Woran erkennt man reines, unverfälschtes Bienenwachs?
Echtes, unverfälschtes Bienenwachs oxidiert mit der Zeit, vor allem an der kühleren Luft, das heißt, dass die Oberfläche des Wachses beschlägt, bzw. eine weiße Oxidationsschicht bekommt, die sich aber mit einem Tuch leicht wieder abwischen läßt. Dies ist das erste entscheidende Charakteristikum.
Das zweite Merkmal, an dem man echtes Bienenwachs erkennt, ist der Duft. Echtes Bienenwachs verliert an der Oberfläche mit der Zeit den Duft. Das bedeutet, dass wenn man an der Oberfläche riecht, zunächst der Duft kaum warhnehmbar ist. Erst wenn am Wachs gerieben wird, oder es verarbeitet wird, verströmt das Wachs seinen dezenten, angenehmen und edlen Duft.
Wie erkennt man verfälschtes Wachs?
Zum einen fehlt die Fähigkeit, den weißen Belag, den sogenannten „Wachsschimmel“, zu bilden (siehe oben). Der Wachsschimmel ist kein echter Schimmel, sondern eine Reaktion mit der Luft, vor allem bei kühleren Temperaturen auftritt. Das verfälschte Wachs ist immer gleich gelb, und bekommt diese weiße Schicht an der Oberfläche nicht.
Das zweite Merkmal zur Erkennung von Wachsverfälschungen ist der Duft. Das verfälschte Wachs riecht immer gleich penetrant und intensiv. Eine geübte Nase kann sofort die Mineralölbestandteile, die immer etwas „streng“, „scharf“ oder „beißend“ nach Lösungsmittel riechen, deutlich erkennen.
Wie weitreichend ist der derzeitige Wachsskandal in Deutschland?
Der derzeitige Wachsskandal in Deutschland ist eine Tragödie gigantischen Ausmaßes, da die junge Brut der Bienen durch dieses verfälschte Wachs abstirbt und die Waben ihre Stabilität verlieren. Die Honigbienenbestände nehmen weltweit ab, und die derzeitige Wachsverfälschung trägt zum weiteren Niedergang der Honigbienen in Deutschland bei. Hunderttausende von Imker tauschten seit den 50er Jahren des vergangen Jahrhunderts bis heute das Altwachs Ihrer Bienen gegen vorgefertigte Mittelwände um. Dabei wurden viele immer wieder bis zum heutigen Tag teilweise unverschuldet Opfer von Wachsbetrug und Wachsverfälschungen, die sich aufgrund des Wachskreislaufes fortlaufend in den Wachsbeständen anreichern konnten. Heutzutage gibt es leider europaweit zunehmend 100% synthetisch hergestelltes, billiges Wachs aus China zu kaufen, das jedoch zur Schande der Kontrollbehörden als reines Bienenwachs angeboten wird, und regelmäßig die Wachskreisläufe der Imker und der Wachsverabeiter gefährdet. Die Gefährdungslage hierfür nimmt laufend immer weiter zu.
Hier ist ein Link zu echten, unverfälschten Erzeugnissen der Honigbiene aus reinstem Bienenwachs:
https://bio-honig.com/produkt-kategorie/bienenwachs-kerzen/
Hoch lebe die Honigbiene und die edlen Gaben der Bienen!
Guten Abend Frau Pühringer,
schönen Dank für Ihre interessanten Gedanken. Das Buch“Phänomen Honigbiene von Tautz habe ich auch gerne gelesen. Ich hätte nicht gedacht, dass Lavendel auch auch noch auf 750 m im Mühlviertel gedeiht. Das ist sicher ein Fest für alle Insekten dort. Den Honig aus kleinen griechischen Dörfern, fände ich auch phantastisch, wenn sich einmal die Gelegenheit ergeben würde, einen zu probieren. Auf Bienenwachskerzen würde ich nicht verzichten. Das Licht einer Bienenwachskerze kann dem Menschen viel mitteilen, ihn eintauchen lassen in das kleine goldgelbe und angenehm duftende Universum der Honigbienen.
Sehr geehrter Herr Oswald, bei der einfachen Suche in Google fand ich als ersten link Ihre Seite und bin schon wegen der wunderbaren Fotos hängengeblieben. Das Unterscheidungsmerkmal – unechtes/echtes Bienenwachs – mit dem Beschlag wusste ich nicht. Alle anderen Merkmale (Geruch, Farbe) haben meine Vermutung bestätigt, dass es ja am Markt niemals so viel reines Bienenwachs geben kann, wie angeboten wird. Auch diverse (sich selbst als Kundige ausgebende und mit blumigen Bezeichnungen ihre Identität festigenden) Bezeichnungen wie Kräuterhexe, Waldfee, Waldzauberin usw. machen mich noch skeptischer. Die kaufen für ihre diversen Kosmetikprodukte Pellets und sonstiges Zeug zu und picken ein liebes Mascherl drauf.
Ich kenne mich mit Bienen und dem Honig wirklich sehr laienhaft aus, lese aber gerne in meinem Buch Tautz „Phänomen Honigbiene“ und höre interessiert zu, wenn ich über Wildbienen etwas höre. Ein wenig ist es wie mit dem echten Lavendelöl, das schon in den frühen 1980er Jahren Hektoliterweise, angeblich aus der Provence stammend, von einem Kosmetikhersteller namens Yves Rocher zu Reiner Natukosmetik verarbeitet wurde.
Als ich vor drei Jahren meinem Cousin einmal seinen selbst gezüchteten Lavendel ( Versuch) schneiden geholfen habe, habe ich am eigenen Kreuz gespürt, was ein Tropfen Lavendelöl für ein Arbeitsleben beinhaltet. Und das hat grasig geschmeckt, weil natürlich mit den Stängeln destilliert. Wächst aber mittlerweile schon im Mühlviertel auf über 750 m Seehöhe. Hat auch was!
Mein Bruder hat einmal eine Honigkiste gebaut und da haben Bienen einmal selbst gebaut. Natürlich hat er ihnen dann ihr Wachs gelassen, das meiste zumindest und wir haben halt ein wenig gesuzelt. Mir ist auch aufgefallen, dass in Griechenland in kleinen Dörfern es echt phantastischen Honig gab. Der schmeckte so wie die Landschaft und natürlich so wie der Eintrag. Über meine anthroposophischen Freunde habe ich mich anfangs ein wenig lustig gemacht, weil sie so wenig Ahnung hatten vom ganz einfachen Hausgarten, aber recht andächtig ganz radikal Steinerisch vorgehen mit Kuhhorn usw. und Brühe umrühren und recht fest glauben auch daran. Da wusste ich mehr von meiner Mutter, dass man zum Beispiel den ausgewachsenen Zwiebel vom Vorjahr nicht mehr aussetzt, der ist dann eh in der Erde verfault. Aber über deren Honig war ich so erstaunt, weil sie ganz einfach die Bedingung gemacht haben beim Bauern, der ihre umgebenden Wiesen mäht, dass der nie mit Gülle fahren darf und höchstens zwei Mal im Jahr mähen, das Gras teilweise auch liegengelassen wird. Dieser Honig war fast so phantastisch wie jener, den mir ein Freund aus Madagaskar mitgebracht hat. Jener Waldhonig wird von hoch oben in den Bäumen weggenommen. Das getrauen sich nur die echt „wüden Hawara“. Der ist mir heilig. Ich werde hinkünftig wohl auf Bienenwachskerzen verzichten, weil ich das ohnehin nie geglaubt habe. Aber Kerzenlicht ist halt so etwas Schönes. Vielen Dank fürs Lesen. Ich werde mir jetzt Ihren Betrieb ein wenig genauer anschauen. Eine sehr schöne Adventzeit wünsche ich. Johanna Pühringer, Salzburg. jopuehr@gmail.com