Die Dunkle Deutsche Biene hieß ursprünglich Apis mellifica mellifica = Die Honigmacherin
Was verbirgt sich hinter diesen Begriffen? Wie unterscheiden sich die einzelnen Arten und Linien?
In diesem Kapitel tauchen wir ein in die Welt der Bienenwesen – von ihren natürlichen Variationen bis hin zu den von uns geschaffenen Zuchtlinien.
Ich lade euch ein, mit mir dieses spannende Thema zu entdecken, das unser Handwerk seit jeher prägt.
Los geht’s – auf eine Reise zu den Wurzeln und Flügeln unserer fleißigen Helfer!
Alpenrasse ( Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges trat eine neue Zuchtrichtung auf den Plan, die sogenannte „Alpenrasse“ oder Alpenbiene (Apis mellifica nigra Zander), welche den Buchstaben „A“ im Deutschen Zuchtwesen führte, die sogenannte Zanderbiene.)
Alte Braune Ligustica (Die alte braune Ligustica war weniger fruchtbar als die moderne helle Ligustica, zeichnete sich jedoch durch ihre besondere Lebenskraft aus.)
Anpassungsfähige Biene (Dunkle Mitteleuropäische Biene. Die Dunkle Biene hat einen flacheren Brutrythmus, und ist dadurch anpassungsfähiger in Zeiten des Klimawandels.)
Apis cerana FABRICIUS (Honigbienenart, 1904 auf der Insel Java entdeckt; Östliche Honigbiene; Ursprünglicher Wirt des Parasiten Varroa destructor)
Apis mellifera mellifera (Dunkle Biene; Biene der Zukunft; hohe Langlebigkeit der Einzelbiene; Die Dunkle Biene hat einen stumpferen Abschluss des Hinterleibs, die Carnica eher einen spitzeren.)
Beste Bienenstämme (findet man laut Armbruster und Adam in den Begegnungsgebieten zweier oder dreier Rassen, weil dann seltene Eigenschaften der einen Rasse auf die andere Rasse überspringen. Diese Eigenschaftsvielfalt zusammen mit einer hohen Erbfestigkeit zeichnet diese besten Bienenstämme aus.)
Buckfastbiene (Die Buckfastbiene ist nicht das Resultat von Kreuzungen, sondern das Resultat von Auslese. Ursprung der Buckfastbiene waren lederbraune Ligurische Italiener-Königinnen gepaart mit schwarzen Englischen Drohnen. Grundstamm 1917: Lederbraune Ligustica x Dunkle Englische Biene; 1920: Buckfast mal Zypernbiene; 1930-1940: Dunkle Französische Biene aus dem Südwesten von Paris x Buckfast Drohnen; 1952-1959 Buckfast x Cecropia; 1960 Buckfast x Anatolica; 1962.1967 Buckfast x Ägyptische Biene; 1982 Buckfast x Biene der Halbinsel Athos; 1987: Buckfast x Gebirgsbiene Monticola; 1997: Buckfast x Sahariensis; danach Aufsplitterung der Buckfastzucht in 4 Zentren: (1) Schwarzwald, Baden-Württemberg (2) Luxemburg, EU; (3) Schweden, EU)
Colonsay (Schottischer Stamm der Dunklen Biene Apis mellifera mellifera mit besonders geringem Grad der Vermischung mit anderen Subspezies)
Dunkle Mitteleuropäische Honigbiene ( Die Dunkle Europäische Honigbiene ist die einzige heimische Honigbiene. Sie ist bedrohte Wildbiene und Kulturerbe zugleich. „Neben der unbestrittenen klimatischen Anpassung besitzt die Dunkle Mitteleuropäische Biene Eigenschaften, die mit der heimischen Flora aufs engste verbunden sind. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass viele einheimische seltene Pflanzen von der Dunklen Mitteleuropäischen Biene bestäubt werden, nicht aber von anderen, südlicheren Honigbienen-Hochzuchten. Die heimische Pflanzenwelt ist somit auf die Dunkle Mitteleuropäische Biene neben Solitärbiene und Hummel als ökologisch angepasste Bestäuberin angewiesen. Die Dunkle Biene war mit dem Mitteleuropäischen Wald aufs Engste verflochten. Im Zusammenspiel mit den hügelbauenden Waldameisen erfüllte sie eine unersetzbare Schlüsselrolle in allen Mitteleuropäischen Ökosystemen. Die Dunkle Mitteleuropäische Biene ist zugleich bedrohtes Wildtier, alte Nutztierrasse und Europäisches Kulturerbe.“ Zitat aus dem Youtube-Video: Die dunkle Biene – eine Vorstellung, veröffentlicht am 21. November 2022.
Einheimische Biene (Erhalt der einheimischen Dunklen Biene – Jan Gutzeit, Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V. –Vortrag im Rahmen der Frühjahrstagung der Armbruster Imkerschule am 18. März 2023 in Kirchberg an der Jagst, zu den Bemühungen zum Erhalt der Einheimischen Biene. Das Thema der Tagung war Biodiversität.)
Flekkefjord (Norwegischer Stamm der Dunklen Biene Apis mellifera mellifera mit besonders geringem Grad der Vermischung mit anderen Subspezies)
Französische Nigra (Schwarze Französische Biene; legt spontan und selbstständig ihre Winterreserven an)
Gattung Apis (Zur Gattung Apis gehören Solitäre Wildbienen, Hummeln, und Honigbienen)
Graue Müllerin (Kosename der Sklenarbiene, erfunden von Guido Sklenar für dem 47er Stamm mit auffällig schöner grauer Färbung)
Hammerdahl (Schwedischer Stamm der Dunklen Biene Apis mellifera mellifera mit besonders geringem Grad der Vermischung mit anderen Subspezies.)
Irische Dunkle Bienen (zeigen einen besonders geringen Grad der Vermischung mit anderen Subspezies, verglichen mit Französischen oder Englischen Herkünften)
Karpaten-Carnica (Gebirgsbiene)
Kreuzung in der zweiten Generation F2 (galt in Deutschland als Sakrileg oder Anarchie; jedoch ist dieses Vorurteil wissenschaftlich nicht haltbar; es muss lediglich aus der breiten Streuung weiter ausgelesen werden, was den meisten Imkern einfach zu viel Arbeit ist bzw. sie zu wenige Vergleichsvölker zur Verfügung haben, deshalb die Ablehnung.)
Mörderbiene ( Kreuzung der Apis mellifera scutellata mit Drohnen der Apis mellifera mellifera)
Nordländer unter den Bienen (= Hummeln fliegen bereits ab 5° Celsius, Honigbienen dagegen erst ab 10° Celsius. Hummeln sind natürlich keine Honigbienen, gehören aber zur Gattung Bienen.)
Reliktpopulationen (durch geographische Isolation)
Rumänische Carnica (aus den Steppen der Donau-Ebene)
Schlesische Wald-Honigbiene (schwarmfaul, sehr ertragreich, sanft, Rotklee befliegend)
Schwarze Englische Biene (Schwester der dunklen französischen Biene; wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von der Tracheenmilbenseuche fast gänzlich ausgerottet, überlebte aber in Kreuzungen.)
Sizilianische Biene (Apis mellifera sicula; geht in trockenen Sommern aus der Brut.)
Syrische Biene (Syriaca; die kleine aggressive Biene wurde ursprünglich in Israel gehalten.)
Universalbiene (Die Universalbiene baut mittelstarke, fleißige Völker auf, ist weder zu sanftmütig noch ein wütender Stecher, zeichnet sich jedoch durch vornehme Ruhe und Gefasstheit aus, legt selbsttätig einen Wintervorrat und frühzeitig eine üppige, aber nicht übertriebene Überwinterungstraube an, wintert gut aus, schwärmt selten, lässt sich dann aber leicht fassen, liefert zwei Honigräume mit Blütenhonig, ist findig bei der Sommer- und Waldtracht, und besitzt eine gewisse Resistenz gegen Varroa-Milben, und bewältigt den Übergang vom Sommer zum Wintervolk problemlos, und hat besonders langlebige Bienen und Königinnen mit konstantem Leistungsniveau von Anfang an.)
Waldimmen (Wildlebende Waldbienen)
Zukunftsbiene (Krankheitsfest, widerstandsfähig, varroaresistent, sparsam, findig, nicht zu sanftmütig)