Das vergangene Jahr begann mit dem kältesten März seit 120 Jahren (das genaue Gegenteil dieses März 2014). Im diesem Monat legen sich die Bienen einen großen Vorrat an Blütenpollen von Weidenkätzchen an. Der Pollen der Palmkätzchen besitzt eine sehr hohe biologische Wertigkeit und ist die wichtigste Eiweißquelle des ganzen Jahres. Der Weidenpollen und -nektar löst den ersten massiven Bruteinschlag des Jahres aus, jedoch dauert es von der Eilage zur flugfähigen Sammelbiene noch 40 Tage. Da, wie gesagt, der März so ungewöhnlich kalt war, verschob sich der Beflug der Weidenkätzchen durch die Honigbienen um ein Monat auf April, mit der Folge, dass zur Hochblüte von Löwenzahn, Obstblüte und Raps nicht so viele Flugbienen wie normalerweise vorhanden waren. Da unsere Bienen sich aber nicht damit abfinden, sondern immer eine Lösung für jedes Problem parat haben, beflogen sie stattdessen die im Wald vorkommenden wilden Himbeer-und Brombeersträucher, welche einen sehr feinen Honig liefern. Doch nachdem die Bienen durch die Brombeerblüte den Wald genauer unter die Lupe nahmen, entdeckten sie nebenbei auch noch Honigtau von der Stieleiche und später von der Fichte. Der Eichenhonig ist von ähnlicher Farbe wie Eichenholz oder Lehm, und hat eine sehr zurückhaltende Süsse mit einem Anflug von Bitterstoffen. Vielleicht haben die unsere Bienen auch deswegen den Eichenhonig gefunden, weil Sie im Herbst einen ökologischen Eichentee bekommen haben, für eine gute Überwinterung. Der Fichtenhonig geht mehr in das Rötliche, das Bernsteinfarbene. Der abgebildete Blütenhonig stammt aus der Anfangsphase der Waldblüte, also dem Beginn der Brombeerblüte mit etwas Anteil aus der Eichentracht. Da die beflogenen Brombeeren und Eichen nicht aus Pflanzungen stammen, sondern es sich um echt autochthone Wildpflanzen handelt, ist dieser Honig eine Wildpflanzenspezialität, die in Deutschland und der Welt selten geworden ist, und die mit einen phantastischen Geschmack und maximalen Gesundheitswert aufwarten kann.