Weidenpollen gilt als die wichtigste Eiweißquelle der Insektenwelt.
So wie jetzt Anfang März die Weidenblüte von den Bienen beflogen wird, können wir von einem warmen März sprechen, vielleicht dem wärmsten März aller Zeiten, das wird der weitere Temperaturverlauf zeigen.
Meistens nimmt das Gewicht der Bienenvölker in der ersten März Dekade (1. bis 10.) bei uns um 1000g bis 2000g ab, aber bei diesen warmen Temperaturen sind Zunahmen von 350 Gramm pro Tag möglich, das sind 3.500g Weidenhonig in den ersten zehn Tagen des Monat März.
Die Weiden liefern meist ein bis zwei Wochen extrem wertvollen Blütenstaub für die Völker, und auch frischen Nektar, was den Völkern sehr gut tut.
Zuerst blüht meist die Schwarzweide auch, dann kurz darauf die Salweide und die Küblerweide, zuletzt blüht dann die Drachenweide.
Alle genannten sind sehr zu empfehlen für die Anpflanzung, auch an trockeneren Standorten. Am meisten Feuchtigkeit braucht von den genannten Weidenarten die Salweide.
Salweiden in der Baumform sind vom naturschutzfachlichen Aspekt die wertvollsten Weiden, auf welche die meisten Tierarten profitieren, und die am Wichtigsten für die Natur und Biodiversität sind.
Vögel lieben den knorrigen Stamm, in dem schon nach 25 Jahren natürliche Höhlen entstehen können.
Der einheimischer Palmkätzchenbaum, eine mittelfrühblühende Weide, ist leider sehr bedroht, da die ökologische Bedeutung der mittlerweile seltenen, sehr schwer vermehrbaren Baumform von Förstern, Bauhöfen, Straßenmeistereien und Wasserwirtschaftsämtern immer noch nicht erkannt wird.
Die Salweidenblüte markiert für uns Imker den Zeitpunkt, ab dem eine kurze Völkerkontrolle mit Öffnen der Beuten sinnvoll ist, was als Frühjahrsnachschau bezeichnet wird. Dabei sollte es aber mindestens 18° bis 20° Celsius im Schatten haben.
Der erste Nektareintrag des Jahres findet meist an der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche statt, mit einem starken Beflug der Salweide.
Auch die erste Sichtung von Schmetterlingen und Hummelköniginnen kann man an den blühenden Palmkätzchen erleben.
Die folgenden Arbeiten beginnen nicht etwa beim Aufblühen der Weiden, das wäre eine zu starke Störung, sondern erst nach ein paar Tagen gegen Ende der Weidenblüte, wenn sich die Völker wieder etwas beruhigt haben.
Frühjahrsnachschau mit Volksstärkenbewertung und Ausgleich, nach 10 Tagen Honigraumgabe
Dazu wird im ersten Schritt die Volksstärke gemäß der drei Kategorien mit Kreide an der Rückseite der Beute notiert, und am Ende der Durchschau in das Völkerbestandsbuch (Ordner) eingetragen.
Dazu möchte ich noch erwähnen, dass beim Einrichten des Wintersitzes im Juli nach der Ernte alle Völker auf einheitlich 8 Brutwaben zwischen zwei Vollholzwaben sitzen, also 8 Dadant-Brutwaben, 2 Holzwaben, und ein Leer- und Rangierraum in der Breite von 2 Brutwaben, also 8 + 2 + 2.
Mitte März
Bei der Weidenblüte werden nur ausgebaute Drohnenwaben belassen oder gegeben, noch keine Mittelwände.
Der Baubeginn startet erst mit der Schlehenblüte.
Erst dann können Mittelwände gegeben werden.
Mittelwände bei schwachen Völkern oder im Frühjahr sind eine imkerliche Todsünde, ein schwerer Fehler.
Keine Völker mit 9 Dadant-Waben in die Ernte! Acht Dadant-Brutwaben haben sich als optimal erwiesen. Eine Wabe zuviel im Brutnest läßt das Brutnest zu schnell ausreifen und führt zwangsläufig zu Schwarmstimmung.
Honigräume werden immer quer zum Brutraum gegeben, also um 90° gedreht im sogeannten Warmbau. Dies hat den Vorteil, dass sich die Bienen bei Sonnenschein ganz nach vorne zur Sonne kuscheln können, und die Honigraumwaben besser und vollständiger ausgebaut werden können. Auch der Honigraumausgleich wird dadurch einfacher.