Am vergangenen Samstag, den 15. Februar 2014, hatte ich das Privileg, den ersten Sammelflug der Bienen beobachten zu dürfen. Komischerweise hatte ich erwartet, daß die Haselnussblüte beflogen wird. Es gab schon vor Wochen Meldungen im Radio, die von der Haselnussblüte in München berichteten. Da sich unser Bienenhof allerdings in rauherer klimatischer Lage befindet, verschieben sich alle Blühtermine um mindestens zehn Tage nach hinten. Die Grau- oder Grünerlenblüte kommt jedoch normalerweise noch vor der Haselnussblüte. Mein zweiter Bienenstand war damals mitten in den Isarauen bei Landshut, in der „Au“. Das Wort „Au“ soll übrigens noch aus der Steinzeit stammen und lautmalerisch das Erstaunen beim Anblick von Wasser ausdrücken. Wie dem auch sei, es befinden sich sogenannte Trockenauwälder mit viel Grünerlen an der Isar. Die Erlenkätzchen wurden jetzt wunderbar beflogen und sorgen für den ersten nennenswerten Pollenintrag im Bienenvolk. Aufgrund dieses Wissens habe ich 2002 etliche Grünerlen um unsere Bienenzuchtstation gepflanzt, die sich mittlerweile zu stattlichen Bäumen mit 8 bis 10 Meter Höhe entwickelt haben. Der von diesen Bäumen eingetragene Pollen ist hellmattgelber Farbe. Er ist für die Gesundheit der Bienenvölker sehr wichtig. Jeder, dem das Überleben der Bienén wichtig ist, sollte in seinem Einflussbereich eine Grau- oder Grünerle pro Bienenvolk pflanzen.