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Wiesn-Wortschatz 1810: Oktoberfest Bairisch, um das Fest und seine Kultur besser zu verstehen

Es begann im Jahr 1810, als Kronprinz Ludwig Prinzessin Therese heiratete…

Wiesn-Wortschatz 1810 - Bairisch fürs Oktoberfest lernen

Die bayerische Sprache lernen, um die lokale Oktoberfest-Kultur besser zu verstehen, und um mehr Spaß haben

Bayerische Spitznamen fürs Oktoberfest

  • Bäbb (Beppi, Kosenamen von Josef)
  • Bäbbeh (Beppi, Kosenamen von Josef)
  • Bäda (Peter)
  • Beneh (Kurzform für Benedikt)
  • Da Brai (Der Bräu, der Brauer)
  • Draudl (Koseform des Vornamens “Edeltraud”)
  • Fanny (Weiblicher Vorname, Kurzform von Franziska)
  • Giggi (Georg)
  • Gobbvried (Gottfried)
  • Gobbe (Gottfried)
  • Hartl (Leonhardt)
  • Han’seh (Hansi)
  • Heini (Spitzname von Heinrich oder Heinz)
  • Heinzl (Spitzname von Heinrich oder Heinz)
  • Jagg (Jakob)
  • Lenal (Helena)
  • Loisl (Koseform des in Bayern beliebten Vornamens “Alois”)
  • Ludovica (weibliche Form des Vornamens Ludwig)
  • Ludwigl (Ludwig)
  • Luggeh (Koseform des Vornamens “Ludwig”)
  • Luitgard (Altbayerischer Mädchenname)
  • Ohswoid (Oswald)
  • Pedah (Peter)
  • Rudl (Rudolf)
  • Ru’ll ( Rudolf)
  • Schos (Georg)
  • Schoseh (Georg)
  • Schorsch (Georg)
  • Simmal (Simon)
  • Veall (Xaverl)
  • Wastl (Kurzform des Vornamens Sebastian)
  • Wiggal (Koseform des Vornamens “Ludwig”)
  • Woidtah (Walter)
  • Woifal (Wolfgang; manchmal ist Mozart gemeint.)
  • Woifeh (Wolfgang)
  • Xall (Xaver)

Begrüßungen und Abschiedsformeln im Oktoberfest Bierzelt

Das Stimmungsbild des Blogbeitrages:
Fröhliche Menschen heben die Krüge in einem imaginären Wiesn-Festzelt in München. Digitales Kunstwerk von Hans Georg Oswald, bio-honig.com
  • I grias enk olleh midanand. (= Ich grüße Euch alle zusammen.)
  • Hock di her (Bitte nehmen Sie Platz)
  • Seavuss (Servus, Hallo, bei Einzelperson)  “
  • Seavus beianand (Begrüßungsformel bei mehreren Personen)
  • Seavus Griasdegod, schee dassd’ do bist (Besonders herzliche Begrüßung)
  • Habedee Äärä (Förmliche Begrüßungsformel “Habe die Ehre”)
  • Guada Moh (Anrede von Jemanden, den man nicht kennt.)
  • Gomoing (Guten Morgen)
  • Häifdagod (Gesundheit! Sagt man nachdem jemand niest.)
  • Dangscheh (Dankeschön; sagt der Antwortende.)
  • I schlof iatz mein Rausch aus. (Ich geh jetzt heim.)
  • Saufts eich zsamm (Trinkt aus, wir wollen aufbrechen.)
  • Pfiagod (Behüt Dich Gott)

Unterhaltung

  • Luus amoi (Hör mir mal zu)
  • Jetz luusds amoi her! (= Jetzt hört mir mal zu.)
  • Host a Prisn? (= Kannst Du mir bitte Deine Schnupftabakdose herüberreichen?)
  • Schee (schön)
  • An Schmei (Prise Schnupftabak)
  • Sei so guad! (Sei so gut. Höfliche Aufforderung)
  • Vagäidsgod (Vergelt’s Gott; wird nach dem Empfang einer spendierten Maß gesagt)
  • Sengsgod (= Segne es Gott, wird auf “Vagäidsgod erwidert)
  • Vagoidsgod (Dank; “Dausnd moi Vagoidsgod” = Tausend Dank)
  • Woos host gsogt? (Was hast Du gesagt?)
  • Wos kandt’ma denn no ess’n? ( Was könnten wir denn noch essen?)
  • Wia gääds oiwei? Antwort: “Hamma zfrien. (Wie geht es so allerweil? Mögen wir Zufriedenheit haben.)
  • Dees ies z’gaach. (= Das geht mir zu schnell.)
  • Lang scho nimma gseng, glei wieda kennd. (= Obwohl ich Dich lange schon nicht mehr gesehen habe, habe ich Dich gleich wiedererkannt.

Braukunst

Bier

Ludwig und Therese als Brautpaar im Jahre 1812. Digitales Kunstwerk von Imker Oswald.
ERinnerung an das Brautpaar Ludwig und Therese deren Hochzeit 1810 das Oktoberfest inspiriert hat. Digitales Kunstwerk von Imker Oswald.

Trinksprüche

  • Prost!
  • Prosit!
  • Die Krüge hoch!
  • Oans-zwao-drei-Gsuffa!
  • Zum Wohl!
  • Vivat Bavaria!
  • Cheers!
  • Prost, dass d’Gurgl ned varost  (Prost, damit die Gurgel nicht verrostet.)
  • Mi diaschd, diaschd, diaschd!!! (Ausruf großen Durstes, wenn die Bedienung im Wirtshaus auf sich warten lässt)
  • Obgwohna (Abgewöhnen;  “Zum Obgwohna!” = Sagt man, wenn man angebotenes Hochprozentiges trinkt, das man eigentlich nicht mag, wie zum Beispiel Wodka oder billigen Weinbrand.)
  • O’gsuffah (angesoffen; berauscht sein; “Er duad si an Rausch o’saufah” oder “Er hod se an Rausch o’gsuffah.”)
  • Rauschkugel (Person mit Hang zum Rausch)
  • Gschmaggig (schmackhaft; “A gschmaggigs Biah.” = Ein wohlschmeckendes Bier.)
  • Guidt aah (Gilt auch; sagt man, wenn jemand mit Wasser anstoßen will.)
  • Dringds no! (Keine falsche Bescheidenheit bei den Getränken!)

Kulinarisches

a table with food and beer
Eine süffige Maß Bier mit einem knusprigem Hendl. Digitales Kunstwerk vom Hallertauer Bienenhof bio-honig.com
  • Brodhendl (Brathähnchen)
  • Bädasui (Petersilie)
  • Bifflamott (Boeuf à la Mode, ein in Rotwein gebeiztes und geschmortes Rindfleisch der Bayerischen Küche, Herkunft Frankreich)
  • Bradl (Braten)
  • Broud Subb’m (Brotsuppe aus Rinderbrühe, Roggenbrot, Zwiebeln, Kümmel und Schnittlauch)
  • Bio-Wiesn (Das Volkssängerzelt Schützenlisl hat 80% Bio-Anteil bei den angebotenen Speisen, und ist Gewinner des Leuchtturmprojektes “Bio-Bayern-Wiesn-Revolution”. Die Ammer-Hühner-und-Entenbraterei hat Bio-Hendl, Bio-Radi, Bio-Radieserl, Bio-Batzibua, Bio-Brotzeitschmankerl, Bio-Pute vom Grillspieß, Bio-Ente, Bio-Erden-Bürger und Bio-Puten-Spießbürger.)
  • Damv-Nu’ll (Dampfnudeln; legendäre österreichisch-bayerische Mehlspeise)
  • Dellah-Fleisch (Gekochtes Rindfleisch mit Salzkartoffeln und Meerettich-Sauce
  • Emmendaler (Drei Monate gereifter Bergkäse mit Löchern, vom Laib geschnitten, gesalzen und gepfeffert zum Bier.)
  • Breznschtingeh (Brezenstück)
  • Essehwuaschd (“Essigwurst” = Bayerischer Wurstsalat aus fein geschnittener Lyoner im Ring mit Wasser und Essig)
  • Graudwickal (Krautwickerl, Kohlrouladen)
  • Hoizhackergnell (Holzhackerknödel, welche aus geschnittenem altem Schwarzbrot, Eidotter, fein gewürfelten Kaminwurzen, gewürfeltem Speck und gehackter Petersilie gerollt werden.)
  • Kuuchl (Küche)
  • Kochde Kadoffehn mied Graud (Gekochte Kartoffeln mit Weißkraut; Armeleute-Essen)
  • Koibslebawuascht (“Feine Koibslebawuascht im Goiddarm” = Feine Kalbsleberwurst im Golddarm)
  • Scheckalfiesch (Steckerlfisch)
  • Magräjn (Makrele)
  • Bochforoin (Bachforelle, selten)
  • Reng’bong’foroin (Regenbogenforelle)
  • Saibling (Lachsforelle mit rosa Fleisch)
  • Mäih-Schbeis (Mehlspeise)
  • Mie hungad! (Mich hungert’s)
  • Mongdratzah (Keine richtige Mahlzeit, nur Kleinigkeit)
  • Obatzda (Bayerische Biergarten-Spezialität, erfunden 1920 in Weihenstephan durch Katharina Eisenreich; besteht aus zerdrücktem Camembert, Alpenbutter, Paprikapulver, gemahlenem Kümmel, fein gewürfelter Zwiebel. und wird auf Roggenbrot oder aufgeschnittene Brezenhälften gestrichen und mit Schnittlauch oder ganzem Kümmel bestreut.)
  • Ob’brainda Lebakaas (Abgebräunter Leberkäse = Eine dicke Scheibe Leberkäse, die in der Pfanne knusprig angeröstet wird. Dazu wird traditionell mittelscharfer Senf und Kartoffelpüree gegessen. Das Schnitzel für Sparsame oder Arme.)
  • Opfeh-Schtrull (Apfelstrudel)
  • Prinzregendt (“A Prinzregendt” = Die klassische Bayerische Torte aus 8 Schichten sehr dünnem Biskuitteig, bei der jede Schicht einzeln gebacken wird. Zwischen den Biskuittlagen befinden sich Schichten von Schokoladen-Buttercreme)
  • Radeh (Radi, Rettich; “Dah Radeh muas woanah” = Der Rettich wird vor dem Verzehr gesalzen, und man lässt ihn ziehen, was ihn besser bekömmlich macht.)
  • Rähraguh (Rehragout mit Semmelknödeln.)
  • Rengschburger (Regensburger; Kurze dicke Brühwürste mit Majoran)
  • Roibron (Rollbraten vom Schweinenacken, gefüllt)
  • Ah resche Brez’n (Eine knusprige Breze)
  • Schwartn (Schweineschwarte)
  • Schbofaggeh ( Spanferkel)
  • Schweinsbrohn mied Kadoffehgnell (Schweinebraten mit Kartoffelknödel, Kümmel und Schwarzbiersoße ist der Bayerische kulinarische Klassiker.)
  • Schwarzgraichads (Schwarzgeräuchertes)
  • Subbm  (Suppe; “A guadeh Subbm, deh haud deh viereh.” = Eine gute Suppe bringt Dich wieder auf die Beine. Spruch aus dem Film „B12”)
  • Wammal (Schweinebraten vom Schweinebauch)
  • Weiswirscht (Weisswürste; Brühwürste aus Kalbfleisch mit Bauchspeck und Petersilie)
  • Wiaschtl mied Graud (Würstl mit Kraut)
  • Wiener Schnitzel (Das Wiener Schnitzel ist aus geklopftem Kalbfleisch, und wird in viel Butter gebraten, und mit warmen Kartoffelsalat und Gurkensalat serviert, und mit Zitrone, Orange und Preiselbeermarmelade dekoriert.)

Musik

a man in a traditional bavarian garment holding a beer glass
Das Echo der Berge inspirierte die Hirten zum Jodeln, einem Hirtengesang. Dabei findet ein Wechsel von Brust- und Kopfstimme statt. Neben dem Jodeln gibt es noch den Juchetzer, den Alpschrei, den Urschrei, den Alpsegen, den Viehsegen, den Kuhsegen, den Viehruf, den Singzuruf, und weitere Formen, die mit dem Jodeln verwandt sind. Der Ursprung dieser Gesangsart liegt in vorkeltischer und keltischer Zeit, und ist in seiner Grundform mindestens 3000 Jahre alt. Digital artwork by Hans Georg Oswald, bio-honig.com
  • Tölzer Schützenmarsch (1883 vom Tölzer Bürgermeister Anton Krettner komponiert; Bayerischer Text mit 10 Strophen in der Fassung von 1929; Instrumente: Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagotte, Hörner, Trompeten, Posaunen, große Trommel mit Becken, kleine Trommel, Violinen, Bratsche, Violoncello und Basso. Der Tölzer Schützenmarsch setzt dem heiteren oberbayerischem Gebirgs-Lebensgefühl in Wort und Ton ein immerwährendes musikalisches Denkmal.
  • Voixmusikant (Musikant traditioneller Weisen.)
  • Appenzeller Jodler (Dieser vielleicht bekannteste Jodler der Welt stammt.)
  • Sweet Caroline (Einer der beliebtesten Wiesn-Hits)
  • Glampf’n (Klampfe, Gitarre)
  • Liadl (“A oimarischs Liadl” = Ein Lied der Almen.)
  • Oimmuseh (Almmusi, Almmusik)
  • Juuchääzn (Almruf; “Dass deh Oimara wissn, dass da Sennarin guad gähd.” = Damit die  Nachbaralmen wissen, dass es der Sennerin gut geht.)
  • Jodln (Johlen + Dudeln = Jodeln;  Das Echo der Berge inspirierte die Hirten zu diesem Hirtengesang bzw. Sennengesang der sennischen Kultur, dabei findet ein Wechsel von Brust- und Kopfstimme bei diesem jauchzenden, textlosem Freudenschrei statt; manchmal wird das Jodeln durch Melker-Schellenschütteln begleitet; daneben gibt es noch den ähnlichen Juchetzer, den Alpschrei, den Urschrei, den Alpsegen, den Viehsegen, den Kuhsegen, den Viehruf, den Singzuruf, und weitere Formen, die mit dem Jodeln verwandt sind. Der Ursprung dieser Gesangsart liegt in vorkeltischer und keltischer Zeit, und ist  in seiner Grundform mindestens 3000 Jahre alt.)
  • Dudln (einfachere, leisere Variante des Yodelns)
  • Aussehschmeissah (Ein Lied oder Musikstück, das die Gäste zum Heimgehen bewegen soll. Ist meist immer das selbe Musikstück, zum Beispiel das Lied Patrona Bavariae)

Gemüt und Gefühl

  • Boarisches Lee’msgfui und Philosophie (Bayerisches Lebensgefühl und Philosophie.  Die LIBERALITAS BAVARIAE bezeichnet bayerische Freigebigkeit, bayerische Großherzigkeit und Großzügigkeit, gepaart mit Toleranz und Weltoffenheit.)
  • Hoamatgfui (Heimatgefühl)
  • Des mog i (Das schmeckt mir!)
  • Doh feit se nix (alles okay)
  • Do is griawe (Hier ist wohl sein.)
  • Beerig (Bärig; “Do iess beerig” = Hier kann man sich wohlfühlen und wieder Mensch sein.)
  • Beianandasei (Zusammensein)
  • Leem un Leem lossn (= es sich gut gehen lassen; altbayrisch barocke Lebensart, die keine Kosten und keinen Aufwand scheut.)

Gewand und Tracht

A group of young men in modern Bavarian traditional attire standing in front of the Löwenbräu Festzelt under a white and blue sky.
Eine Gruppe junger Männer in moderner bayerischer Tracht steht unter einem weiß-blauen Himmel vor dem Löwenbräu-Festzelt. Digital artwork by Hans Georg Oswald bio-honig.com 2024
  • Adlerflaum (Huttrophäe als Zeichen von Stärke und Stolz; noch teurer als der Gamsbart, daher in der Hierarchie am Höchsten stehend.)
  • Hauer vom Eber (Huttrophäe; die Stoßzähnen eines männlichen Wildschweines am Hut sollen Mut und Jagderfolg symbolisieren. Kleine Anekdote am Rande: Als ich 1990 bei einer Notgrabung eines Bajuwarischen Gräberfeldes teilnahm, fand ich in einem der 30 Gräber, die ich freilegte, ein Skelett mit zwei Eberzähnen an den Schläfen, die offensichtlich Teil einer Kopfbedeckung aus organischem Material waren. )
  • Spielhahnfeder (Huttrophäe; die Schwanzfeder des seltenen Auerhahnes symbolisiert beim Träger solide Waldkundigkeit und Forstkompetenz.)
  • Laiwal (Trachtenweste)
  • S’Rauschgwand (Das Rauschgewand besteht aus alter Lederhose, robustem Bauernhemd, alter Strickjacke und Bergstiefeln)
  • Altmünchner Gwand (Von den Gebirgstrachten inspirierte, aus hochwertigen Leinen und Wollstoffen geschneiderte volkstümliche Gewandung.)
  • Ebasbeaga Fayaschitznhuad (Ebersberger Feuerschützenhut; dieser originelle, dunkelolivbraune Wollfilzhut hat eine schmale, nach unten gebogene Krempe, und eine hohe, leicht konisch zulaufende Krone. Das elegante Hutband besteht aus einer dreifachen schmalen Kordel aus grüner Seide. Dieser Trachtenhut wird leicht schräg nach rechts am Kopf getragen, während links die Krempe über dem Ohr aufgeschlagen ist. Der Hut hat eine militärische Anmutung, welche an einen Helm erinnert.)
  • Hiadl (Kleiner alpiner oder voralpiner Trachtenhut mit schmaler Krempe)
  • Spoznwaall (Spatzenvogelwaden; Scherzbegriff für zu dünne Beine, welche bei Lederhosenträgern unerwünscht sind.)
  • Schtoiber-Jobbm (Stoiber-Trachten-Jacke aus schilfgrünem Naturleinen mit grünem Stehkragen. )
  • Hafalschua (Zwiefachgenähte Bauernschuhe, welche seitlich zugebunden werden.)

Bayerische Eigenart

  • Bayan (Die Bayern; “Wohea kemman deh Bayan?” = Woher kommen die Bayern? Antwort: Keltische Volksstämme, wie die Vindeliker und Boier, germanische Volksstämme, wie die Markomannen, sowie Römer und deren Provinzialvölker Ostgoten, Westgoten und Langobarden verschmolzen im 5. bis  6. Jahrhundert zum Volksstamm der Bajuwaren, dessen Herzogsgebiet (Herzog Tassilo) ursprünglich im heutigen Bayern und Österreich ansässig war. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Bajuwaren bei ihrem Werden auch Einflüssen germanisch-ostgotischer Gruppen (Ostgothi, König Theoderich der Große), und später nordisch-germanischer Langobarden (König Luitprand) sowie verschiedener Glaubensrichtungen (Keltisches Heidentum, Römische polytheistische Staatsreligion, Keltische Kirche, Nordisches Heidentum, Römische Kirche, Byzantinische Kirche und sowohl auch Jüdische ethnische und spirituelle Komponenten)  ausgesetzt waren.  Das germanisch-römische Element gewann bei den Bajuwaren zwar politisch die Oberhand, die Sprachmelodie und Mentalität blieb jedoch stark keltisch und alpenländisch gefärbt.)
  • Königstreue (Anhänger von König Ludwig II von Bayern)
  • D’Hoamad (Die Heimat; gemeint ist der Bauernhof, auf dem man aufgewachsen ist, mit allen Tieren, Feldern, Wegen, Wäldern, Wiesen und natürlich auch den dort lebenden Menschen mit Ihrer Art und Weise zu leben und zu sprechen.)
  • Oide Wiesn (Traditoneller Bereich des Oktoberfestes mit historischen Fahrgeschäften, und Steinmasskrügen.)

Berühmtheiten

Famous Bavarian personalities in the beer garden of the Löwenbräu brewery.
Bekannte bayerische Persönlichkeiten im Biergarten der Löwenbräu Brauerei. Digital artwork by Hans Georg Oswald bio-honig.com .
  • Jennerwein (Georg Jennerwein, auch Girgl von Schliers oder Wildschütz Jennerwein genannt, 1848 -1877, war ein Bayerischer Kriegsveteran, Wilderer und auch Volksheld, weil er gegen die Obrigkeit aufbegehrte, insbesondere gegen das Jagdprivileg des damals noch existierenden Adels: “Dah Jennerwein hod im Wirtshaus sein Gamsbart deh Jaaga ins G’sicht ummi g’haud …” Jennerwein musste als Kind zusehen, wie sein Vater, ebenfalls Wildschütz, von Jagdbeamten gestellt, und wehrlos und ohne Prozess erschossen wurde. Jennerwein wurde 1877 selbst aus dem Hinterhalt von einem Jagdbeamten in den Rücken geschossen, welcher wegen “Überschreitung seiner Befugnisse” nur zu 8 Monaten Haft verurteilt wurde. Vorher hatte der Jäger versucht, durch Fälschung den verübten Mord als Selbstmord Jennerweins darzustellen, ähnlich wie es es später dann beim Mord Ludwig II im Jahr 1877 geschah. Die beiden Personen – Jennerwein und Ludwig II – sind dadurch miteinander verknüpft, weil Jennerwein im königlichen Jagdrevier von Ludwig II erschossen wurde. Daran kann man erkennen, das kein Mord lange ungesühnt bleibt, sondern auf den Jagdherrn Ludwig II zurück fiel, welcher dem gleichen Schicksal wie Jennerwein anheim fiel, und hinterrücks erschossen wurde, was der Öffentlichkeit bis heute fälschlicherweise als Selbstmord verkauft wurde.)
  • Kieneh (“Dah Kieneh” = Ludwig II. König von Bayern)
  • Ludwig der Bayer (Kaiser Ludwig IV. von Bayern, * 1282 in München, +1347 Fürstenfeldbruck; Ein besonderes Highlight in der Geschichte Bayerns war die Kaiserherrschaft Kaiser Ludwig IV des Bayern. Kaiser Ludwig IV. von Bayern, auch als Ludwig der Bayer bekannt, regierte von 1314 bis zu seinem Tod im Jahr 1347. Während seiner Regentschaft war er römisch-deutscher König, und später auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.
  • Matthias Kraus (Bayerischer Freiheitskämpfer und Befreier der Stadt Kelheim; Kommandant der Bayerischen Landesdefension im Spanischen Erbfolgekrieg 1705; Kelheimer Heldenbürger; Matthias Kraus wurde in der Vergangenheit als Aufständischer von Historikern verunglimpft, jedoch in den letzten Jahren wieder rehabilitiert. Matthias Kraus ist der Ururururururonkel des Verfassers dieses Blogs; “Matthias Kraus’ Vater ist mein direkter Vorfahre mütterlicherseits.
  • Max (Max, König von Bayern;  Max wurde im Zuge der napoleonischen Umwälzungen in Europa und der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches zum ersten König von Bayern ernannt und regierte als König Maximilian I. von Bayern.  Max oder Maxl ist ein beliebter bayerischer Vorname.)
  • Noagal-Sepp (Imaginäre Person, welche die Bierreste in Krügen zusammenschüttet und trinkt. “Lohs dehs fia’n Noagal-Sepp!” – Sagt man, wenn jemand zögert beim Aufbruch, weil sich noch ein Rest Bier im Glas befindet.)
  • Ponzauner Wigg ( Bayerischer Bauerndichter)
  • Roider Jackl (Legendärer Bayerischer Volkssänger, Gstanzlsänger, Dichter und Komiker aus Weihmichl bei Landshut.)
  • Schwandaler (Schwanthaler; Ritter Ludwig Michael Schwanthaler 1802-1848 war ein wichtiger Bayerischer Künstler, genauer gesagt ein Skulpteur, das maßgebende Genie der klassizistischen Marmorskulptur, aber auch der Bronzeplastik. Nach ihm ist die Schwanthalerhöhe in München benannt. Sein Hauptwerk ist die “Bavaria” eine Monumental-Bronzeplastik, welche eine mythologische Keltische Stammesfürstin mit Schwert, Bärenfell und Siegeskranz darstellt. Sie ist das Bayerische Gegenstück zur “Germania”, welche eine Germanische Stammesfürstin darstellt. Die Figur der Bavaria ist ein Keltisches Element im Volksstamm der Bayern. Man kann dies alljährlich erleben am größten Volksfest der Welt, der “Wiesn”. Dort auf der Theresienwiese befindet sich ein künstlicher Berg, die sogenannte Theresienhöhe. Auf dieser Anhöhe steht ein hellenistischer Ruhmestempel, der von einem Eichenhain umgeben ist, und in dem die Büsten verdienter Bayern aufgestellt sind. Im Vorhof dieses Tempels steht die Monumentalplastik der Keltenfürstin “Bavaria, mit einem Siegeskranz aus Eichenlaub, und umgürtet mit einem keltischen Langschwert. Dieses aus der keltischen Mxthologie entlehnte Werk des neunzehnten Jahrhunderts ist ein weithin sichtbares Zeichen der Rückbesinnung auf die Keltischen Wurzeln des Bayerischen Volkes. Zitat aus dem Büchlein “Auf den Spuren der Kelten“, verfasst von Hans Georg Oswald, hier im Shop für 5,40 € erhältlich.)

Gut gemeinte Ratschläge

  • Lohs dahs s’Sach ned nehma! (Pass auf Deinen Besitz auf.)
  • Mi hams heid gscheid g’rupft. (Mir wurde heute viel Geld abgenommen.)
  • Samma wieda guad! = Lass uns aufhören uns zu streiten, sind wir wieder gut.
  • Nix vakemma lossn!  (Im Sinne der Nachhaltigkeit alles restlos verwerten beziehungsweise nutzen.)
  • Du muast noochschenga lossn (Nachschenken lassen, wenn die Oktoberfest-Maß schlecht eingeschenkt ist.)

Wetter

  • A lusads Wedah (Ein heimtückisches, unberechenbares Wetter)
  • Ees Nassld. (Ein feiner Nieselriegen oder Tau ist in der Luft.)
  • Zapfig is’s (Kalt ist es”)

Geographisches

  • Beachtsgon (Berchtesgaden)
  • Eini  (hinein; “Mia fohn noch Minga eini.” = Wir fahren nach München in die Innenstadt hinein.)
  • Entn (drüben; „Do entn han’s“ = Da drüben sind sie)
  • Gaibohn (Gäuboden; fuchtbares Schwemm-Ackerland südlich der Donau im Landkreis Straubing-Bogen in Niederbayern; wird auch als Kornkammer Bayerns bezeichnet; nach dem Gäuboden trägt auch das Straubinger Gäubodenvolksfest seinen Namen, bei dem man im Gegensatz zum Oktoberfest überwiegend auf einheimische Besucher trifft. Etwa 1 Millionen Gäste besuchen das Straubinger Gäubodenfest.  https://www.ausstellungs-gmbh.de/gaeubodenvolksfest/fuer-besucher/informationen/)
  • “Deh greaneh Isar” (= Die grüne Isar, im Gegensatz zur blauen Donau)
  • Inglstohd (Stadt Ingolstadt)
  • Inn-Doi (Inntal)
  • Lanzad (Landshut =  Die Stadt Landshut im modernen Landshuter Dialekt)
  • D’Mingara (Die Münchner)
  • Ming-gah (München, siehe auch: Minschn)
  • Min-schn (München, siehe auch Mingah)
  • Nembäich (Nürnberg auf fräng’gisch)
  • Oidäding (Altötting, Wallfahrtsort mit Gnadenbild der Schwarzen Madonna, Silberprinz, Herzurne Ludwig II. und Wallfahrtsmuseum. )
  • Dah oide Pedah = Der alte Peter; der älteste Kirchenbau Münchens, nach 1158 auf dem Petersbergl erbaut, Umbauten um 1180, 1220 und 1327 AD; der alte Peter, wie der Kirchturm genannt wird, hat 8 Glocken und 8 Turmuhren. Die älteste Glocke ist die Arme-Sünder-Glocke. Sie wurde bei Hinrichtungen geläutet. 360 Stufen führen auf die Aussichtsplattform in 56 Meter Höhe. In der Mitte von St. Peter befindet sich eine goldene Petrusfigur mit abnehmbarer Tiara, wie die Papstkrone genannt wird. Sobald ein Papst stirbt, wird die Tiara abgenommen. Außerdem befindet sich im Alten Peter die Reliquie der Heiligen Munditia im gläsernen Sarg, Patronin der alleinstehenden Frauen und ledigen Müttern.)
  • Rodtdoi (Rottal; Das Rottal befindet sich im Süden Niederbayern, uns ist bekannt durch das alte Rottaler Pferd, einem schweren Warmbluttyp, welcher  sich zum Reiten, Fahren, und zur Feldarbeit bestens eignet. Die Population umfasst 80 Pferde. Die Rasse ist vom Aussterben bedroht und kämpft ums Überleben.)
  • Rupertiwinkel (Mit Rupertiwinkel wird ein Territorium bezeichnet, das sich über Teile der Landkreise Altötting, Traunstein und Berchtesgadener Land erstreckt. Der Name nimmt Bezug auf den Salzpatron, den Heiligen Rupert. Landwirtschaftlich war das Gebiet über 1000 Jahre lang die Kornkammer des Erzstifts Salzburg im Heiligen Römischen Reich. Ab 1803 wurde das Territorium dem Königreich Bayern zugesprochen. Das Privileg der Verwendung des Namens “Rupertiwinkel” wurde dem Gebiet zugestanden, um die historische Verbindung zu Salzburg und Österreich in der ansässigen Bevölkerung weiterhin lebendig in Erinnerung aufrecht erhalten zu können.  In Waging am See findet sich ein Bajuwarenmuseum.
  • Tiaroy (Tirol)
  • Ummadumm (Herum; “Gäh ums Zäidt ummadumm!” =Gehe um das Bierzelt herum!)
  • Ummi (rüber; “Mia fohn nach Minga ummi” = Wir fahren rüber nach München. Sagt man, wenn keine großen Höhenunterschiede auf der Fahrt zu überwinden sind.)

Übernachtung

  • Habts a Nest fia mi? (Habt Ihr eine Übernachtungsmöglichkeit für mich?)
  • Nocht’hiaban (Unterkunft, Nachtlager; wörtlich “Nachthütte”)
  • Schlofkomma (Schlafkammer)

Tageszeiten

A group of 7 young German men in traditional clothes standing in front of a beer tent at the octoberfest in Munich in Bavaria.
Eine Gruppe von jungen Münchnern in moderner bayerischer Tracht vor einem Löwenbräu Festzelt. Digital artwork by Hans Georg Oswald bio-honig.com 2024

 

  • Voahmiddog (Vormittag)
  • Middog (mittag)
  • Nammidog (nachmittag)
  • Oms (Abends)
  • Nochtig (Dunkel; “Ees wead nochtig.” = Es wird langsam dunkel.)
  • Schdogfinstah (stockdunkel)

— Ende des Blog Artikels von Hans Georg Oswald, bio-honig.com —

Was Leser über diesen Artikel sagen:

“Der Blog-Beitrag von Imker Oswald ist eine gute Quelle, um viele nützliche bayerische Ausdrücke für das Oktoberfest zu lernen. Er bietet eine amüsante Auswahl an Redewendungen und Erklärungen, wie man typische Begriffe rund ums Essen, Trinken und den Small Talk auf der Wiesn verwendet. Du kannst dort z. B. lernen, wie man Bier bestellt („A Maß, bitte!“) oder höflich jemanden begrüßt („Griasdi“).”

 

Logo Imkerei Oswald Bienenhof in der Hallertau: Ein Bienenstock mit dem Namen Oswald Bienenhof inmitten der idyllischen Hallertau.

Danke fürs Lesen

Der Unterschrift von Hans Georg Oswald
Hans Georg Oswald
Imkermeister
Eine Cartoon-Grafik eines altmodischen Bienenstocks, um den Honigbienen herumschwirren.

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Geschrieben von

Imkermeister. 1969 in Burghausen an der Salzach in Oberbayern geboren. 1990 Studium in Passau und Colorado. 1997 Gründung der ersten ökologischen Berufsimkerei Niederbayerns. 2000 Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung. 2002 Gemeinsam mit seiner Frau Ruth Aufbau des Bienenhofes im Isar-Hügelland. 2010 Prämierung für herausragende Produktqualität und Ökologische Besonderheiten des Betriebes, Nachhaltigkeit am Hof und soziale Verantwortung.
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