Grünspecht mit grünem Federkleid udn rubinroter Haube, der schönste Vogel Deutschlands im Bienenwald.
Der lustige Vogel erfreut den Naturfreund durch seine stets gute Laune und Emsigkeit. Er ist sehr auffällig.
Sein auffallend schönes pastellgrünes Federkleid ist wunderschön, vor allem durch den starken Komplementärkontrast zu den rubinroten, schwarzen und weißen Kopffedern.
Sein auffallend schönes pastellgrünes Federkleid ist wunderschön, vor allem durch den starken Komplementärkontrast zu den rubinroten, schwarzen und weißen Kopffedern.
Die intelligenten Tiere zeigen sich fast täglich. In alten Büchern finden sich Spechte unter der Rubrik „Bienenschädlinge“, doch diese ablehnende Haltung ist in der heutigen Zeit nicht mehr anzutreffen, zumal auch diese Tiere immer seltener werden.
Heute Mittag wurde ich von Ruth auf ungewöhnlich lautes, weithin hallendes Pochen aufmerksam gemacht, das vom Bienenstand kam.
Sofort setzte ich mich in Bewegung in Richtung meiner Bienenkästen.
Da sah ich ihn, den gefiederten Freund, schon an der Seite eines Bienenkastens, wo er gerade ein Loch in die hölzerne Kastenwand mit dem Schnabel schlug.
Tatsächlich hatte er schon bei ca. 8 Kästen kleine Löcher mit seinem spitzen Schnabel in die Seitenwände gehackt.
Der Grünspecht hat eine sehr lange Zunge, mit der er die Bienen herausfischt, welche durch die Erschütterungen geweckt, aus dem kleinen Loch herausschauen.
Da ich an anderen Bienenständen schon öfters Bekanntschaft mit Spechten gemacht habe, und auch schon ca. 40 Völker in den letzten 28 Jahren an den Specht verloren habe, erinnerte ich mich eines einfachen Hilfsmittels.
Ich verschloss die Löcher mit angewärmten, vorgekneteten Leinöl-Glaserkitt.
Diesen habe ich immer vorrätig für die Ausbesserung von Bienenkästen und natürlich auch zum Einglasen von Fenstern.
Dieser Leinölkitt besteht nur aus Leinölfirnis und Kreide. Ein einfaches, aber wirksames Mittel.
Wenn allerdings der Specht härter zuschlägt, und das Ausbessern mit Kitt nicht mehr ausreicht, helfen Vogelscheuchen, Specht- und Greifvogel-Atrappen, aber auch an Angelschnüren aufgehängte ausgemusterte CDs oder DVDs, sowie Windspiele oder raschelnde Glitzerbänder, die über den Bienenkästen flattern.
Wenn der Specht aber erst einmal auf den Geschmack gekommen ist, müssen die Bienenkästen in den ersten Tagen nach der Entdeckung des Schadens täglich kontrolliert werden, denn sonst kann es zu bösen Überraschungen kommen. Durch die Erschütterungen können die Bienen nicht mehr zur Ruhe kommen. Es dauert 24 Stunden, bis sich die Bienen nach einem „Anschlag“ wieder beruhigt haben.
Das letzte Mittel wären Vogelschutznetze, wie sie auch bei Kirschbäumen zum Schutz vor Staren aufgehängt werden. Diese werden über die Bienenkästen gelegt und mit Zeltheringen fest am Boden verankert.
Das Netz sollte gut gespannt sein, damit sich der Vogel nicht versehentlich im Netz verfängt, sondern nur von den Kästen abgehalten wird.
Kontinuierliche Störungen können die gesamten Vorräte der Bienen an Honig aufzehren, die dann später im Frühjahr, vor allem in der ersten Aprilhälfte fehlen.
Der Grünspecht ist wie die Honigbienen ein Bewohner des Waldes und des Waldrandes.
Zu seinem Lebensraum gehören die hügelbauende Waldameisen, deren Puppen und auch adulte Individuen, die er sehr gerne frißt, und die seine Hauptnahrung darstellen.
Leider verschwinden die hügelbauenden Waldameisen rasant und flächendeckend aus unserem Land.
Das ist ein großes Drama, das sich da vor unseren Augen abspielt.
Deshalb muss sich der grüne Vogel in seiner Ernährung und Lebensgewohnheiten umstellen, und nun versuchen, in menschlichen Siedlungsbereichen Fuß zu fassen, und in vielen Gebieten und zu bestimmten Zeiten auf Bienen als Ersatznahrung für die verschwundenen hügelbauenden Waldameisen zurückgreifen, um überleben zu können.
Auch deshalb ist es Quatsch, die Honigbienen aus Naturschutzgebieten vertreiben zu wollen, weil man dadurch bestimmten Wildtierarten die letzte Nahrung nimmt, denn alte und schwache Honigbienen sind wertvolle Nahrung für zahllose Wildtiere.
Die Honigbienen müssen nun leider vielerorts als Ersatz für die fehlenden Waldameisen hinhalten.
Wer heute meint, einen intakten Wald vor sich zu haben, sollte einmal genauer hinsehen, ob sich dort Kolonien oder Einzelnester der hügelbauenden Waldameisen finden lassen.
Denn nur dann ist der Wald eigentlich als intakt zu bezeichnen.
Die Waldameisen, der Specht und die Honigbiene fungieren als großartige Indikatoren, um die Natürlichkeit eines Walds zu beurteilen.
Deshalb beobachte und schütze ich den Grünspecht, auch wenn es viel extra Arbeit und manchmal einen hohen Preis kostet.
Guten Tag, heute hatte ich einen Grünspecht in meinem Bienengarten. Ungefähr 1,50 m von meiner Beute entfernt pickte er ständig, ca. 8 Minuten in den Boden. Danach hüpfte er zum Flugloch. Ich habe jedoch noch keine Beschädigung durch den Specht oder Loch im Bienenkasten entdecken können. Er scheint durch das Flugloch Bienen zu holen. Was macht man? Die Bienen fliegen noch vereinzelt aus und sind wohl nicht panisch.
Danke für die Nachricht.
Der Grünspecht ernährt sich ja von Insekten, in diesem Falle von alten, abgegangen Bienen.
Damit tut er den Bienen einen Gefallen, da abgegangene Bienen, die vor dem Stock liegen oder krabbeln für die Bienen eine Gefahr darstellen, da herumliegende Bienen Mäuse anlocken würden. Auch entfernt er eventuell geschädigte, flugunfähige Bienen vor und hinter dem Flugloch, welche er mit seiner Zunge noch erreichen kann. Dies kann man vermeiden, wenn man die erstarrten Bienen am Flugloch regelmäßig mit einem kleinen Zweiglein oder Halm selbst entfernt.
Wenn der Grünspecht allerdings auf dem Anflugbrett sitzt oder am Flugloch herumpickt, dann stört er die Herbstruhe der Bienen, vor allem bei Temperaturen unter 10° Celsius. Dieser Störung kann man vorbeugen wenn man Flatterbänder oder blinkende DVDs oder sich bewegende Reflektoren an einer Schnur über oder vor der Beute aufhängt. Allerdings sollten diese keine Geräusche erzeugen, damit die Bienen nicht gestört werden. Außerdem kann man auch die Anflugbretter entfernen, damit der Specht nicht mehr so einfach darauf landen kann. Bei anhaltendem Flugwetter kann man die Flugbretter ja wieder einhängen.
Die Beuten sollte man genau untersuchen. Sobald der Specht anfängt die Beute anzupicken, was meist an den Griffmulden oder Fluglochkeil geschieht, muss man handeln, wenn man die Völker und Beuten retten will. Man kann nun leicht biegsamen, engmaschigen Hasen-Maschendrahtzaun nehmen, dessen Breite der Höhe der Beute entspricht. Es gibt ihn verzinkt, aber auch grün ummantelt. Diesen Hasendrahtzaun schneidet man in Stücke. Diese Stücke schraubt man an einem warmen Tag mit Hilfe von Distanz-Leisten so an den Beuten an, dass der Specht mit seinem Schnabel nicht mehr hindurchhacken und das Holz der Beute nicht mehr erreichen kann, aber die Bienen ungehindert ausfliegen können. Die ideale Distanz liegt bei ca. 75 mm.
Der Specht greift die Bienenkästen meist erst im Tiefwinter an, bzw. wenn er hungert.
Der Specht greift die Bienenkästen meist erst im Tiefwinter an, bzw. wenn er hungert. Dann aber kann er gnadenlos zuschlagen und einen ganzen Bienenstand verwüsten, so dass handtellergroße Löcher an allen vier Seitenwänden der Beute klaffen. Er zerschlägt auch Waben und Rähmchenholz. Auch ich habe dadurch schon viele Bienenvölker verloren. Insgesamt über die Jahre ca. 40 Bienenvölker mit ca. einer Million Bienen. Das ist ein immenser Schaden mit sehr negativen wirtschaftlichen Auswirkungen, die die Existenz einer Imkerei bedrohen können. Daher muss man die Warnzeichen (kleine Löcher in der Beute) sehr ernst nehmen, und vorhalten.
Aber der Grünspecht ist ansonsten ein sehr freundlicher, lustiger Vogel, der ja im eigenen Interesse keine Bienenvölker eliminieren will, weil er instinktiv erkennt, dass die Honigbienen eine Schlüsselrolle für seinen Lebensraum haben, und für seine Nahrung, eine artenreiche Insektenfauna sorgen.
Wenn Ökosysteme zusammenbrechen, und es keine Insekten mehr als Nahrung für ihn gibt, greift er aus Hunger die Bienenvölker an.
Da es aber beim Schutz von Honigbienen um die Lebensgrundlagen aller Lebewesen geht, besitzen die Honigbienen eine höhere Schutzwertigkeit als der Specht, und dürfen nicht dem Specht geopfert werden.
Damit aber es gar nicht so weit kommt, sollte man im Garten für den Specht stehendes Totholz belassen, wo er dann alternative Nahrung finden kann (Ablenkungsfütterung).