Deutschlands Versand für Öko-Honig, Bio-Propolis, Bienenwachs und Blütenpollen - Imkerei Oswald begrüßt Sie herzlich !!
Das Markenlogo von bio-honig und der Imkerei Oswald
0,00  0

Warenkorb

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Einkauf fortsetzen
Anmelden
Registrieren
Ein Kind reitet auf einem Zugochsen.

Meine Bayerische Wörtersammlung: Oswalds Bairisches Wörterbuch für Landwirtschaft, Handwerk und Familie, Kapitel A-B

Meine Bairische Wörtersammlung

Bayerische Sprachrelikte aus Landwirtschaft, Handwerk und Familie

Begriffe und Sprichwörter in Deutscher Übersetzung

Mit Erläuterungen alphabetisch geordnet, neu aktualisiert am  10.11.2025

Erinnert, gesammelt und verfasst von Hans Georg Oswald, ökologischer Landwirt und Imkermeister

1. Vorwort

Die heute allgemein gesprochene Deutsche Schriftsprache entstand im sechzehnten Jahrhundert im Zuge der Erfindung des Buchdruck und der dadurch ausgelösten Reformation. Die erste Schriftsprache war in Deutschland die sogenannte sächsische Kanzleisprache. Sprachgeschichtlich läßt sich Deutsch in zwei große Sprachfamilien unterscheiden, nämlich in Niederdeutsch und Oberdeutsch.

Vereinfacht gesagt finden sich Oberdeutsche Sprachen wie Alemannisch, Schwäbisch und Bairisch in der Nähe der Alpen, während sich Niederdeutsche Sprachen wie Niedersächsisch, Holsteinisch, Ostfriesisch Platt, Westfälisch, Märkisch, Plautdietsch, Pommersch, bzw. Angelsächsisch die Nähe zur See (Nordsee und Ostsee) verbindet.

Jedenfalls ist das Bairisch gleichzeitig eine Indogermanische, Germanische, Hochdeutsche und Oberdeutsche Sprache, die verschiedene Bezeichnungen trägt. Im Kern jedoch ist das Bairische zweifellos eine Keltische Sprache, welche aber stark überlagert bzw. bereichert wurde durch die später in Bayern siedelnden Markomannen, Römer und Langobarden, deshalb lässt sich das Keltische Sprach-Erbe eher in der Sprachmelodie und Sprachgefühl entdecken, als im allgemeinen Wortschatz an sich.

Ein Kind reitet auf einem Zugochsen.
Ein Kind (meine Mutter Roswitha) wird von meiner Großtante Anni Limmer auf einen Ochsen zum Reiten gesetzt. Fotografiert in Ranoldsberg. Foto: bio-honig.com
In der Bauernstube in Ranoldsberg.
In der Bauernstube in Ranoldsberg. Im Bild Links meine Großtante Anni, in der Mitte meine Mutter als Kind, rechts davon meine Oma Resi. Foto: bio-honig.com

2. Die unterschiedlichen Dialekte der Bayerischen Sprache

Zwölf verschiedene Arten Bairisch zu sprechen.

Boarisch (Mundart)
Bairisch (Altbairisch, Erst ab 1803 napoleonische Schreibweise mit „ay“)
Bairisch-Österreichisch (Bezieht sich auf den sich überschneidenden Sprachraum des Bairisch-Österreichischen Dialekts, wie zum Beispiel in Salzburg und dem Rupertiwinkel)
Südösterreichische Varianten des Bairischen (werden zum Beispiel in Kärnten gesprochen)
Waitlerisch oder Woidtlerisch („Wäldlerisch“, Eine Eigenart des Niederbairischen Dialekts, gesprochen nördlich von Passau im Bayerischen Wald)
Niederbayerisch (Bezieht sich auf den Dialekt im Regierungsbezirk Niederbayern, Bekannte Sprachvertreter: Der Volksänger Roider Jackl, der Musiker Haindling und der Politiker Hubert Aiwanger)
Oberpfälzerisch (Nordbairischer Dialekt nördlich der Donau bzw. nördlich von Regensburg)
Fränkisch (Nordbayern, Unterfranken, Oberfranken)
Yiddish (יידיש), (Im West-Yiddishen haben sich viele alte Bairische Wörter und Redewendungen und Sprachmelodien aus dem Mittelalter erhalten. Yiddish war/ist eine süd- und westdeutsche Variante der Deutschen Sprache, welche mit Hebräischen Buchstaben geschrieben wird, und Bairische, Hebräische, Romanische und Slawische Lehnwörter enthält. Neben West-Yiddish gab/gibt es noch Galizisches Yiddish und Litauisches Yiddish. Yiddish ist eine ausgesprochen feminine Sprache, da früher nur die Männer Hebräisch lernten, und Mütter ihren Kindern die Yiddische Sprache lehrten.)
Oberbayerisch (Der Oberbayerische Dialekt ist etwas weicher und freundlicher als der Niederbayerische)
Münchnerisch (Altmünchnerisch, ein gemütlicher Dialekt des Bairischen. Bekannter Sprachvertreter: Der Komiker Karl Valentin, und der Politiker Franz Josef Strauss)
Prinzesserl-Bairisch (Eine verfeinerte Abwandlung des Münchnerischen Dialekts. Bekannter Sprachvertreter: Monaco Franze)

 

Außerdem möchte ich hier noch gerne erwähnen, dass Bairisch kein Dialekt ist, und im UNESCO-Atlas der gefährdeten Sprachen gelistet ist.

3. Einzigartige Bairische Wörtersammlung

1600 Einträge / 5 Fotos / 1 Gemälde / 1 Plakat / Alphabetisch geordnet

Erinnert, gesammelt und verfasst von Hans Georg Oswald

„Dees howe gschriem, daas ma unsa Boarisch need valian.“

A   Bayerische Ausdrücke mit dem Anfangsbuchstaben „A“

Aismahnah (Die Eismänner oder Eisheiligen; „D’Aismahnah san da Pangkraz, da Seavaz, da Bonefaz und’t koide Sohfee„; 12. Mai, 13. Mai, 14.Mai, 15. Mai; danach sind keine Spätfröste mehr zu erwarten, und Jungpflanzen können im Freiland gesetzt werden. „Deh oidn Eisheilign san vom zwäifdn bis fuchzähndtn Mai.“ Aber: „D’modäanah Eisheilign san Dr. Oetker, Schöller und Langnese.“ = Antwort eines Passanten in der Münchener Fussgängerzone, als nach Kenntnis der Eisheiligen gefragt wurde.)
Aisnboo (Eisenbahn; „Ween oana nix doa mog, und a nix koo, gääda zua Boosd un‘ Aisnboo.“ = Wenn einer nichts tun will, und auch nichts kann, geht er zur Post oder Eisenbahn. Stimmt heute nicht mehr, da Postzusteller heute sehr fleissig sind.)
Ähstraich (Österreich)
Äjsndaaf (Elsendorf bei Mainburg in der Hallertau)
Apfeh-Kiachee (Apfel-Küchlein; Geschälte Äpfel werden mit einem Apfel-Locher entkernt und in fingerdicke Ringe geschnitten, die dann in Bierteig getaucht werden und in Butter goldbraun gebraten, und zum Servieren mit Honig bestrichen werden.)
Adlerflaum (Huttrophäe als Zeichen von Stärke und Stolz; noch teurer als der Gamsbart, daher in der Hierarchie am Höchsten stehend.)
Abminischdration (Verwaltung; „D’Abminischdration“ = Die Verwaltung)
agnus dei (Religiöses Amulett aus einer ovalen Kapsel bestehend, die an einer Kette um den Hals getragen wird. In der Kapsel befindet sich ein kleines, ca 1 mm breites, quadratisches Stück Bienenwachs von der Original Osterkerze vom Petersdom in Rom. Die Osterkerze symbolisiert den Messias, daher agnus dei = Lamm Gottes genannt. In der Hierarchie aller existierenden Reliquien nimmt das Agnus Dei den höchsten Rang ein. Das agnus dei war auch als Geheimwaffe im Knauf des Schwertes von Friedrich III. 1415-1493, Kaiser des Sacrum Imperium Romanum Nationis Germaniae , eingearbeitet. Friedrich III. war der letzte Kaiser, der in Rom vom Papst zum Kaiser des HRR gekrönt wurde. )
Da Affnkastn (Fernseher, TV)
Veranstaltungsplakat der Bauern-Wallfahrt nach Altötting.
Das Veranstaltungsplakat der Bauern-Wallfahrt nach Altötting. Quelle: Newsletter der AbLe.V., der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft.
Erntepause auf dem Getreidefeld.
Ruhepause bei der Getreideernte in Ranoldsberg. Vorne links ist der Loher Stiefvater meiner Oma zu sehen. Rechts außen der Halbbruder meiner Oma, der Loher Schorsch (später Altbürgermeister und Ehrenbürger von Buchbach). Hinten links mit Hut die Magd Liese, die später mit 95 Jahren mit dem Bundesverdienstkreuz für 70 Jahre treuen Dienst als Magd geehrt wurde. Rechts hinten mit Hut meine Großtante Marerl, die Älteste unserer Familie (98 Jahre).
agratt sei (akkurat sein, genau sein)
Älplerspeisen (Älpler-Makaronen, Röschti, Mais-Riebli, s.a. Hütten-Fondue, Apfelröschti, Totenbeinli, Hirta-Röschti, Sennen-Röschti, Kartoffel-Gratin, Apfel-Soufflé, Schoggi-Crème, Gebratener Alpkäse, Würzbrotwürfeli, Essig-Zwatschga.)
Altmünchner Gwand (Von den Gebirgstrachten inspirierte, aus hochwertigen Leinen und Wollstoffen geschneiderte volkstümliche Gewandung.)
Amtsschimmeh (Amtsschimmel. „Da Amtsschimmeh wiehad wieda.“ = Der Amtsschimmel wiehert wieder. Die Bürger werden wieder drangsaliert.)
Ängstlisei (Ängstlichkeit)
Antonius („Da Antonius mog an Fuchzga, und an Fimfa zum nocheweafa.“ = Der Heilige Antonius in der Basilika St. Anna in Altötting mag einen Fünfzigmarkschein, und zusätzlich ein Fünfmarkstück, damit die Banknote tiefer in den Opferstock fällt. Oma Resi’s (Therese) Anweisung in den 1970ern)
Apfehspeidtl („Apfelspalten“; dazu wird ein Apfel wird mit einem Messer in 8 Teile geschnitten, und jeweils das Kernhaus, der Stiehl und Butzen entfernt, und auf einem kleinen Frühstücksteller in Kreisform angerichtet; ersetzte früher und auch heute wieder Süßigkeiten oder Schokoriegel)
Appenzeller Jodler (Dieser vielleicht bekannteste Jodler der Welt stammt aus der alpinen Region Appenzell in der Schweiz. Die Entstehungszeit ist unbekannt, da echte Volkslieder in den Alpen gemeinhin mündlich überliefert wurden.  Interpretiert wurde der Appenzeller Jodler vom Münchner Jodelkönig Franzl Lang 1939-2015, und vom Mondscheintrio.)
Ärgas (Ärgeres; „Es gibt auf da Wäid nix Ärgas wia d’Leit!“)
D’Arn (die Ernte)
Arntbia (Erntebier; Ein leichter Trunk aus Wasser und Bier und gleichen Teilen, der während der Getreideernte getrunken wurde)
Arwadn (Arbeiten; „Arwadn, arwadn, arwadn, arwadn, arwadn, se gern hom lossen und ausschlaffa.“ = Bayerisches Lebensmotto, Zitat)
Ausdragla (Übergeber eines landwirtschaftlichen Unternehmens, der laut Übergabevertrag einen „Austrag“ bekommt, was so viel wie Wohnung auf dem Hof, Verköstigung, Kleidung, Krankenversorgung und Taschengeld beinhaltet. „Er hod se a Ausdraglawohnung in ehemaligen Sauschtoi einibaut, und griagt vadraglich zwoa Lita Biah und an hoibn Lita Wein am Dog, dazu Brohn und Kuacha jedn Dog.“ = Er hat sich eine Austragswohnung im ehemaligen Schweinestall eingerichtet, und ihm stehen laut Übergabevertrag täglich 2 Liter Bier und 0,5 Liter Wein, sowie täglich Braten und Kuchen zu.)
Aufdackld & aufbrezld (Schick gemacht; wörtlich: aufgedackelt und aufgebrezelt; kommt von „aufgetakelt“, bzw. vom Kult um den Dackel; siehe Dackelmuseum in Regensburg:  https://www.dackelmuseum.de/ )
Auffehhaud („Ween Ih deen Bulldog kaaf, howeh Angst, daas ma d’Oma aufs Hirn auffehhaud!“)
Auffi (hinauf; „Mia fohn auf’d Oim auffi“ = Wir fahren hinauf auf die Alm.)
Aufhaifeen (Aufhäufeln; „D’Pflanzkadoffeen wean aufghaifeed.“ = Die Pflanzkartoffeln werden aufgefäufelt.)
Aufzaima (Aufzäumen. Einem Pferd ein Zaumzeug oder die Zäumung anlegen, mit der das Pferd kontrolliert wird, bestehend meist aus Olivenkopftrense, aus Kopfstück, Gebiss mit oder ohne Kandare. Das Zaumzeug ist nur für den Kopf des Pferdes, das Kutschgeschirr mit Kummet oder Brustblatt ist nur für den Körper. )
Augsburger Huhn ( Mittelschweres Landhuhn, in Augsburg und Umgebung sowie im Schwarzwald seit 1880 erzüchtet. Die Zierde der Rasse ist der Becher- oder Kronenkamm. Farbe: Schwarz mit grünem Glanz, sowie weiße Ohrenscheiben. Gilt als einzige echt Bayerische Hühnerrasse. https://sv-augsburger-huehner.jimdofree.com/rassebeschreibung/ )
Aungglasl (Brille)
Ausgschafft (Gäste zum Gehen bewegen; „Wenn d’Laid g’essn ham, sans von da Wirtin ausgschafft worn, domid Plätz freiworn san fia naie Gäste.“ = Sobald die Leute mit dem Essen fertig waren, wurden Sie von der Wirtin zum raschen Gehen bewogen, um Platz für neue Gäste zu schaffen.)
Aushoizn (Durchforsten)
Ausseh mied Aich! (Hinaus mit Euch, verschwindet endlich!)
Aussehschmeissah (Ein Lied oder Musikstück, das die Gäste im Wirtshaus zum Heimgehen bewegen soll. Ist meist immer das selbe Musikstück, zum Beispiel das Lied Patrona Bavariae)
Aussi (Hinaus; „Jetz haueh dieh aba aussi!“ = Jetzt muss ich Dich leider ausschaffen.)
Ausdragla (Bauer im Austrag nach Hofübergabe)
Aushau-Eisen (Werkzeug in der Glaserei zum Aushauen von Kittfugen von Hand bei der Reparatur alter Fenster. Eine Art Mei?el aus einem Stück Eisen mit seitlicher Klinge. Man schlägt rhythmisch mit dem Hammer auf den Klingenrücken um die alten Glas- und Kittreste gänzlich zu entfernen. Die Handfräse hat das Aushau-Eisen weitgehend verdrängt.)
auspfiattn (verabschieden; „Mir miassn nua’no auspfiattn.“ = Es ist an der Zeit, dass wir uns verabschieden, damit der oder die Gäste aufbrechen können.)
Ausrupfah   (Wildkräuterernte von Hand; „Aussehgeh, ausrupfah, und ins Mei‘ ei’steggah.“ = Hinausgehen, die Wildkräuter abzupfen und sogleich verzehren.)
Aus’schtaffiern (Ausstatten mit Feierkleidung)
Aus’weih’n, (bzw. Hausweihen, gemeint ist der jährliche Gang durch alle Räume des Hauses einschließlich der Ställe mit Weihrauch am Dreikönigstag zur Weihe des Hauses)
Autschgal (Auto, Kleinwagen)
Awad (Arbeit, ähnlich:  עֲבוֹדָה = Avodah auf Hebräisch; „do steggd vui Awad drinn in dem Blog.“ = Die Erstellung dieses Blog-Beitrags war relativ zeitaufwendig.)
Aufdreibadeh Museh („Doh griagsd ja Schädlwäh bei dea aufdreibadn Brumft-Museh“ = Diese aufpeitschende Rock-Musik verursacht Kopfschmerzen.)
Aventinus (Zitat Schneider: „Der Aventinus, von seinen Brauern auch liebevoll „Xaverl“ genannt,  ist eine der bekanntesten Bierspezialitäten aus dem Hause Schneider Weisse, und gleichzeitig das älteste obergärige Starkbier der Welt. Dieser Weizendoppelbock von Schneider Weisse in Kelheim wurde 1907 entwickelt von Mathilde Schneider. Benannt wurde die Innovation damals übrigens nach der Brauerei-Adresse in der Aventinstraße, die wiederum auf den Vater der Bayerischen Geschichtsschreibung, den Historiker Johannes Aventinus verweist. Der Brauerbund legte jedoch sein Veto ein, da ein Starkbier laut Tradition nach einem Heiligen benannt sein müsse. Mathilde Schneider bat daraufhin einen Pfarrer um Unterstützung, der herausfand, dass tatsächlich ein Hügel Roms nach einem Heiligen Aventinus benannt ist. Damit setzte sich Mathilde durch, und der Brauerbund musste klein beigeben. Der Aventinus gewann auch 2024 den European Beer Star in Gold, es ist bereits die 17. Medaille für den Aventinus Weizendoppelbock, elf Mal durften die Brauer die Auszeichnung sogar in Gold entgegennehmen.“  Jeder der sich mit bayerischer Geschichte beschäftigt, sollte dieses Bier trinken. Der Geschichtsschreiber Aventinus, mit bürgerlichem Namen Johannes Turmair, wurde am 4. Juli 1477 in Abensberg, einer Stadt in Bayern, geboren. Sein lateinischer Gelehrtenname leitet sich von Aventinum, der lateinischen Bezeichnung seiner Heimatstadt, ab. Aventinus ist vor allem als Verfasser der „Bayerischen Chronik“ bekannt, in der er die Geschichte Bayerns von der Frühzeit bis ins 16. Jahrhundert dokumentierte. Er starb am 9. Januar 1534 in Regensburg, einer Stadt, die ebenfalls in Bayern liegt.)
Awan (arbeiten)
Ayso (also; „Ayso an mia soys ned lieng.“ = Ihr könnt auf meine Mithilfe zählen, aber ich kann Euch den Erfolg nicht garantieren.)
Ayschtraan (Einstreuen; Gersten- oder Weizenstroh im Ruhebereich der Nutztiere gleichmäßig verteilen, damit das Fell der Kühe bzw. das Vlies der Schafe trocken und sauber bleibt, wenn sie sich hinlegen.  Auch Schweine schätzen Einstreu, da sie sich gerne Nester und Kuhlen zum gemütlichen Nickerchen im Stroh damit einrichten.)
Franz Xaver Zettler sitzt mit seinen beiden Söhnen am Tisch, eine Zeichnung eines gotischen Maßwerkfensters betrachtend.
Franz Xaver Zettl mit seinen Söhnen. Aus Martin Fahmüllers Buch: "Pfeffenhausen. Die Geschichte des Marktes Pfeffenhausen." Pfeffenhausen 2015.
Im Garten im Liegestuhl eine Brause geniessen.
Im Bauerngarten liegen und eine Erfrischung geniessen. Mein Großvater Edi mit Tochter Roswitha (meine Mutter).

B   Bayerische Wörter mit dem Anfangsbuchstaben „B“

Bäbb (Beppi, Kosenamen von Josef)
Bäbbeh (Beppi, Kosenamen von Josef)
Bäädlmo (Bettelmann, Bettler; „Wenn da Bäädlmo auf´s  Roos kumd, kons da Deifi nimma dareitn.“ (Deutsch: Wenn der Bettelmann auf das Ross kommt, reitet er so verrückt schnell, dass selbst der Teufel nicht mehr mitkommt. Volkstümliche Kritik am GröFeaZ)
Baam (Baum; „Vor jebm Baam muas ma an Huat ziang.“ = Vor jedem Baum sollte man den Hut ziehen. Spruch meines Großonkels, dem Zimmerermeister Sebastian Biberger sel. A.)
Baamhackeh (Hautschäden, bezeichnet Risse oder Sprünge in ausgetrockneter Haut, verglichen dem Spalt der entsteht, wenn man ein Handbeil in ein Baum schlägt und wieder herauszieht.)
Bääsn (Besen; „Wia I „Imkerhof“ ghärd hob, hob I gmoand, dass do oidee Menna im Kella sitzn und mie mim Bääsn aussihaun.“ = Als ich „Imkerhof“ gehört habe, stellte ich mir alte Männer vor, die im Keller beieinander sitzen, und mich mit einem Besen vertreiben.)
Babbah-Deggl (Pappkarton)
Bachan (gebacken; „A friesch bachans Broud riacht schoh guad!“ = Ein frisch gebackenes Brot duftet schon fein!)
Bäda (Peter)
Bädasui (Petersilie)
Bagaasch (Familiärer Anhang, leicht abwertend; von französisch bagage = Gepäck)
Baggal (Päckchen; „Jedah muas sei Baggal drong!“ = Jeder hat seine eigenen Sorgenlast zu tragen.)
Bähäadn (Behörden; „Wennsd‘ Bähäadn brauchsd, dann bisst varatzt!“ = Wenn sich beim Bauen die Behörden einmischen, dann ist das Haus voll Ratten.)
Bäial (Pillen, Tabletten; „In jäbmn Bäial steggd a Dämon“ = Jede Tablette hat unerwartete Nebenwirkungen. )
Bäizl (Pilze; siehe auch unter „Schwammal“ und „Schdoabäizl„)
Bajarinah (Bäuerinnen; „Deh groußn Bajarinah san mied Wax aufgwong worn, und deh groußn Bauan ham an Oxn heageem, wenns noch Oidäding zum Wallfahrtn ganga san.“ = Die reichen Bäuerinnen haben Ihr Körpergewicht in Bienenwachskerzen aufwiegen lassen, und der Gnadenkapelle gespendet, als ein Ganzkörperopfer, das Anteile an der zukünftigen Welt sichern soll. Die reichen Bauern dagegen haben einen Ochsen der Gnadenkapelle gespendet, wenn sie nach Altötting wallfahrten gegangen sind.)
Bammbbal (Unbedeutend; „Bammbbal-Anlag“ = Kleine Photovoltaikanlage unter 1 Megawatt Leistung)
Barasoi (Birkenpilz; wird wie ein Wiener Schnitzel paniert und in der Pfanne mit viel Butter gebraten.)
Barawa (Rücksichtsloser Mensch)
Bartwiesch (Handfeger, Handbesen)
Bärwurz-Zenzi (Kräuterweiblein, beliebtes Müchener Postkartenmotiv)
Batzigernu’l (Torte)
Bauanjohr (Bauernjahr; „Ih winsch Eich a guats Bauanjohr, mied Glick un Seng in Haus un Stoi.“)
Bauanblall (Bauernblatt = Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt; https://www.wochenblatt-dlv.de/ )
D’Bauan’schtum (Die Bauernstube)
An Bauaunschuah äidah (etwas älter; „Bauanschuah“ ist ein Längenmaß)
aufgupfm (Einen Behälter mit losem Schüttgut leicht auf einem Tisch oder Boden leicht rhythmisch aufprallen lassen, damit sich der Inhalt verdichtet, und mehr Füllgut in das Gefäß passt.)
Aung (Augen; „Doo warn d’Aung grässa wia da Mong.“ = Da waren die Augen größer als der Magen. Sagt man, wenn ein Kind erst unbedingt etwas haben will, und es dann nicht aufisst, sondern stehen läßt.)
Bädlgschicht (Unwürdige Anbettelei; „Dees ies a Bädlgschicht.“ = Ich bin es nicht gewohnt, um Gefälligkeiten zu betteln, deshalb verzichte ich dankend darauf.)
Bauernwallfahrt (Die Bauernwallfahrt nach Altötting, siehe Plakat oben.)

Baiarin (Bäuerin; Die Bäuerin sagt: „Die Blumenwiesen sind so wertvoll, die kann man mit keinem Geld bezahlen.“)

Bananenweizen (Sommer-Biermischgetränk aus 1/3 Bananen-Nektar und 2/3 Hefeweizen im Wißbierstutzen. Siehe auch das Probier-Video von 3thedward: https://youtu.be/VBJUdq73vJM?si=RcwABgvhcLdpSikQ )
Ba’ofa (Brotbackofen; normalerweise befindet sich dieser wegen Feuergefahr, einfacher Beschickung mit Feuerholz, und der anfallenden Aschemengen als eigenem kleinen Bauwerk,  das im Abstand zum Wohnhaus gelegen ist. Idealerweise hat es ein Vordach, wo das trockene Holz für den jeweiligen Brotbacktag gelagert wird. Der Backtag ist immer Montags alle zwei Wochen.)
Barbarazweig (Barbarazweige; Barbarazweige sind Kirschzweige, die jeweils am Barbaratag, dem 4. Dezember geschnitten, und in einer Vase gefüllt mit Wasser in der Stube aufgestellt werden. Sie blühen als Winter-Blühwunder am Heiligen Abend und schmücken die weihnachtliche Stube mit dem Kripperl, in dessen Nähe die Zweige aufgestellt werden.  Als die Heilige Barbara auf dem Weg in das Gefängnis mit ihrem Gewand an einem Zweig hängenblieb,  nahm sie den abgebrochenen Zweig mit ins Gefängnis, und stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser. Er blühte genau an dem Tag, an dem sie das Martyrium erlitt. Die blühenden Zweige werden im Volksglauben auch als Ernteorakel und Hochzeitsorakel genutzt.)
Barlamendt (Parlament, gemeint ist der Bayerische Landtag)
Bäss’s Bluad (Böses Blut; „Dees macht ah‘ bäss’s Bluad.“ = Lass das lieber sein, was Du vorhast, Du machst Dir keine Freunde damit, sondern Feinde.“)
Bauanschstand (Der bäuerliche Berufsstand; „Da Bauanschtand ies nix schlechts.“ = Man muss sich nicht dafür schämen, Bauer zu sein. In den Jahren von ca. 1980 bis ca. 2018 musste man sich fast hundert mal entschuldigen, wenn man eine Berufsausbildung in der Landwirtschaft ergreifen wollte, wie ich es selbst erlebt habe. Zwischen 1980 und 2023 ist die Anzahl der Milchviehhalter in Bayern von 175.000 auf 23.746 gesunken, was einem Rückgang von etwa 86,4 % entspricht. Im gleichen Zeitraum verringerte sich die Zahl der Milchkühe von knapp 2 Millionen auf etwa 1,07 Millionen, ein Rückgang von etwa 46,5 %.)
Bauernpalast (Scherzhafter Ausdruck der beteiligten Bauarbeiter für das 50-Millionen-Euro-SVLFG-Verwaltungsgebäude in Landshut „Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau“, gleichzeitig Mini-Renten von 300 € für Landwirt*innen bei 40 Beitragsjahren Alterskasse.)
Bauah (Bauer; „A Bauah ies a Sau.“ sagt der Melkmaschinenvertreter. Damit ist ein Hang zur Rücksichtslosigkeit gemeint, die eine Folge der „Wachse-oder-weiche-Politik“ der CSU der letzten 70 Jahre ist. Diese Politik hat den ursprünglichen Zusammenhalt auf dem Land in weiten Teilen zerstört, und den Überlebenskampf um Subventionen und Pachtflächen in den Vordergrund gerückt.)
Baumen („Deh zwoa Gickerl baumen auf!“ = Die zwei Hähne suchen sich eine Schlafstelle auf einem Baum.)
Bäs’s Bluad (Warnung vor einer unüberlegten Handlung, die zu einer Familien-Fehde führen könnte. „Dees macht a ‚ bäs’s Bluad.„)
In der Bauernstube.
Meine Mutter als Kind, sowie mein Opa und Oma um ca. 1942.
Glaser im Arbeitsmantel mit Lehrling vor VW-Pritschenwagen im Jahre 1959. Foto: Imkerei Oswald bio-honig.com
Mein Großvater mütterlicherseits, der Glaser Eduard Kraus im typischen grauen Arbeitsmantel, daneben mein Onkel, der Glasermeister Herrmann Kraus als Lehrling vor dem VW-Pritschenwagen der Glaserei, dürfte im Jahre 1958 oder 1959 gewesen sein. Das F.X auf dem Pritschenwagen steht für Franz-Xaver, meinen Urgroßvater, der die Glaserei 1903 gründete. Foto: Imkerei Oswald bio-honig.com
Bayan (Die Bayern; „Wohea kemman deh Bayan?“ = Woher kommen die Bayern? Antwort: Keltische Volksstämme, wie die Vindeliker und Boier, germanische Volksstämme, wie die Markomannen, sowie Römer und deren Provinzialvölker Ostgoten, Westgoten und Langobarden verschmolzen im 5. bis  6. Jahrhundert zum Volksstamm der Bajuwaren, dessen Herzogsgebiet (Herzog Tassilo) ursprünglich im heutigen Bayern und Österreich ansässig war. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Bajuwaren bei ihrem Werden auch Einflüssen germanisch-ostgotischer Gruppen (Ostgothi, König Theoderich der Große), und später nordisch-germanischer Langobarden (König Luitprand) sowie verschiedener Glaubensrichtungen (Keltisches Heidentum, Römische polytheistische Staatsreligion, Keltische Kirche, Nordisches Heidentum, Römische Kirche, Byzantinische Kirche und sowohl auch Jüdische ethnische und spirituelle Komponenten)  ausgesetzt waren.  Das germanisch-römische Element gewann bei den Bajuwaren zwar politisch die Oberhand, die Sprachmelodie und Mentalität blieb jedoch stark keltisch und alpenländisch gefärbt.)
Beachtsgon (Berchtesgaden)
Beagla (Gebirgler; „Bist aa a Beagla?„= Bist Du auch ein Bewohner der Alpen?)
Beah („Bär“ = Zuchteber)
Beandreg (Bärendreck, Lakritz)
Beck z´Ranschberg (Der Bäcker in Ranoldsberg bei Buchbach)
Beamtnschäll (Machtbesessener Betonkopf ohne Logik und Verstand)
Beerig (Bärig; „Do iess beerig“ = Hier kann man sich wohlfühlen und wieder Mensch sein.)
Begg (Böcke, wie zum Beispiel Schafböcke)
Beggal (Böckchen, Jungschafbock)
Beianandasei (Zusammensein)
Beißzang (Streitlustige Frau)
Beneh (Kurzform für Benedikt)
Benzn (Betteln; auch Onebenzn = Anbetteln; wenn Kinder quengelnd ihre Eltern oder Großeltern um etwas anbetteln.)
Bewegungsfahrten („Mied dehm rouden Flotten-Nummerndaferl deafst nur noh zu deh Olteimertreff’n fohn und aa no Bewegungsfahrt’n machah, abah TÜV brauchst dafiah koan meah machah.“)
Bflahnzl (Gemüsepflänzchen; „Hä, bas hoid auf, du stähsd auf am Bflahnzl.“ = Pass halt auf wo Du hin trittst, du stehst auf einem Gemüse-Pflänzchen. )
Biabeng (Bierbank. „Auf da Biabeng san olle gleich.“ = Es gelten keine Standesunterschiede auf der Bierbank.)
Biachee (Buch)
Biachl (Büchlein, Taschenbuch)
Biah (Bier; „Ah Biah!“ = Ein Bier Münchener Helles 0,5 Liter bitte!)
Biahsaufah (Biersaufen; „Ja hamm dee Laid haid am hellichtn Dog nix andas im Schädl ois Biahsaufah? = Ausspruch Gerhart Polts im Zusammenhang mit dem Oktoberfest.)
Biaflaschl (Flasche Bier)
Biah-Fuizl (Saugfähige, meist runde oder viereckige Unterlage für das Bierglas, um überschäumendes Bier aufzunehmen, damit die Oberfläche des Tisches nicht klebt, was vor allem beim Kartenspielen wichtig ist.)
Biawah (Pürkwang, Ortschaft)
Bibee (Bibel)
Bienaschweam (Bienenschwärme; „Deh Bienaschweam g’hean ei’gfongt, dass dees Viechazeig aufg’rammt ies, dees ghead se hoid so.“ = Bienenschwärme sollten gefasst werden, das ist Imkerpflicht.)
Bierresidenz (Kloster Weltenburg, Landschloss von Hohenthann, u.v.a.m.; bezeichnet ehemalige Herrschaftssitze, an welchen immer noch fortdauernd Bier gebraut wird.)
Biegauderer (Truthahn)
Bifang (Schmales, durch zwei Ackerfurchen aufgehäufeltes langes Ackerbeet, welches beim Legen von Saatkartoffeln, zum Hopfenpflanzen und Spargelanbau verwendung findet. Technisch wird es heute auf Deutsch „Damm“ genannt. Der Damm wird im Kartoffelanbau sorgfältig auf 18 bis 20 cm hochgezogen. Die Dämme verhindern Wachsstumsstörungen in Nässeperioden. Die Ablage der Saatkartoffeln im Damm bringt den zusätzlichen Vorteil, dass bei der Ernte weniger Boden bewegt werden muss, und die Ernte dadurch deutlich erleichtert wird.)
Biffe ( Büffel;  sturer Mensch)
Bifflamott (Boeuf à la Mode, ein in Rotwein gebeiztes und geschmortes Rindfleisch der Bayerischen Küche, Herkunft Frankreich)
Biegauderer (Truthahn)
Binkl (Beule)
Birn (Birne; „A Birn ies a Medizin – drei Doktan hob I scho überlebt.“ Häufiger Ausspruch meiner Großtante Lina.)
Blädln (komödiantisch sein)
Blädschareh (Plätscherer; Bezeichnet einen Tintenklecks auf dem Papier; kommt eventuell von „Plätschern“.)
Blafohn (Zimmerdecke)
blähd gsuffah („Eah hod seh blähd gsuffah.“ = Er hat seinen Verstand versoffen.)
Blasius-Seng (Blasius Segen; findet einmal im Jahr in der Kirche statt; wer es möchte, dem werden diagonal gekreuzte brennende Kerzen vor das Gesicht gehalten und ein Segen gesprochen speziell zum Schutz vor Krankheiten der oberen Atemwegsorgane.)
Blaueh Kaboin (Blaue Kapelle; „Mogst d’blaue Kaboin seng?“; Scherzfrage eines kräftigen Erwachsenen an ein Kind; wenn das Kind ja sagt, werden an den Kopf des Kindes die zwei Händen an den Ohren flach auf gelegt, und das Kind langsam am Kopf hochgehoben, und gefragt: „Sigst jetz d’blaueh Kaboin?“ = Siehst Du jetzt die blaue Kapelle?; nicht zur Nachahmung empfohlen.)
Bleamen (Blumen; „Dees hebd dees Heaz auf d’Häh, wennst deh Bleameen am Oimfäid sigsd.“ = Es erzeugt ein erhebendes Gefühl in Dir, wenn Du die Wildblumen auf der Almflur siehst.)
Bleifreis (Alkoholfreies Bier; „Mogsd Bleifrei oda Noamal?“ = Magst Du ein alkoholfreies Bier oder ein normales Bier?)
Bleschl (Zunge)
Bliah-Honig (Blütenhonig)
Boanad (hart und trocken; „Da Bohn is boanad“ = Der Boden ist zu trocken, hart und steinig zum Bearbeiten.)
Frau auf Pferd in schwarzweisser alter Aufnahme.
Meine Großtante Maria Loher zu Pferde in Ranoldsberg in den Vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Foto: privat. Scan: bio-honig.com
Baoarisches Lee’msgfui und Philosophie (Bayerisches Lebensgefühl und Philosophie.  Die LIBERALITAS BAVARIAE bezeichnet bayerische Freigebigkeit, bayerische Großherzigkeit und Großzügigkeit, gepaart mit Toleranz und Weltoffenheit.)
Boarisch-Oasn’schtoa (Bayerisch Eisenstein, „Boarisch-Oasn’schtoana“ = Bayerisch Eisensteiner Bürger)
Boatzn (Beitza = Wirtshaus für einfache Leute)
Bochforoin (Bachforelle)
Bochratz (Bisam-Ratte)
Böhmischer Jakobsweg (Alter Pilgerweg von Prag über Altötting nach Santiago. Der Weg ist mit einer blauen Jakobsmuschel gekennzeichnet. )
Bradl (Braten; Eine Bratreine wird mit geschälten und halbierten Kartoffeln mit der Schnittseite nach unten ausgelegt, und mit ganzem Kümmel, gestossenen Pfeffer und Bergkernsalz bestreut. Bei einem fetten Stück Schweinefleisch mit Schwarte wurde vorher die Schwarte rautenförmig tief eingeschnitten und die Schwarte über Nacht in kaltem, flachem Salzwasser durchziehen gelassen, damit die Schwarte beim anschließenden Braten schön knusprig wird. Idealerweise wurde das Schwein mit Kartoffeln und Rüben gefüttert, und mit Molke getränkt, damit der Speck schön weiß und fest ist, und nicht ranzig und ölig, wie es bei Getreidefütterung der Fall ist. Das Schweinefleisch wird nun in ca. 2 cm dicke Streifen in der Länge der Reine geschnitten und über die Kartoffeln gelegt, damit diese das Fett aufsaugen können und ebenfalls knusprig werden.  Dann werden noch zwei ganze Gelbe Rüben und zwei halbierte, ungeschälte Zwiebeln hinzugefügt und anschließend im Ofen gebraten. Ab und zu den Braten mit einem Esslöffel kalten Salzwasser übergießen, damit er nicht anbrennt.)
Bohnenstroh (ist zu nichts zu gebrauchen, daher der Spruch: „Dumm wie Bohnenstroh“)
Boimkatzal (Palmkätzchen = Männliche Blütenstände der frühblühenden Bachweiden)
Bomoas (Bodenmais; Stadt im Bayerischen Wald)
Boog (Schafbock, Rehbock oder Ziegenbock)
Bräjn (Brille)
Bräzlbachah (Bäcker; wörtlich Brezelbäcker)
Bratzld („Eam hams‘ bratzld.“ = Sie haben ihn finanziell übervorteilt. Wörtlich: auf die Finger gehauen; Kommt vom Kartenspielen, wenn ein Trumpf so schnell und hart ausgespielt wird, dass der vorherige Spieler seine Hand nicht schnell genug wegziehen kann, und eins auf die Finger bekommt.)
Braun’s Zuckahwassah (Cola-Mix)
Brauslads Wossa (Mineralwasser mit Kohlensäure)
Bredlbroad (Breit wie ein Brett; „Bredlbroad ligds Weagzajg doh, und Du sigsdas need!“ = Das Werkzeug liegt direkt vor Deiner Nase, und Du siehst es nicht.)
Bredlhupfa (Kutschenbegleitpersonal, das früher als 2 Personen bestand, das Aussen links, rechts und/oder hinten auf einem dafür angebrachten Brett saß, und die Kutsche begleitete. In engen Gassen der mittelalterlichen Städte mussten Sie dann von ihrem Brett herunterhüpfen, und mit Muskelkraft die Kutsche um die enge Kurve ziehen oder heben. Außerdem mussten Sie bergauf schieben und bergab bremsen. „I bin doch ned Dei Bredlhupfa!“ = Sagt man, wenn man sich von einer anderen Person gegängelt fühlt.)
Brennessln („Zum Gschirr obschbuin gähst zum Boch, nimmst an Bauschn Brennessln, und reibst mied deh Brennessln deh dreggert’n Dällah und Deepf aus.“ = Zum Geschirr abspülen gehe zum Bach, nimm mit der bloßen Hand einen Bauschen Brennesseln, und reibe damit Teller und Töpfe sauber.)
Brezn aufbachah (Brezen aufbacken: Die alten Brezen kurz unter fließend kaltes Wasser halten, und anschließend kurz im Backofen aufbacken. Dadurch werden die Brezen innen wieder weich, und außen schön knusprig, und schmecken mit Sauerrahmbutter noch besser als frische Brezen.)
Breznschtingeh (Brezenstück; „Da Groußvodta is in da Bauan’schtu’m aufbahrt gwen, und da Edi woidt eam no an Brezn-schtingeh ge’m. Ja des war ebs bei uns friara.“= Des Großvaters Leichnam ist in der Bauernstube aufgebahrt gewesen, und der kleine Edi wollte ihm noch ein Bretzenstück in den Mund geben. Ja, da war immer etwas los bei uns früher.)
Brodhendl vom Winawoid (Brathähnchen  von Restaurant Wienerwald)
Broodhendlkepf (Oktoberfestbesucher mit Plüsch-Brathuhn-Kopfbedeckung „Im Tradition-Festzäjdt auf da Oidn-Wiesn san haid weniga Broodhendlkepf.“ = Heute sind weniger Spinner im Bierzelt.)
Brooz ( Erdkröte, aber auch Pflanze mit ungewöhnlichem Riesenwuchs.)
Broud („Brot“ = Das echte Bauernbrot ein frisch mit langsam mahlender Steinmühle mit Keimling und den 13 Randschichten vermahlenes reines  Roggenmehl, aus dem ein dreistufiger Natursauerteig hergestellt wird, welcher in Weidenkörben zu Broten geformt wird, die in einem Steinofen gebacken werden, der vorher mit Buchenholzglut auf sehr hohe Temperatur gebracht wird. Gewürzt ist das echte Bauernbrot mit Alpensalz, ganzem Koriander und ganzem Kümmel. Man hört, wenn das Brot im Ofen fertig ist, wenn man mit auf das Brot klopft, und es hohl klingt. Die unter Brotkruste darf ruhig etwas angebrannt sein und kleine Buchenholzkohlenstücke enthalten. Das zeigt dann die Echtheit des Holzofenbrotes an.)
Broudbachah (Brotbacken. „Broudbachah machd sovui Awad wiad‘ Hoizawad, wemmas gscheid machd, und den Raggng friesch vorm Bachah mied ana Ost-Tieroya-Schtoamui langsam mim Keimling und de 13 Randschichtn vom Getreidekorn moid, und an Ba’ofa mied buachane Medta-Scheida o’feiad. Oba dees Broud konst heidzudogs ned meah dazojn, do miassad a Loab Broad mied 8 Pfund mindastns an Fuchzga kossn.“ = Brotbacken macht so viel Arbeit wie die Waldarbeit, wenn man es richtig macht)
Broud fieah deh Wäid, d’Wuaschd bleibd doh! („Brot für die Welt- die Wurst bleibt da!“ Spruch aus der Landwirtschaftlichen Berufschule München-Land in Riem, wo ich während meiner Ausbildung zum Landwirtschaftsgehilfen einen Teil der theoretischen Ausbildung absolviert habe.)
Broud Subb’m (Legendäre Brotsuppe aus Rinderbrühe, feingeschnittenem alten Roggen-Natursauer-Holzofenbrot, fein gehackten Zwiebeln, ganzem Kümmel, grobem Pfeffer und Salz, sowie fein gehacktem Schnittlauch.)
Bruada-Kohnrohd-Fuim (Bruder-Konrad-Film; Schwarz-Weiss-Film des Altöttinger Marienwerks, welcher die Heiligsprechung des Heiligen Bruder Konrads zum Inhalt hat. Bruder Konrad war Pförtner des Sankt-Anna-Kapuziner-Klosters in Altötting, und wurde am am 20. Mai 1934 von Papst Pius XI. in Altötting heiliggesprochen. Meine Großtante Marerl war bei diesem Event persönlich dabei. Vor seiner Berufung war Konrad von Parzham der Bauer des Venushofes im Rottal. Bruder Konrad war ein Volksheiliger, und war für seine Fürsorge für Arme in Form von Brot bekannt. Das Haus, in dem ich meine ersten Jahre verbrachte, hatte mein Urgroßvater F.X. Kraus -siehe Bild- auf einem alten Weinkeller des Kapuzinerklosters Sankt Anna errichtet. Am Bruder Konrad Brunnen waschen sich Wallfahrer gerne die Augen mit dem Brunnenwasser aus, da es gegen Augenleiden hilft, und füllen das Wasser in geweihte Plastikflaschen, um es auf dem Bauernhof vorrätig zu haben, um dort die Weihwasser-Kessel aufzufüllen, die innen neben dem Türstock der Küche, der Stube, dem Hauseingang und der Schlafkammern angebracht waren.)
Bruada Kohnrohd Wossah (Bruder Konrad Wasser; Heiliges Wasser aus dem Bruder Konrad Brunnen an der Sankt-Anna-Kirche in Altötting, welches zur Linderung von Augenleiden und allgemeiner Erleuchtung Anwendung findet. Es wird in besonderen, von Kapuziner-Patern geweihten Flaschen aufgefangen und zusätzlich im Rahmen eines Weihegottesdienstes von Patres gegen eine Spende geweiht)
Bruada Schtraubinga (Bruder Straubinger; Bruder Straubinger ist eine imaginäre bayerisch-österreichische literarische Figur eines Zimmerergesellen, um den sich Geschichten und Lieder ranken. Dieser Typus des wandernden Handwerksgesellen zog von Stadt zu Stadt im Streben nach Wissen und Erfahrung in alter handwerklicher Tradition. Die Stadt Straubing war  Ausgangspunkt für seine Wanderungen, daher der Name. Die Geschichten und Lieder über Bruder Straubinger thematisieren seine Erlebnisse auf der Wanderschaft, und die Erkenntnisse, die er dabei gewinnt.
Brumftmusik (Rockmusik)
Brummd und gsummd (Töne, die Bienen beim Sammelflug auf einer artenreichen Naturwiese durch ihre Flügelschläge erzeugen. „Do hods brummd und gsummd, dass grod wos gwen ies.“ = Auf der artenreichen Wiese gab es ein Brummen und Summen, dass man es nicht mehr ignorieren konnte.)
Brunndroog (Brunnentrog; Zum Tränken des Viehs, zum Waschen des Milchgeschirrs, auch für das Almpersonal und Gäste.)
Brunzfaggehdumm (ungebildet oder verbildet)
Bsundanä Zeit (Weihnachten)
Bualeh („Bübchen“ Name Kaltblut-Arbeitspferd)
Buachah (Buche. „Dee oidee Buachan ies dirr woan.“ = Die alte Buche ist aufgrund des Wassermangels abgestorben.)
Buachbooch (Buchbach, Landkreis Mühldorf)
Bucklwäh (Rückenschmerzen)
Bucklwäh-Altar (Schlupfaltar St. Corona in Koppenwall)
Budamäjch (Buttermilch)
Budamäjch à la Schos (Masskrug gefüllt zur Hälfte mit Orangensaft und Buttermilch)
Buidoog (Zugmaschine, Schlepper)
Buivah (Geld; „Bring vei a Buivah mied.“ = Vergiss nicht das Geld mitzubringen, und vergiss nicht wieder absichtlich Deinen Geldbeutel, damit ich für Dich bezahlen kann.)
Buivaschnää (Pulverschnee, der Traum des Skifahrers)
Bündner Röteli (2 Liter Branntwein, 250 Gramm Dörr-Berg-Kirschen, 2 Zimtstangen, 2 bis 3 Wochen ziehen lassen und zwischendurch öfters schütteln)
Bundte Bixn (energy drinks. „De junga Laid saufan haidsdogs de bundtn Bixn, woas da Deifee wos do fira Scheissdreg-Mix drin ies.“ = Junge Leute bevorzugen heutzutage Energy-Drinks, deren Zusammensetzung ernste Fragen aufwirft.)
Buuzhadern (Putzlumpen)
Altöttinger Hofdult.
Meine Familie auf der Altöttinger Hofdult. Zu sehen sind mein Vater, mein Opa, meine Mutter, meine Oma. und mein Onkel in den fünfziger Jahren.

Leserstimmen

„…a scheene sammlung hobts do zammtrong…“ H. aus B.
„Tolle Wörtersammlung.“
„Fast alle Wörter und Ausdrücke gibt es auch in Österreich.“   A. aus G.
„Habe mich amüsiert. Hoffe Bairisch stirbt in Bayern nicht aus…“

Lob von anderen Wortsammlungen:

„bio-honig.com präsentiert seinen Besuchern eine tolle Wörtersammlung mit bayerischen Begriffen und Wissenswertes rund um den bayerischen Dialekt mit themenaffinen Online-Ressourcen.     – Sprachnudel.de

Haftungsausschluss

Die Sammlung beinhaltet auch historische Ausdrücke, welche sehr verletzend sein können. Da die Bairische Sprache außerordentlich viele Schimpfwörter und Kraftausdrücke kennt, habe ich zugunsten der Vollständigkeit der Darstellung bewusst auf eine Zensur verzichtet. Von der Verwendung von nicht mehr zeitgemäßen, ehrverletzenden Ausdrücken. welche eine gewalttätige Reaktion auslösen könnten, wird von bio-honig.com hiermit ausdrücklich abgeraten.

In Memoriam (sel. A.)

In Gedenken an meine Großtante

Logo Imkerei Oswald Bienenhof in der Hallertau: Ein Bienenstock mit dem Namen Oswald Bienenhof inmitten der idyllischen Hallertau.

Danke fürs Lesen

Der Unterschrift von Hans Georg Oswald
Hans Georg Oswald
Imkermeister
Eine Cartoon-Grafik eines altmodischen Bienenstocks, um den Honigbienen herumschwirren.

Hilf uns, die Bienenliebe zu verbreiten

Du kannst unsere Honigbienen unterstützen, indem Du diesen Blogbeitrag mit Deinen Bekannten teilst:
[Sassy_Social_Share]
Dieser Link enthält „30-Sekunden-Vorschau-Musik-Clips". Mit der Spotify Musik-App ist die Playlist vollständig hör- und nutzbar. Oder Sie melden sich bei Spotify an, und hören die Songs in voller Länge.

Weitere thematisch verwandte Blog-Beiträge

Der Imkermeister Hans Georg Oswald in seinem lieblings Hut.

Geschrieben von

Imkermeister. 1969 in Burghausen an der Salzach in Oberbayern geboren. 1990 Studium in Passau und Colorado. 1997 Gründung der ersten ökologischen Berufsimkerei Niederbayerns. 2000 Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung. 2002 Gemeinsam mit seiner Frau Ruth Aufbau des Bienenhofes im Isar-Hügelland. 2010 Prämierung für herausragende Produktqualität und Ökologische Besonderheiten des Betriebes, Nachhaltigkeit am Hof und soziale Verantwortung.
0 0 Bewertungen
Beitragbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
1 Kommentar
Inline-Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Ein Kind reitet auf einem Zugochsen.
Bio Honig Small Logo Transparent 300x76
Imkerei Oswald bio-honig.com
Unabhängig geprüft
4.92 Bewertung (1743 Rezensionen)
Sicheres Einkaufen
Logos für Zahlungsoptionen: PayPal, Stripe, Visa, MasterCard, American Express
Logos für Zahlungsoptionen: Vorkasse, GiroPay, GooglePay & ApplePay
© 1997-2025 Imkerei Oswald / bio-honig.com H.G.u.R.Oswald GbR. Alle Rechte Vorbehalten.
1
0
Wir würden gerne Ihre Meinung hören.x