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Backhonig vom Imker; Entstehung von Honig; Biene auf Himbeerblüte.
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Mit Himbeerhonig schließt sich der Reigen der Frühlingsblüher und es beginnt die Sommerblüte

Die gestreiften Honigbienen richten sich bekanntlich nicht nach dem Kalender, sondern nach der Sonne und nach der Blütenuhr. Jedes Jahr blühen die einzelnen Arten von Blütenpflanzen nach bestimmten Naturgesetzen, nämlich nach einer bestimmten Intensität und Dauer des Sonnenscheins. Wenn der imposante und extrem stark duftende Weissdorn „durch“ ist –so sagt man in der Imkersprache, wenn eine Blütentracht von den Bienen genutzt wurde und am Abblühen ist- dann blühen hierzulande die wilden Himbeerstauden, die sich gerne an Waldrändern, Waldlichtungen und in Naturgärten ansiedeln und Himbeerhonig liefern. Weil es aber wenig Waldlichtungen gibt, und auch in den letzten fünf bis zehn Jahren mindestens die Hälfte der naturnahen Waldränder beseitigt wurden, müssen die Bienen wie so oft weit fliegen und suchen, bis sie die Himbeerflächen, die meist an Windwurfflächen entstehen, finden können. Diese Windwurfflächen, wie sie zum Beispiel bei dem Sturm „Wiebke“ entstanden sind, zeigen auf wie die Natur sich regenieriert, die sich durch Unwetter und Sturm Luft macht, und sich befreit von einem zu engen Korsett.  Die Himbeerblüte ist ziemlich unscheinbar, aber sehr ergiebig für die Bienen. Der Nektar ist mehr oder weniger farblos, aber sehr attraktiv durch einen hohen Zuckergehalt. Die Himbeere, lateinisch Rubus idaeus L., französisch Framboisier, englisch raspberry,  ist ein Beerenstrauch, der auf dem ganzen Planeten Erde in mehreren hundert Arten vorkommt, laut Dr. Friedgard Schaper, die in ihrem Trachtpflanzenbuch der Himbeere einige Seiten gewidmet hat:

„Die Himbeeren sind Halbsträucher, d.h. die Schößlinge tragen im zweiten Jahr Blüten und sterben dann ab. Ihr Wuchs ist aufrecht, nur zuletzt überhängend. Die Vermehrung erfolgt über Wurzelbrut aus dem ausdauernden Wurzelstock. Wilde Himbeeren besiedeln gerne Waldlichtungen, Waldränder, Hecken, Staudenfluren der Auen und des Gebirges. Fruchtbare, nicht zu trockene Lagen werden bevorzugt, sind aber nicht Bedingung der Besiedelung. (…) Die Blütenanlage erfolgt bereits im Frühsommer und Herbst des Vorjahres. Bei Himbeeren ist ein gewisser Kälteeinfluß für die entgültige Entwicklung der Blüte nötig. (…) Von der europäischen Art begann die Himbeerkultur vor etwa 400 Jahren. (…) Die Nektarienfläche ist in der Himbeerblüte wesentlich größer als in der Brombeerblüte und sondert entsprechend mehr Nektar ab. Nektar, Pollen: Die Rubus-Arten gehören zu den beliebtesten und ausgiebigsten Pollen- und Nektarspendern der Bienen. Besonders die kultivierten und wildwachsenden Himbeeren spielen als Honigquelle eine wichtige Rolle. (…) Der Honigwert reiner Himbeerbestände wird auf 117-122 kg/ha, der von Brombeeren auf 5-26 kg/ha geschätzt. (…) Die Blüten sind pollenreich. Die Pollendarbietung dauert vom Morgen bis in die späten Nachmittagsstunden (Ganztagstypus). Der Pollen wird in mittelgroßen hell- bis dunkelgrauen Höschen eingetragen.“

Anna Maurizio und Friedgard Schaper: Das Trachtpflanzenbuch. Nektar und Pollen – die wichtigsten Nahrungsquellen der Honigbiene. 4.Auflage. Müchen 1994.

Dichte Bienenhecke aus Wildrose und wilder Himbeere am Bienenstand zur Erzeugung von Himbeerhonig.

Wilde Himbeeren in der Bienenhecke des Bienengartens der Imkerei Oswald. Foto Bienenhof Oswald Juni 2016

Die wilde Himbeere wird idealerweise in eine siebenreihige Hecke im Randbereich auf der Südseite oder der Westseite (Nachmittagssonne) gepflanzt, auch gut in Kombinationen mit kriechender Wildrose.

Ein Honigbiene auf einer Himbeerblüte sitzend.

Eine Honigbiene auf wilder Himbeerblüte sammelt für unseren natürlichen Himbeerhonig.

Himbeerhonig wird von den Bienen am Ende der Blütenhonigtracht eingetragen und ist sowohl Bestandteil des Blütenhonigs von Imkerei Oswald,  als auch Bestandteil unseres Sommer- und Waldhonigs.

Himbeerblüte und Himbeerblütenknospen.

Deutlich ist zu sehen, wie an einer Himbeerpflanze aufgeblühte Blüten als auch Knospen zeitgleich nebeneinander zu finden sind. Dadurch erstreckt sich die Blüte über einen längeren Zeitraum.

Orange-goldfarbene Biene auf weißer Himbeerblüte

Hier ist schön zu sehen, wie harmonisch die Himbeerblüte in Größe und Farbe zur Honigbiene abgestimmt it ist.

Oft wird gefragt, was ist der Unterschied zwischen Biohonig aus der Region und anonymer Massenware vom Discounter? Der Unterschied ist, dass der Biohonig aus der Region eine Visitenkarte hat, und auf dieser Visitenkarte steht zum Beispiel die Wilde Himbeere. Denn beim Discounter stehen viel große Worte auf dem Honigetikett, wie zum Beispiel Wildblütenhonig, Berghonig, Landhonig, Imkerhonig, Auslesehonig und vieles andere mehr. Aber stimmt das wirklich? In Wahrheit dürften diese Bezeichnungen nur verwendet werden, wenn die Aussage zu 100% stimmt. Das ist aber nicht der Fall. Es ist wie mit dem Olivenöl. Der Bedarf an erstklassigem Olivenöl ist weltweit ca. einhundert Mal größer als die weltweit erzeugte Menge. Die Folge ist, dass das Olivenöl im Discounter durchnittlich weniger als 10% echtes Olivenöl enthält, da es mit speziell aufbereitetem Palmöl gestreckt wurde, ohne dass der Verbraucher oder die Lebensmittelaufsicht einschreiten kann. Ähnlich verhällt es sich mit anonymer Billighonig-Handelsware. Laut einer aktuellen Studie enthält die Billigware durchschnittlich nur etwa 25% echten Honig. So gesehen ist die Billigware in Wirklichkeit viel viel teurer als richtiger Honig vom Imker von echten Bienenvölkern in der heimischen Region.

Biene sammelt kopfüber Himbeerblütennektar an einer Wildblüte

Die fleissigen Honigbienen sammeln in jeder Position

Die Bienen sind so beschäftigt und schnell unterwegs, dass sie den Fotograf gar nicht bemerken. Das macht es mir einfach, die kleinen gestreiften „girls“ zu fotografieren.

Pollensammelnde Biene mit kleinem runden Pollen am hinteren Beinpaar.

Hier erkennt man das kleine runde, hellgraue Himbeerpollenpaket am hinteren Beinpaar der Pollensammlerin.

Das Pollenhöschen ist relativ klein. Himbeere ist vor allem interessant für Nektar und Himbeerhonig, weniger für Pollen.

Apis mellifera hallertauensis auf einer Wildblüte.

Himbeerblütenhonig ist Wildblütenhonig. Foto Imkerei Oswald Juni 2016.

Es sind die Staubgefäße der Blüten mit dem hellgrauen Pollen deutlich zu sehen.

Das Bienenauge ist in der Nahaufnahme gut zu sehen.

Auf diesem Bild ist gut zu erkennen wie gut die Bienen farblich an die Blüte angepaßt ist. Auch das Leuchten des Bienenauges ist phantastisch zu sehen.

Bei den Augen der Bienen unterscheidet man zwei Arten: Punktaugen und Facettenaugen. Letzteres ermöglicht prismatisches Sehen, das heißt es ermöglicht das Sehen der einzelnen Sonnenstrahlen. Gegenstände werden in einzelne Punkte zerlegt und wie ein Mosaik wargenommen. Dadurch wird das Sehen von sich schnell bewegenden Bildern ermöglicht (200 Bilder pro Sekunde).

Eine Biene saugt Nektar von einer Blüte.

Den Nektar saugt die Biene mit dem Rüssel so wie mit einem Strohhalm.

Aus jeder bestäubten Blüte entwickelt sich eine süße Himbeere. Deshalb sind alle Produkte aus Himbeeren bienenfreundliche Produkte, als da wären Himbeersaft, getrocknete Himbeeren, Himbeersirup, Himbeereis, gefrorene Himbeeren, frische Himbeeren, Himbeermarmelade, Honig mit Himbeere und Himbeerhonig. Gut schmecken heiße Himbeeren mit Honig, aber auch Honig mit Himbeeren oder Himbeersaft mit Honig.

Historisches Imker-Holzhaus.

Danke, dass Sie von unserer kleinen, regionalen Imkerei Honig direkt beziehen. Foto: Historisches Imker-Holzhaus.

Hier geht´s nun endlich zum Top-Angebot an Blütenhonig, für den unsere hier abgebildeten Bienen-Stars unter anderem fleissig Himbeerblüten beflogen haben: http://bio-honig.com/shop/naturhonig-bienenhof-edition-sonnenvogelchen-6-x-500g-bio-bienenhonig-aus-dem-isar-hugelland/

 

Über unsere fb-Fanseite bleiben Sie darüberhinaus informiert über neue Blog Beiträge von Imkermeister Oswald: http://facebook.com/imkerei.oswald

Der Imkermeister Hans Georg Oswald in seinem lieblings Hut.

Geschrieben von

Imkermeister. 1969 in Burghausen an der Salzach in Oberbayern geboren. 1990 Studium in Passau und Colorado. 1997 Gründung der ersten ökologischen Berufsimkerei Niederbayerns. 2000 Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung. 2002 Gemeinsam mit seiner Frau Ruth Aufbau des Bienenhofes im Isar-Hügelland. 2010 Prämierung für herausragende Produktqualität und Ökologische Besonderheiten des Betriebes, Nachhaltigkeit am Hof und soziale Verantwortung.
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