Am Samstag erhielt ich einen Anruf von einem mir unbekannten im Lohn arbeitenden Forstwirt, der mir erklärte, dass ihm bei Baumfällarbeiten versehentlich ein Baum auf meine Bienenvölker gefallen ist.
Ich fuhr sofort hin, um zu retten, was noch zu retten war.
Es bot sich mir ein Bild der Verwüstung. Offensichtlich war eine Fichte unsachgemäß vom Sohn des Forstwirtes gefällt worden. Der Fällschnitt wurde falsch gesetzt. Die Bruchleiste wurde nicht stehengelassen, sondern war durchschnitten gewesen. Dessen konnte ich mich am vorhandenen Baumstumpf selbst überzeugen, soweit man das im nachhinein überhaupt feststellen kann.
Manche erliegen der Versuchung, sich die Arbeit einfacher zu machen auf Kosten der Bienen.
Und die Imker und ihre Bienen zahlen dafür einen sehr hohen Preis.
Hier tut Aufklärung not.
Werden die Bienen diesen brutalen Eingriff in Ihre Lebenswelt verkraften?
Leider wird möglicherweise nur ein kleiner Teil gerettet werden können.
Auch ich selbst als Imker stehe unter Schock.
Nachdem ich den Bienenstand von den herabgefallenen Ästen geräumt und alle Kästen wieder aufgestellt hatte, erschien ein Versicherungs-Sachverständiger vor Ort, und ich erhielt von der Haftpflichtversicherung in gütlicher Einigung ca. 50% des entstandenen Schadens ersetzt.
Leider verursachte dies im weiteren Verlauf Probleme, da der Waldbesitzer (nicht identisch mit dem Baumfäller), der erst später von dem Schaden erfahren hatte und die Fotos auch nie gesehen hatte mir erklärte, es sei kaum Schaden entstanden, und er der Meinung sei, ich sei überempfindlich und mir würde kein Schadensersatz zustehen.
Deshalb mußte ich um des lieben Friedens wieder auch noch am nächsten Tag die Bienen abtransportieren, was natürlich eine weitere Störung und Flugbienenverluste verursachte.
Das ist häufig das Imkerlos: Neben dem Schaden hat man auch noch den Hohn und erhält statt Hilfe einen Fusstritt – leider.