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Das Gründerehepaar des Bienenhofes der Imkerei Oswald im Isar-Hügelland vor dem historischen Bienenhaus.

Tagwerk e.G. auf tagwerkcenter.net

tagwerkcenter.net ist die Internetseite der Tagwerk Genossenschaft für umweltbewußte Erzeuger und Verbraucher in Dorfen, der ältesten und erfolgreichsten Regionalinitiative Deutschlands. Das Ganze hat angefangen in einer Widerstandsbewegung gegen den Bau der Autobahn im Vilstal und für den Schutz der wertvollen Landschaft. Nach der Reaktorkatostrophe in Tschernobyl wurde ein gemeinsamer Einkauf ökologischer und alternativer Lebensmittel organisiert. Aus diesen bescheidenen, aber idealistischen Anfängen entwickelte sich eine solide Genossenschaft aus umweltbewussten Konsumenten und ökologisch wirtschaftenden Erzeuger und Verarbeitern. Seit 1998 beliefere ich Tagwerk mit eigenem Honig. Die ersten Jahre lieferte ich den Honig ausschließlich noch per Fahrrad zum Tagwerk Naturkostladen Frisch & Fein in Landshut www.biofrischundfein.de,  jetzt vergrößert an neuem Standort als Tagwerk BioMarkt. Nebenbei bemerkt war und ist Frisch & Fein der erste Laden, den ich mit selbst geerntetem Honig beliefert habe und auch immer noch gerne dort einkaufe.

Um zu unserem Tagwerk Betriebsportrait auf tagwergcenter.net zu gelangen, klicke bitte auf den untenstehenden Link:

http://tagwerkcenter.net/erzeugen-verarbeiten/erzeugung/imker/118-oswalds-und-die-harmonie-der-bienen

Zwei Seiten von der Tagwerk Zeitung aus Dorfen über die TAGWERK-Imkerei.
Impressum: Tagwerk Förderverein, Siemensstraße 2, 84405 Dorfen, Redaktion: Inge Asendorf, Hanna Ermann (verantw.), Josef Gerbl, Rynya Kollias, Franz Leutner, Heiner Müller-Ermann, Michael Rittershofer, Rita Rott; Auflage: 14.000

Portrait über uns in der TAGWERK Zeitung Nr. 129

Text: Susanna Boldi. Fotos: Maité Herzog.

Schönheit der Natur

Bienen und Schafe auf dem Land. Die Schafe werden jeden Abend in den Stall getrieben. Sie laufen durch eine blühende Margarittenwiese, wo auch einige Bienenvölker locker verteilt stehen. Fotografiert auf dem Tagwerk Bienenhof von Hans Georg und Ruth Oswald.
Kleinbäuerliche Bienenhaltung: Honigbienen und Schafe

„Die Schönheit der Natur entfaltet sich in der Anwesenheit von Bienen. Die Bienen sind friedliche Wesen. Ich liebe ihre Wärme und Fröhlichkeit.“ So poetisch klingt es, wenn Imkermeister Hans-Georg Oswald über seine Bienen spricht.
Akribisch forscht er, um in den Feinheiten immer genauer und besser auf die Bedürfnisse der Bienen einzugehen. Dabei nutzt er altes Wissen, z.B. ein hundert Jahre altes Rezept für Bienentee, Erkenntnisse aus der bio-dynamischen Bienenforschung und auch innovative Methoden der Imkerei, die er bei Bruder Adam, einem Benediktinermönch des 20. Jh. findet. „Revolutionierend“ nennt Oswald dessen Konzepte.

Zur Biene gehört das Biotop

Bienenkultur geht für Oswalds nicht ohne Biotop-Kultur. So haben sie sich bei den Hecken, die den Bienen als Wetterschutz und Weide dient, von den alten Flechthecken inspirieren lassen, mit denen sich übrigens auch Prinz Charles beschäftigt. Es sind ineinander natürlich verflochtene Pflanzungen, in denen Vögel gerne nisten und viele Tiere sich wohlfühlen. Mit Hilfe von TAGWERK pflanzten Oswalds vor etwa zehn Jahren auch einen Apfelgarten. Bei den Gebäuden nutzte die Familie Massivholz und Naturlehm für ein gesundes Wohn- und Betriebsklima, baute ein altes historisches Bauernhaus aus handbehauenen Balken wieder auf und ergänzte es mit weiteren Holzgebäuden, die in ihrer Holzständer-Blockbauweise die Bienenkästen nachahmen. Darunter ist auch der Schafstall, den Ruth Oswald eigenhändig gebaut hat.

Frühlingsidylle, in der Blumenwiese am Kapellenberg stehen Bienenvölker vom Berufsimker Oswald. Am Horizont sieht man Wald.
Bienenstand

Anstrengungen gelten den Bienen

Berufsimker Hans Georg Oswald, fotografiert von Maité Herzog in der Bienenzuchtstation der Hallertauer Biene auf dem Bienenhof von Imkerei Oswald.
Imker

Alle Anstrengungen gelten den Bienen. Sie sollen sich so wohlfühlen, dass sie bei bester Gesundheit bleiben, Krankheiten erst gar kein großes Thema werden und maximal mit Aromaölen behandelt werden müssen. Tatsächlich gibt es bei den Oswaldschen Bienen direkt kein Problem mit der (ansonsten weit verbreiteten) Varroamilbe.
Oswalds leben mit den Bienen – sie plündern die Bienen aber nicht aus. Das Zusammenleben auf ihrem Hof geht weit über die reine Bienenhaltung hinaus. Damit die Wiesenkräuter wachsen, die die Bienen besonders mögen, halten sie auch Weideschafe. „Wir betrachten den Betrieb als Organismus. Die Schafe und die Bienen sind eine Einheit. Durch das Grasen der Schafe vermehren sich die Bienen-Wiesenkräuter.“ Ebenso stehen neben den Bienenstöcken immer auch Bienen-Bäume. Denn die Bienen sind eigentlich in Bäumen zuhause, und wenn sie so einen Baum neben ihrem Bienenstock haben, dann fühlen sie sich wohl.

Ganzjährige Stadort- und Biotoptreue

Natürlich stehen die etwa 100 Bienenvölker der Oswalds das ganze Jahr am gleichen Ort, sind also ganzjährig standorttreu. Sie stehen im Wald, in einzelnen Stöcken oder im Bienenhaus neben den Wiesen und Hecken. Die Anflugbretter liegen auf wärmenden sizilianischen Lavasteinen. „Damit sind wir wahrscheinlich die einzigen“, meint Oswald. Die Lavasteine sammeln Wärme, und so gibt es einen warmen sanften Luftstrom an der Anflugöffnung, die den Bienen wohl tut und die im Winter dazu führt, dass der Schnee auf dem Brett schneller schmilzt. Er hätschelt seine Bienen und geht sehr behutsam mit ihnen um, keine will er auch nur irrtümlich zerdrücken. Er leidet mit ihnen mit, wenn sie durch Staub und Lärm belästigt werden.

Ein Wabenstück (Wabenhonig) gefüllt mit Tannenhonig liegt auf einem Tisch. Davor liegt ein grüner Tannenzweig und ein kleines Häuflein Blütenpollen.
Bienenhonig vom Imker

Sorgfältiger Umgang mit dem Honig

Genauso sorgfältig ist der Umgang mit dem Honig. Es wird nur selten geerntet und nur das den Bienen abgenommen, was sie im Überfluss produziert haben. Die Notwendigkeit, das Winterfutter der Bienen zu ergänzen, ist deshalb gering, und dann kommt das alte Bienentee-Rezept zur Anwendung, kein billiger, mit Hilfe gentechnisch veränderter Bakterien hergestellter hochkonzentrierter Glukose-/Fruktosesirup, den die Oswalds entschieden ablehnen.

Einsatz für das Bienen-Leben

Bienen zu halten ist für Hans-Georg und Ruth Oswald eine spirituelle Erfahrung, die allerdings vollen Einsatz verlangt. Denn Bio-Imker arbeiten in einem schwierigen Umfeld, umgeben von einer Landwirtschaft, die durch Monokulturen und Pestizideinsatz Mitverursacher für das Bienensterben ist – ein schockierendes Symptom der laufenden ökologischen Katastrophe. „Ich möchte mich aber nicht davon herunterziehen lassen oder resignieren. Ich möchte mich nicht von Wirtschaft und Politik ablenken lassen in meinem Einsatz“. Mit diesem Ziel studiert und pflegt Hans-Georg Oswald so viele Details, dass er irgendwann das Bedürfnis hatte, das von ihm gesammelte Wissen möge nicht verloren gehen. So hat er das Projekt „KeepingBeesAlive.com“ begonnen. Mit befreundeten Filmemachern produziert er Video-Workshopmodule, etwa darüber, wie man Bienen stark macht fürs Überleben („How To Develop Survival Strength In Your Honeybee Colonies“), und über die Bienenfütterung („How To Properly Feed Your Honeybees“).
Hans-Georg Oswald will im immer schwieriger werdenden Umfeld standhalten und dem Bienensterben ein Stück Lebendigkeit und Lebensraum für gesunde Bienen entgegensetzen.

Logo Imkerei Oswald Bienenhof in der Hallertau: Ein Bienenstock mit dem Namen Oswald Bienenhof inmitten der idyllischen Hallertau.

Danke fürs Lesen

Der Unterschrift von Hans Georg Oswald
Hans Georg Oswald
Imkermeister
Eine Cartoon-Grafik eines altmodischen Bienenstocks, um den Honigbienen herumschwirren.
Der Imkermeister Hans Georg Oswald in seinem lieblings Hut.

Geschrieben von

Imkermeister. 1969 in Burghausen an der Salzach in Oberbayern geboren. 1990 Studium in Passau und Colorado. 1997 Gründung der ersten ökologischen Berufsimkerei Niederbayerns. 2000 Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung. 2002 Gemeinsam mit seiner Frau Ruth Aufbau des Bienenhofes im Isar-Hügelland. 2010 Prämierung für herausragende Produktqualität und Ökologische Besonderheiten des Betriebes, Nachhaltigkeit am Hof und soziale Verantwortung.
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