Löwenhahnhonig ist eine Seltenheit geworden
Nachdem sich die Bienen vom anstrengenden Winter hierzulande durch Beflug der schönen Palmkätzchen der Weidenblüte gestärkt und auch geheilt haben, haben sie jetzt genug Kraft für die wohl wichtigste Trachtpflanze des Jahres, den phantastischen Löwenzahn.
Der Löwenzahn ist eine Speicherpflanze
Die Löwenzahnpflanze ist eine üppig blühende Speicherpflanze, die jeden noch so kleinen Sonnenstrahl bzw. Sonnenenergie in ihrer Pfahlwurzel speichern kann. Deshalb kann sie sehr schnell blühen, bevor allen anderen Wiesenkräutern.
Die Löwenzahnwurzel ist eßbar
Die Wurzel ist auch eßbar, nicht nur die Blätter und die Blüten. Die Blüten wurden früher mit Zucker zu einem Löwenzahnsirup eingekocht, da Löwenzahnhonig meist unerschwinglich und schwer zu bekommen war (wie auch heute noch).

Ökologischer Waldrand mit einer dichten Schlehenhecke und davor eine ungedüngte Naturwiese mit Löwenzahnblüte
Heimkehrende Bienen sind goldgelb bepudert
Honigbienchen, die vom Löwenzahnbeflug heimkehreren, sind am ganzen Körper goldgelb bepudert, die fleißigen Bienen können auf der üppigen Blüte förmlich ein Pollenbad nehmen.

Heimkehrende Bienen tragen an Ihren Beinpaaren bunte Pollenpakete in kleinen Körbchen. Bild Imkerei Oswlad April 2016
Bitte nicht abmähen, sondern blühen lassen
Bitte Löwenzahn nicht abmähen, sondern blühen lassen. Erst wenn die weißen Schirme sich zeigen, kann man abmähen. Vor allem aber nicht mähen, wärend Bienen auf den Blüten sitzen, denn das wäre frevelhafter Bienenmord, denn die Bienen können die Gefahr von rotierenden Maschinen nicht schnell genug warnehmen und flüchten, da sie so emsig mit dem anstrengenden Pollensammeln und Bestäuben beschäftigt sind. Damit es Löwenzahnhonig 2016 geben kann.

Die Schlehenhecke ist ein herausragend wichtiges Element der Mitteleuropäischen Kulturlandschaft. Sie bietet unzähligen Lebewesen Schutz, schützt auch den Wald vor Austrocknung (Borkenkäfer!), und sorgt auch für Nistplätze für die Vögel und Nahrung für Schmetterlinge und alle Bienenarten. Darüberhinaus ist Schlehensaft eines der besten Gesundheitselixiere, das es gibt. Foto: Waldbienenstand bei Pfeffenhausen
Beweidung statt Gift und Gülle
Wer meint, er hätte zuviel Löwenzahn in seiner Wiese, irrt sich. Löwenzahn ist eine hervorragende, energiereiche und gesunde Weidepflanze für Schafe und Milchvieh. Sie ist ein Appetitanreger für das Weidevieh, sodass diese mit viel mehr Appetit fressen.

Kirschblüte von der Wald- bzw. Vogelkirsche am Waldsaum mit alten Eichen, ein intaktes Biotop und eine Pflanzengesellschaft, die typisch für das Isar-Hügelland ist.

Wohl jenen Honigbienenvölkern, in deren Umkreis Löwenzahn noch blühen darf. Löwenzahn wird seit Jahrzehnten von der staatlichen Landwirtschaftsberatung zu Unrecht als Platzräuber im Grünland verunglimpft, was ich selbst bezeugen kann, da ich zwischen 1994 und 1996 eine landwirtschaftliche Ausbildung als Quereinsteiger absolviert habe.
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