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Honigbienen auf dem Stamm einer Eiche weisen den Weg zur Schwarmtraube.

Wie die Bienen ökologisch vor gefährlicher VARROA schützen? Teil I : Frühling und Frühsommer

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Wie die Bienen ökologisch vor gefährlicher VARROA schützen?

Teil I : Frühling und Frühsommer

Woher kam die VARROA

Die Varroa Milbe lebte auf der Östlichen oder Asiatischen Honigbiene, einer anderen Bienenart, welche in Europa normalerweise nicht vorkommt. Durch Importe der Asiatischen Honigbiene gelangte  die Varroa im  Huckepack nach Deutschland.
Hier kurz zusammengefasst die Chronologie der Ereignisse, die letztendlich zur Ausbreitung der Varroa in Deutschland führten:
1971 bis 1975
Am Staatlichen Bieneninstitut Oberursel bei Frankfurt finden mehrere Importe von Cerana-Völkern (Apis cerana) aus Süd- und Ostasien statt. Die Östliche Honigbiene ( auch Indische oder Asiatische Honigbiene genannt) ist der ursprüngliche Wirt und Träger der Varroamilbe (Varroa destructor). Vermutlich fand bei diesen Importen eines Deutschen Bieneninstituts die Einschleppung der Varroamilbe nach Deutschland statt.
1977
Am Bieneninstitut Oberursel bei Frankfurt werden erstmalig in Deutschland Varroamilben entdeckt.
1978
Vierzig Kilometer nördlich vom Primärherd wurde ein Sekundär-Varroa-Infektionsherd entdeckt, entstanden durch Verlegung eines ganzen Bienenstandes.
1980
Ein dritter großer Sekundärherd wird südlich von Darmstadt entdeckt, entstanden durch Wanderung in die Tannentracht. Fortschreiten des Varroa Befalls von den Infektionsherden mit einer Geschwindigkeit von 15 Kilometer im Jahr.

Warum die Varroa laufend immer gefährlicher wird

Die Varroa wird immer gefährlicher, weil:
Ökosysteme zunehmend zusammenbrechen oder verschwinden, insbesondere das Ökosystem Wald, das Ökosystem Wiese, und das Ökosystem Weide. Dadurch schrumpft der Lebensraum und Nahrungsraum der Gattung Bienen auf ein bis zwei  Prozent der Gesamtfläche.
Die immer gefährlicher werdenden systemisch wirkenden Pestizide, welche auf 90% der Landwirtschaftlich genutzten Flächen massiv eingesetzt werden, machen die Honigbienenvölker anfällig für Varroose, man spricht auch von dem Varroa-Problem  als Sekundäreffekt des Pestizid-Problems.
Durch die globale Klimaerwärmung verschieben sich die Blühtermine der Pflanzen nach vorne, was der Varroa einen Monat Vorsprung gibt und Ihre Zahl im Spätsommer explodieren lässt.
Die Klimaerwärmung in Verbindung mit dem Raubbau der Böden führt in Kombination mit dem Abbau des Humusgehaltes der Böden auch zu einer Absenkung des Grundwasserstandes und Austrocknung der tieferen Schichten der Böden, was den Nektarfluss viele Bienengehölze wie zum Beispiel der Linde versiegen lässt.

Die Überlebensrate von Bienen ist durch die fehlende Berücksichtigung der Bienen in der  Forschung, Entwicklung und Förderung von Agrartechnik und Agrarchemie um 50% gefallen

Es ist allgemein bekannt, dass in den Zulassungsverfahren von Pestiziden mit dem LD50 Wert gearbeitet wird. LD50 (engl. lethal dosis) bedeutet “Tödliche Dosis”. Verkürzt dargestellt, bedeutet der LD50 Wert, dass die für Bienen tödlichen Wirkstoffe in den Pestiziden so eingestellt werden, dass zwei Wochen nach der Pestizid-Behandlung eines von Bienen beflogenen blühenden Pflanzenbestandes noch mindestens 50% der Bienen erwartungsgemäß am Leben sein sollen. Das Mittel gilt dann als “bienenfreundlich”. Wie lange diese dann noch leben, wird nicht untersucht, auch nicht die Wirkung auf die Brut. Die Agrar-Chemie ist der Meinung, dass diese ständig wiederkehrenden Kollateral-Schäden an Bienen von den Imkern hingenommen und ausgeglichen werden können. Um das Problem zu vertuschen,  setzt man in der Agrar-Politik seit 30 Jahren einseitig auf Anfängerförderung. Die Anfänger erkennen in der Regel die Schäden nicht, und schweigen darüber, da Bienenschäden durch Agrartechnik und Agrarchemie in den Vereinen ein Tabu-Thema sind.

Die Regierung in Berlin fiel unter der Leitung von Angela Merkel vor allem durch unglückliches Agieren auf – überraschend viel Verständnis für bienengefährliche Agrarchemie, überraschend wenig Gespür für die Bemühungen der Bevölkerung im Kampf gegen das Insektensterben und ihr Bemühen um den Erhalt der Lebensgrundlagen und der Lebensqualität in Deutschland

Auch in den Instituten stößt man auf eine Mauer des Schweigens, da die Agrar-Chemie die Bieneninstitute mitfinanziert. Dies alles hat zu einem zunehmenden Hang zum Primitivismus und Resignation innerhalb der Bienenhalter geführt. Bienenhalter sind ja von Natur aus eher ruhige und unaufgeregte Menschen. Verluste von 30% pro Jahr werden daher von der Mehrheit schweigend und bekümmert getragen und hingenommen. Wie es bei den Hummeln, Wildbienen und Schmetterlingen aussieht, kann man nur erahnen. Für sie ist es noch schwieriger, zu überleben.

Etliche der Anfänger erkennen den Ernst der Lage des Varroa-Problems zu spät, oder ignorieren es bewusst und werden dann zum Infektionsherd für alle umliegenden Bienenstände in einem Radius von 6 km um ihren Bienenstand.
Die populistisch motivierte Konzentration der Politik auf Liebhaber-Bienenhaltung seit drei Jahrzehnten führt zu einer krass ungleichen Verteilung der Bienendichte mit Völkermassierungen in Siedlungsgebieten, und weitgehend bienenleeren Bauernhöfen bzw. Landhäusern in  weniger dicht besiedelten Gebieten. Durch diese Bienenmassierungen in Gebieten hoher Siedlungsdichte entsteht eine Brutstätte für das Varroa-Problem, das durch den ständigen Verkauf von mit Varroa verseuchten Bienenvölkern an Anfänger immer wieder aufs neue befeuert wird.

Abnehmende Bienengesundheit als Folge von fehlender Regionalität bei der Herkunft der Zuchtköniginnen und der Bienenvölker

Die dauerhaft sehr hohen durchschnittlichen jährlichen Bienenverluste in Bayern stellen für viele Bienenhalter ein großes Problem dar. Hier erinnere ich mich an das alte Sprichwort: “Bauer werden ist nicht schwer, Bauer bleiben dagegen sehr.” Das Gleiche gilt heute sinngemäß leider auch für die Imker. Fast alle professionellen Angebote an Bienen und Bienenkönginnen sind nicht mehr regionalen Ursprungs, und damit nicht mehr angepasst an die herrschenden Umweltbedingungen.

Im Zuge der Globalisierung werden Bienenköniginnen und/oder Kunstschwärme aus vielen Teilen Europas und anderen Kontinenten nach Deutschland importiert, was zur Ankunft und Ausbreitung von  neuen, aggressiveren Varroa-Varianten führt.
Man spricht in diesem Zusammenhang von einem Ping-Pong Effekt. Immer wenn die Imker meinen, das Varroa-Problem im Griff zu haben, taucht wieder plötzlich eine aggressivere, besser angepasste Varroa-Variante von irgendwo auf der Welt auf.
Die Imkerschaft hat die dringend notwendige, gemeinsam abgestimmte Varroa-Bekämpfungs-Strategie in der Fülle der verschiedenen Bekämpfungskonzepten mittlerweile hoffnungslos verloren. Es gibt eine nicht mehr überschaubare Flut von verschiedenen Empfehlungen und Angeboten zur Varroa-Bekämpfung, wobei viele Anfänger dann resigniert rein auf das “Prinzip Hoffnung” setzen, und dann nach einigen Jahren bitter enttäuscht werden, leider.
Von Staatlicher Seite und Verbandsseite wird das Varroa-Problem leider heruntergespielt und will seine Existenzen bedrohende Dimension nicht wirklich erkennen.

Genaue Kenntnis der natürlichen Rhythmen im Bienenvolk notwendig

Das Konzept zur Bewahrung der Honigbienen-Bestände vor Varroa-Schäden erfordert eine ganzheitliche und jahreszeitlich differenzierte Strategie.
Dabei ist es jedoch erforderlich erkennen zu können , in welcher Entwicklungsphase und Stimmung sich das Volk gerade befindet.
Jedes Bienenvolk hat die Aufmerksamkeit des Bienenhalters verdient.
Dabei spielt die Fluglochbeobachtung und die Beobachtung des Trachtfluges  und der Temperatur eine große Rolle.
Die exakte Aufschreibung der  Blühtermine für die Definition der Zeitpunkte der verschiedenen Völkerführungs-Maßnahmen ist unabdingbar.
Aus diesen Beobachtungen und Aufschreibungen können Rückschlüsse für den idealen Zeitpunkt der betreffenden Maßnahme gezogen werden.
Wenn diese Listen laufend aktualisiert werden ist man in einem guten Optimierungsprozess.

Natürliche Brutunterbrechung ist essentiell für das Überleben

Ihre Natur zwingt die Bienen dazu, durch den Schwarmakt eine Brutunterbrechung auszulösen.
Diese Brutunterbrechung verhindert die Ausbreitung von Brutkrankheiten, da es während der Brutunterbrechung ja keine Brut mehr gibt, wo sich Krankheitserreger oder Parasiten verstecken könnten.
Da aber die moderne, mehr oder weniger technisch optimierte Bienenhaltung über Mittel und Wege verfügt, den Schwarmfall vorzubeugen und sogar zu verhindern, ist jeder Bienenhalter nun selbst dafür verantwortlich, ob es eine Brutunterbrechung gibt oder nicht.
Einfach Schwärmen lassen kann ein Weg sein, greift aber zu kurz, wenn die Bienenschwärme nicht sicher gefasst werden können.
Das war um 1850 noch möglich, als noch mehr Zusammenhalt und Wissen um die Bienen in der Bevölkerung war.
Aber heute ist leider eine reine Schwarmimkerei nur noch an besonderen Standorten erfolgreich möglich.
An Aternative gibt es den Brutableger, den Königinnenableger, den Fegling, den Saugling, den Freiluft-Kunstschwarm, die Brutdistanzierung und totale Brutentnahme (TBE) mit oder ohne Brutscheune.
Je nach Entwicklungsphase kann oder muss man die ganze Klaviatur der Möglichkeiten ausspielen.

Organischen Säuren und /oder Etherische Öle?

Nicht das entweder oder ist richtig, sondern die Abwechslung.
Durch die Abwechslung der Mittel werden die Bienen geschont,  der Parasit verwirrt, geschwächt und Resistenzen vorgebeugt.
So wenig Chemie-Einsatz wie möglich, deshalb keine Chemische Keule, sondern ein intelligentes Abwechseln der Mittel.
Im Frühjahr und Frühsommer sind in brutlosen Einheiten (ohne Honigwaben-Ernte) organische Säuren das Mittel der Wahl.
Am verträglichsten für die Bienen wäre Milchsäure, aber Ihre Wirksamkeit ist leider etwas zu gering mit etwa 70%.
Daher empfehle ich Klee-Säure, auch Oxal-Säure genannt, mit einer Wirksamkeit von über 90% bei richtiger Anwendung.
Oxalsäure kommt in Sauerklee und Rhabarber auch natürlich vor, hat aber in der kristallinen oder konzentrierten Form für Mensch und Tier Gefahrenpotential, daher  bitte Sicherheitshinweise genau beachten.

Ermittlung des richtigen Zeitpunktes der Anwendung in brutlosen Einheiten

  • Naturschwärme: Naturschwärme lasse ich erst einfliegen und ein wenig bauen. Danach, also ab dem fünften bis neunten Tag nach dem Aufstellen und der Gabe der Bauwaben ist der ideale Zeitpunkt der Sprühbehandlung. Nach dem zehnten Tag ist es definitiv zu spät.
  • Kunstschwärme (Vorweggenommener Schwarm eines einzigen Volkes): Bei Kunstschwärmen gilt das gleiche wie bei Naturschwärmen.
  • Feglinge (Abgekehrte Bienen verschiedener Völker mit Königin): Wie bei Naturschwärmen.
  • Sauglingen (Kunstschwarm nach Hans Beer): Wie bei Naturschwärmen.
  • Freiluft-Kunstschwarm (Nach Guido Sklenar): Wie bei Naturschwärmen.
  • Begattungsableger (Klassischer Ableger): Nach 12 Tagen ist in einem weisellosen Brutableger die Königin normalerweise geschlüpft, nach 20 Tagen findet normalerweise der Hochzeitsflug statt, und nach ca. 28 Tagen können die ersten Brutzellen bereits verdeckelt sein.
    Die Zeitspanne, in der der Ableger ohne verdeckelte Brut ist, beträgt nur vier Tage, nämlich zwischen dem 24. und 28 Tag nach der Bildung.
    In diesem kurzen Zeitfenster von 4 Tagen kann der Ableger von Varroa befreit werden, sofern man ein biologisches Verfahren zur Verfügung hat, das die Bienen verschont und das Mikrobiom und den kostbaren Honig nicht beeinträchtigt, so wie hier vorgestellt.
  • Königinnenableger (Im Zuge der Brutdistanzierung): Für den Königinnenableger gilt sinngemäß das Gleiche wie für die Naturschwärme, nur hier verschiebt sich das Zeitfenster etwas nach vorn, vor allem wenn der Königinnenableger schon mit ausgebauten Waben ausgestattet wurde, was bei Naturschwärmen ja nicht üblich ist. Der Königinnenableger steht ja normalerweise am alten Platz, so dass die Königin ohne Unterbrechung sofort mit dem Legegeschäft in voller Geschwindigkeit loslegen kann. In diesem Fall würde ich nicht bis zum neunten Tag warten, sondern idealerweise zwischen dem zweiten und fünften Tag behandeln.
  • Schwarmzellenableger (Abgeschwärmtes Rest-Volk, aufgeteilt in Ableger): Der Schwarmzellenableger wird mit den auf den Brutwaben zu findenden, verdeckelten Schwarmzellen gebildet, meist aus drei Waben, einer Pollenwabe, einer Wabe mit auslaufender Brut, und einer Honigwabe, oder einer Mischung aus allem. Da der Schwarm normalerweise ein bis zwei Tage vor dem Schlupf der Weiselzellen auszieht, rechnet man am ersten Tag nach der Bildung mit dem Schlupf, dann am neunten Tag nach der Bildung mit dem Hochzeitsflug, so dass circa am neunzehnten Tag bereits mit verdeckelter Brut zu rechnen ist. Das Zeitfenster für die Behandlung des Schwarmzellenableger beträgt 4 Tage, und liegt zwischen dem 14. und 18 Tag nach der Bildung des Ablegers.

Ist die völlig behandlungsfreie Bienenhaltung ein gangbarer Weg bzw. eine Option?

Viele Anfänger aber auch fortgeschrittene Bienenhalter beschäftigt diese Frage.
Leider kann ich aktuell darauf keine positive Antwort geben.
Einerseits würde die völlig behandlungsfreie Bienenhaltung gegen das Tierseuchengesetz verstoßen, da es einen nicht genehmigten Überlebenstest darstellt, und die benachbarten Bienenstände einer großen Seuchengefahr aussetzen würde.
Andererseits würde man Bienenvölkerverluste von 98% der Völker innerhalb von drei bis fünf Jahren beklagen, aber wer könnte das auf Dauer mit seinem Gewissen verkraften?
Es gibt zwar Resistenzzucht, aber auch diese lieferte bisher keine reproduzierbaren Ergebnisse, aber in Insel-Populationen gibt es vielversprechende Ansätze, jedoch ohne Praxisreife.
Aus dem vorgesagten ergibt sich als Fazit die Erkenntnis, dass derzeit die behandlungsfreie Bienenhaltung aus tierseuchenrechtlichen und Tierschutzgründen kein gangbarer Weg und somit keine Option ist.

Gesunde und starke Bienenvölker

Es ist mir ein großes Anliegen, Imkerkollegen und Bienenhaltern zu helfen, Varroa-Schäden zu verhindern und die lieben Bienen gesund und stark zu halten.
Denn unsere gestreiften Freunden haben es heute schon von den äußeren Umwelteinflüssen her wahrlich nicht immer leicht.
Deshalb sollen sie wenigstens in ihrem Bienennest, dem Wabenkörper Ruhe, Ungestörtsein, Regeneration und Zuflucht vor Schädlingen, Parasiten, Vandalen und Bienen-Feinden haben, egal ob auf zwei Beinen (Vandalen), vier Beinen (Bär), sechs Beinen (Bienenlaus), oder acht Beinen (Varroa).
Hoch lebe die Honigbiene!
Goldgestreifte Wundertiere auf Wabe.

Glückliche und gesunde Öko-Honigbienen von Imkerei Oswald auf einer Bienenwabe, deren Zellen mit gelbem Blütenstaub bzw. Ambrosia gefüllt sind. Foto: Imkerei Oswald bio-honig.com

andermatt-biovet.de

Mir ist es wichtig, in Kontakt mit Wissenschaft und Forschung zu bleiben, deshalb stelle ich als Blogger dieses  Produkt von andermatt-biovet vor, welche meiner Meinung nach ein gut ausgereiftes und praxistaugliches Anti-Varroa-Mittel darstellt, das, wenn richtig angewendet, den Bienen helfen kann, die Varroa-Gefahr zu überleben.
Es kommt oft vor, dass Imker die organischen Säuren falsch anwenden und großen Schaden an den Bienen anrichten.
Deshalb war mir hier die Genauigkeit, Vollständigkeit und gute Lesbarkeit aller Information ein persönliches Anliegen.

Disclaimer

Hier im Imker Oswald Blog gebe ich rein persönliche subjektive Erfahrungen und objektive Erkenntnisse wieder, die als Entscheidungshilfe gedacht sind, jedoch nicht als konkrete Handlungsaufforderung zu verstehen sind.
Jeder Bienenhaltungs-Anfänger, aber auch jeder erfahrene Imker muss selbst entscheiden (und verantworten), was er schaffen kann oder wo er eventuell Hilfe benötigt.
Letztendlich wird man für die Haltung von Honigbienen immer profunde Kenntnisse des Imkerhandwerks, der Botanik, des Waldes, der Tierzucht, des Gartenbaues und des Lebens auf dem Lande benötigen, an dieser Tatsache wird sich trotz aller Amfängerwerbung für die Bienenhaltung nichts  ändern.
Im Zweifel bitte an zuständigen staatliche Imkerei-Fachberater am jeweiligen Landwirtschaftsamt wenden, zwecks zum Beispiel einer Ausbildung zum Tierwirt Fachrichtung Bienenhaltung, oder zur Teilnahme an diversen Kursen.

Es folgen Zitate

Es folgen Zitate bzw.  eine Transkription von Informationen der Seite www.andermatt-biovet.de zu dem für die  Sprühbehandlung geeigneten und amtliche zugelassenen Anti-Varroa-Mittel Oxuvar 5,7%:

Mögliche Bezugsquelle

Andermatt BioVet GmbH, Lörrach (Online Shop)
https://www.andermatt-biovet.de/de_bvi/bienen/varroa-sommerbehandlung/oxuvar5-7-spruehbehandlung-gegen-varroa.html

Produktbeschreibung

Früh-Sommer Sprühbehandlung brutloser Ableger, Jungvölker, Feglinge, Kunstschwärme und Naturschwärme

Produktbezeichnung

OXUVAR® 5,7% Sprühbehandlung gegen Varroa (OXUVAR® 5,7% ad us. vet.)
Sprühlösung für Schwärme und brutfreie Völker

Frühjahrs- und Frühsommerbehandlung

Oxuvar 5,7% ist eine konzentrierte Lösung für die Sommerbehandlung der Varroose.
Einfach in der Flasche mit Trinkwasser verdünnen.
Die neu zu bereitende (verdünnte) Sprühlösung für die Frühjahrs- und Früh-Sommerbehandlung enthält 3,0% Oxalsäure-Dihydrat zum Besprühen von Schwärmen, Ablegern und brutfreien Wirtschaftsvölkern.
Zur Behandlung von brutfreien Völkern und Aufbau von neuen Völkern.

Anwendungsgebiet

Zur Behandlung der Varroose bei Honigbienen (Apis mellifera) hervorgerufen durch die Varroa-Milbe (Varroa destructor).

Gegenanzeigen

Die Oxalsäuredihydrat-Lösung darf nicht an Völkern mit Brut angewendet werden, da die Lösung nicht auf Varroen in Brutzellen wirkt.

Anwendungszeitpunkt

April bis August.

Haltbarkeit des ungeöffnetes Produktes

5 Jahre ab Produktionsdatum.

Verfalldatum der gebrauchsfertigen Sprühlösung

Sprühanwendung:
Die gebrauchsfertige Lösung ist ein Jahr innerhalb der Haltbarkeit verwendbar.

Lagerungsbedingungen

Nicht über 30 °C lagern.
Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Vor Frost schützen.
In der Originalverpackung aufrecht stehend aufbewahren.
Die Flasche fest verschlossen halten.
Nicht direktem Sonnenlicht aussetzen.

Gebindegrößen

Oxuvar 5,7% ist in 2 Gebindegrössen erhältlich, 275 g Flasche reicht für bis zu 10 Völker, die 1000 g Flasche reicht für bis zu 40 Völker.
Die Oxalsäure wirkt bei direktem Kontakt auf die Varroamilbe.
Varroa in verdeckelten Brutzellen werden mit dem Sprühnebel nicht erreicht.
Für den Honig korrekt behandelter Völker ist keine Ab­setzfrist nötig.

Zubereitung der Lösung

Zubereitung der gebrauchsfertigen 3,0% (m/V) Oxalsäuredihydrat-Lösung durch Zugabe von Trinkwasser (vorzugsweise gefiltertes Trinkwasser).

 250 g (250 ml) Trinkwasser bei Verwendung der 275 g Flasche.

Zum Befüllen eignet sich ein Erlmeyer Kolben mit 250 ml Skala

Der untere Rand der Wasseroberfläche ist für Messung der Wassermenge relevant

Behälter verschließen und gut schütteln.

Die Lösung ist jetzt gebrauchsfertig.

Sprühanwendung

Die Siegelfolie auf der Flasche zur Hälfte aufschneiden und entfernen.
Destilliertes Wasser einfüllen und gut mischen.
Bei der 275 g Flasche mit 250 ml Wasser für die 1000 g Flasche mit 900 ml Destilliertes Wasser zugeben.
Für ein einfaches Umfüllen in eine Sprühflasche, in die verbleibende Siegelfolie eine Ausgussöffnung stechen.
Eine Sprühflasche oder ähnliches Hilfsmittel mit der benötigten Menge der gebrauchsfertigen Lösung füllen.
Jede bienenbesetzte Wabenseite mit 2–4 ml der Lösung besprühen.
Für eine nur zur Hälfte besetzte Wabenfläche muss die Dosis um 50% reduziert werden.
Die maximale Dosis beträgt 80 ml pro Bienenstock.
Das benötigte Gesamtvolumen ist vom Beutentyp und der Volksstärke abhängig.
Brutfreie Völker, brutfreie Ableger oder neue Schwärme im Bienenstock mit 0,3 ml/dm2 auf die vollständig mit Bienen besetzte Wabenfläche besprühen.

Pumpstoss berechnen

Für eine genaue Dosierung mit der Sprühflasche 10 Pumpstöße in einen Messbecher sprühen und die Menge pro Pumpstoß berechnen.
Anschließend die Anzahl der Pumpstöße für die Behandlung einer Wabenseite berechnen.

Dadant Beuten

Beim Beutentyp Dadant werden 3 bis 4 ml Volumen gebrauchsfertige Lösung pro vollständig besetzte Wabenseite gesprüht.

Dosierung Schwärme und Kunstschwärme

Schwärme und Kunstschwärme werden mit 20–25 ml Sprühlösung pro kg Bienenmasse besprüht.

Dosierung brutfreie Ableger und brutfreie sonstige Völker

Die Ableger und brutfreien Völker mit 2–4 ml pro besetzte Wabenseite.
Die Bienenwaben vorsichtig in einem 45° Winkel besprühen.

In einer Neigung von 45° sprühen

Die Waben mit einer Neigung von 45° besprühen, um den Eintrag in die Zellen zu minimieren.

Nicht auf Honigwaben sprühen

Nicht auf Waben sprühen, die für die Honigproduktion im laufenden Jahr verwendet werden.

Einmalig und nur abends behandeln

Schwärme, brutfreie Kunstschwärme und brutfreie Ableger im Frühling/Sommer einmalig behandeln, wenn die Mehrzahl der Bienen im Stock sind (abends).

Ergiebigkeit

Die gebrauchsfertige Lösung reicht für die Behandlung von 5–10 Völkern bei Verwendung der 275 g Flasche.
Wartezeit: Honig: 0 Tage für korrekt behandelte Völker

Behandlungskonzept/Empfehlungen

Nach der Sprühbehandlung von Schwärmen, Kunstschwärmen, Ablegern oder andere brutfreien Völker empfehlen wir die Sommerbehandlung mit ApiLifeVar durchzuführen.
Werden Bienenvölker im Sommer brutfrei gemacht, ist eine Sommerbehandlung mit Oxuvar 5,7% möglich.

Nach der Behandlung

Störungen der Bienenstöcke in den Tagen nach der Behandlung vermeiden.

Mehrmaliges Besprühen der gleichen Bienen vermeiden

Eine mehrmalige Behandlung der gleichen Bienengeneration kann zur Schädigung der Bienen führen und die Volksstärke verringern.

Überdosierung unbedingt vermeiden

In Zentraleuropa (Deutschland) wird eine einmalige Behandlung  gut vertragen.
Geringe Bienenverluste versucht das Volk auszugleichen.
Eine wesentlich höhere als die empfohlene Dosis (mehr als 5% (m/V) kann zur Verdoppelung des Bienentotenfalls und zu einem schlechten Überleben (Absterben) der Kolonie führen.

Wiederholte Behandlungen in der gleichen Jahreszeit unbedingt vermeiden

Wiederholte Behandlungen in der gleichen Jahreszeit können zu erhöhter Bienensterblichkeit und verschlechterter Brutentwicklung sowie Königinnenverlust führen.

Dauer des Milbenfalls

Der Milbenfall wird 3 Wochen andauern.

Vorsicht

Der Umgang mit Oxalsäure erfordert große Vorsicht.
In jedem Fall Schutzbrille, säurefeste Handschuhe und langärmlige Bekleidung tragen.

Inhaltsstoffe

OXUVAR® 5,7%, 41,0 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Lösung für Honigbienen (Oxalsäure als Oxalsäure 2 H2O); Wirkstoff:
1 ml enthält: Oxalsäure 41,0 mg (entspricht 57,4 mg Oxalsäure 2 H2O), sonstige Bestandteile: enthärtetes Wasser.

Wechselwirkungen

Nicht gleichzeitig mit anderen Akariziden gegen Varroose anwenden.

Nebenwirkungen

Das Bienenvolk kann während der Behandlung etwas unruhig reagieren. 
Die Sprühanwendung kann den Bienentotenfall erhöhen.

Wartezeit

Bei Honig Null Tage für korrekt behandelte Völker.
Behandlung ohne aufgesetzte Honigräume ausführen.

Warnhinweise

Die Wirksamkeit kann aufgrund der Anwendungsbedingungen (Vorhandensein von Brut, Temperatur, Reinfestation usw.) zwischen den Bienenvölkern variieren.
Das Tierarzneimittel sollte als Bestandteil eines integrierten Varroa-Bekämpfungsprogrammes mit regelmäßiger Überwachung des Milbenfalls eingesetzt werden.
Die Anwendung von unterschiedlichen Substanzen im Laufe des Jahres wird empfohlen, um das Risiko der Resistenzbildung zu vermeiden.

Temperatur

Die Sprühanwendung (Herbst/Winter oder Frühling/Sommer) muss am brutfreien Volk als einmalige Behandlung bei Temperaturen über 8 °C durchgeführt werden.

Empfehlung

Eine zweite Sprühbehandlung nach zwei Wochen wird nur für stark befallene Kolonien mit einem Restbefall von über 6% nach der ersten Behandlung empfohlen.

Weiterer Warnhinweis

Die Anwendung großer Mengen von Oxalsäure kann zu erhöhter Bienensterblichkeit und Königinnenverlust führen.
Eine exakte Dosierung ist wichtig.

Frühjahr- und Frühsommerbehandlung ersetzt weder die Sommerbehandlung, noch die Spätsommerbehandlung  noch die Winterbehandlung

Die hier vorgestellte Frühjahrs- oder Frühsommerbehandlung von Schwärmen, Kunstschwärmen oder brutfreien Ablegern muss eingebettet gesehen werden im Gesamtkonzept des Jahres.
Unmittelbar nach der Honigernte im Sommer (Anfang Juli) beginnt die Hauptentmilbung durch etherische Öle,  im Spätsommer (August) folgt die Anti-Reinvasionsbehandlung ebenfalls durch etherische Öle, und im Dezember dann die Restentmilbung durch das Oxalsäure Träufelverfahren.
Ein Zusammenspiel aller Möglichkeiten ist dringend geboten, wenn die Bienenvölker wirksam vor Varroa-Schäden bewahrt und geschützt werden sollen.
Wenn es um Bienengesundheit geht ist Nachlässigkeit fehl am Platze.

Schutzausrüstung

Dieses Tierarzneimittel ist ätzend und kann auf Haut, Augen, Mundschleimhaut und in den Atemwegen schwere Reizungen verursachen.
Direkten Kontakt, versehentliche Einnahme und Einatmen von Sprühnebel des Tierarzneimittels vermeiden.
Bei der Handhabung des Tierarzneimittels sollte der Anwender eine Schutzausrüstung bestehend aus säurebeständigen Handschuhen und Sicherheitsbrille tragen.
Für die Sprühanwendung ist zusätzlich eine Atemschutzmaske Typ FFP2 zu tragen.

Sicherheitshinweise

Bei versehentlicher Einnahme den Mund mit Wasser ausspülen und viel Wasser oder Milch trinken.
Kein Erbrechen herbeiführen.
Bei Haut- oder Augenkontakt sofort mit viel Wasser spülen und Kontaktlinsen entfernen.
Wenn die Haut- und Augenreizung anhält oder wenn das Tierarzneimittel eingeatmet oder verschluckt wurde, ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

Rechtliche Informationen

Freiverkäuflich. Zul.-Nr.: 402355.000.00.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker.
Pharmazeutischer Unternehmer: Andermatt BioVet GmbH, Franz-Ehret-Straße 18; 79541 Lörrach

Bezugsquelle

Andermatt BioVet GmbH, Lörrach (Online Shop)
https://www.andermatt-biovet.de/de_bvi/bienen/varroa-sommerbehandlung/oxuvar5-7-spruehbehandlung-gegen-varroa.html
Quelle: www.andermatt-biovet.de
Ende Zitat
Die Fortsetzungen “Wie die Bienen ökologisch vor gefährlicher VARROA schützen?” 
Teil II (Sommer und Spätsommer)
Teil III (Winter)
hier in Imker Oswalds Online Imkerkurs (kostenlos)
Schauen Sie doch wieder mal rein,
und vielen Dank fürs Lesen!
Ihr
Hans Georg Oswald (Imkermeister)
bio-honig.com
Der Imkermeister Hans Georg Oswald in seinem lieblings Hut.

Geschrieben von

Imkermeister. 1969 in Burghausen an der Salzach in Oberbayern geboren. 1990 Studium in Passau und Colorado. 1997 Gründung der ersten ökologischen Berufsimkerei Niederbayerns. 2000 Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung. 2002 Gemeinsam mit seiner Frau Ruth Aufbau des Bienenhofes im Isar-Hügelland. 2010 Prämierung für herausragende Produktqualität und Ökologische Besonderheiten des Betriebes, Nachhaltigkeit am Hof und soziale Verantwortung.
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