Wie geht es unseren Bienen im Winter? Ein Drittel haben Sie bereits überstanden. Es gab bisher Frost, aber noch keinen Schnee. Die Bodenbretter und Bienenkästen sind deshalb trockener geblieben als sonst. Eine trockenere Überwinterung ist an sich kein Nachteil für die Bienen, sondern eher ein Vorteil, weil die Beute (imkersprachlich für Bienenkasten) dadurch etwas wärmer ist für die Bienen. Eine nasse, von Schnee- und Tauwasser vollgesogene Beute ist für die Bienen um ca. 10° Celsius kälter als eine trockene Behausung. Deshalb stehen meine Beuten prinzipiell nur auf Tockenstandorten ohne Bodennässe und Dauerfeuchtigkeit. Besonders nasse Talwiesen oder Ufernähe kann sich sehr nachteilig für die Überwinterungsquote auswirken.
Durch genaue Fluglochbeobachung, notfalls mit Taschenlampe, läßt sich der Gesundheitszustand des Bienenvolkes gut beurteilen, ohne es öffnen zu müssen. Der Totenfall auf dem Bodenbrett gibt hierzu Aufschluss. Wenn kaum eine tote Biene sich auf dem Bodenbrett befindet, ist dies ein gutes Zeichen. Eine sehr ruhig und tief sitzende Wintertraube ist ebenfalls ein ausgezeichnetes Zeichen. Unruhige Bienen und hoher Totenfall ist dagegen kein so gutes Zeichen. In diesem Fall kann eventuell Weisellosigkeit, also das Fehlen einer vollwertigen Königin oder das Vorhandensein einer unbegatteten Königin vorliegen.
Mehr Details über die Überlebensstrategien der Bienen im Winter: http://www.bee-careful.com/de/initiative/was-machen-bienen-im-winter/
Es folgen noch einige schöne Schnappschüsse vom Rauhreif, der die ganze Landschaft für kurze Zeit, meist am Morgen, kurz bevor die Sonne durch die Wolken kommt, in eine großartige Winterkulisse verwandelt: