no hard questions please).
Beste Grüße aus Oberlauterbach
Ihr Hans Georg Oswald