
tagwerkcenter.net ist die Internetseite der Tagwerk Genossenschaft für umweltbewußte Erzeuger und Verbraucher in Dorfen, der ältesten und erfolgreichsten Regionalinitiative Deutschlands. Das Ganze hat angefangen in einer Widerstandsbewegung gegen den Bau der Autobahn im Vilstal und für den Schutz der wertvollen Landschaft. Nach der Reaktorkatostrophe in Tschernobyl wurde ein gemeinsamer Einkauf ökologischer und alternativer Lebensmittel organisiert. Aus diesen bescheidenen, aber idealistischen Anfängen entwickelte sich eine solide Genossenschaft aus umweltbewussten Konsumenten und ökologisch wirtschaftenden Erzeuger und Verarbeitern. Seit 1998 beliefere ich Tagwerk mit eigenem Honig. Die ersten Jahre lieferte ich den Honig ausschließlich noch per Fahrrad zum Tagwerk Naturkostladen Frisch & Fein in Landshut www.biofrischundfein.de, jetzt vergrößert an neuem Standort als Tagwerk BioMarkt. Nebenbei bemerkt war und ist Frisch & Fein der erste Laden, den ich mit selbst geerntetem Honig beliefert habe und auch immer noch gerne dort einkaufe.
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„Die Schönheit der Natur entfaltet sich in der Anwesenheit von Bienen. Die Bienen sind friedliche Wesen. Ich liebe ihre Wärme und Fröhlichkeit.“ So poetisch klingt es, wenn Imkermeister Hans-Georg Oswald über seine Bienen spricht.
Akribisch forscht er, um in den Feinheiten immer genauer und besser auf die Bedürfnisse der Bienen einzugehen. Dabei nutzt er altes Wissen, z.B. ein hundert Jahre altes Rezept für Bienentee, Erkenntnisse aus der bio-dynamischen Bienenforschung und auch innovative Methoden der Imkerei, die er bei Bruder Adam, einem Benediktinermönch des 20. Jh. findet. „Revolutionierend“ nennt Oswald dessen Konzepte.
Bienenkultur geht für Oswalds nicht ohne Biotop-Kultur. So haben sie sich bei den Hecken, die den Bienen als Wetterschutz und Weide dient, von den alten Flechthecken inspirieren lassen, mit denen sich übrigens auch Prinz Charles beschäftigt. Es sind ineinander natürlich verflochtene Pflanzungen, in denen Vögel gerne nisten und viele Tiere sich wohlfühlen. Mit Hilfe von TAGWERK pflanzten Oswalds vor etwa zehn Jahren auch einen Apfelgarten. Bei den Gebäuden nutzte die Familie Massivholz und Naturlehm für ein gesundes Wohn- und Betriebsklima, baute ein altes historisches Bauernhaus aus handbehauenen Balken wieder auf und ergänzte es mit weiteren Holzgebäuden, die in ihrer Holzständer-Blockbauweise die Bienenkästen nachahmen. Darunter ist auch der Schafstall, den Ruth Oswald eigenhändig gebaut hat.


Alle Anstrengungen gelten den Bienen. Sie sollen sich so wohlfühlen, dass sie bei bester Gesundheit bleiben, Krankheiten erst gar kein großes Thema werden und maximal mit Aromaölen behandelt werden müssen. Tatsächlich gibt es bei den Oswaldschen Bienen direkt kein Problem mit der (ansonsten weit verbreiteten) Varroamilbe.
Oswalds leben mit den Bienen – sie plündern die Bienen aber nicht aus. Das Zusammenleben auf ihrem Hof geht weit über die reine Bienenhaltung hinaus. Damit die Wiesenkräuter wachsen, die die Bienen besonders mögen, halten sie auch Weideschafe. „Wir betrachten den Betrieb als Organismus. Die Schafe und die Bienen sind eine Einheit. Durch das Grasen der Schafe vermehren sich die Bienen-Wiesenkräuter.“ Ebenso stehen neben den Bienenstöcken immer auch Bienen-Bäume. Denn die Bienen sind eigentlich in Bäumen zuhause, und wenn sie so einen Baum neben ihrem Bienenstock haben, dann fühlen sie sich wohl.
Natürlich stehen die etwa 100 Bienenvölker der Oswalds das ganze Jahr am gleichen Ort, sind also ganzjährig standorttreu. Sie stehen im Wald, in einzelnen Stöcken oder im Bienenhaus neben den Wiesen und Hecken. Die Anflugbretter liegen auf wärmenden sizilianischen Lavasteinen. „Damit sind wir wahrscheinlich die einzigen“, meint Oswald. Die Lavasteine sammeln Wärme, und so gibt es einen warmen sanften Luftstrom an der Anflugöffnung, die den Bienen wohl tut und die im Winter dazu führt, dass der Schnee auf dem Brett schneller schmilzt. Er hätschelt seine Bienen und geht sehr behutsam mit ihnen um, keine will er auch nur irrtümlich zerdrücken. Er leidet mit ihnen mit, wenn sie durch Staub und Lärm belästigt werden.

Genauso sorgfältig ist der Umgang mit dem Honig. Es wird nur selten geerntet und nur das den Bienen abgenommen, was sie im Überfluss produziert haben. Die Notwendigkeit, das Winterfutter der Bienen zu ergänzen, ist deshalb gering, und dann kommt das alte Bienentee-Rezept zur Anwendung, kein billiger, mit Hilfe gentechnisch veränderter Bakterien hergestellter hochkonzentrierter Glukose-/Fruktosesirup, den die Oswalds entschieden ablehnen.
Bienen zu halten ist für Hans-Georg und Ruth Oswald eine spirituelle Erfahrung, die allerdings vollen Einsatz verlangt. Denn Bio-Imker arbeiten in einem schwierigen Umfeld, umgeben von einer Landwirtschaft, die durch Monokulturen und Pestizideinsatz Mitverursacher für das Bienensterben ist – ein schockierendes Symptom der laufenden ökologischen Katastrophe. „Ich möchte mich aber nicht davon herunterziehen lassen oder resignieren. Ich möchte mich nicht von Wirtschaft und Politik ablenken lassen in meinem Einsatz“. Mit diesem Ziel studiert und pflegt Hans-Georg Oswald so viele Details, dass er irgendwann das Bedürfnis hatte, das von ihm gesammelte Wissen möge nicht verloren gehen. So hat er das Projekt „KeepingBeesAlive.com“ begonnen. Mit befreundeten Filmemachern produziert er Video-Workshopmodule, etwa darüber, wie man Bienen stark macht fürs Überleben („How To Develop Survival Strength In Your Honeybee Colonies“), und über die Bienenfütterung („How To Properly Feed Your Honeybees“).
Hans-Georg Oswald will im immer schwieriger werdenden Umfeld standhalten und dem Bienensterben ein Stück Lebendigkeit und Lebensraum für gesunde Bienen entgegensetzen.







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